Karriere

Die Projektleiter Roland Huber (l.) und René Kamer (r.) in Flims mit dem General Manager des Waldhaus Flims, Peter Schoch. Bild: TN

«In der Projektwoche erarbeitete Vorschläge werden oft real umgesetzt»

Der Praxisbezug ist der Kern einer jeden Projektwoche. Travelnews.ch diskutierte in Flims mit den IST-Projektleitern René Kamer und Roland Huber.

René Kamer, der Leiter von RailAway, und Roland Huber, der letztes Jahr pensionierte frühere Geschäftsleiter der Surselva Tourismus AG, waren die Leiter der Projektwoche der IST-Klasse TK1501 in Flims. Die beiden langjährigen Tourismusprofis sind gleichzeitig auch Dozierende an der IST – Kamer für Projektmanagement und Marketing, Huber für Tourismuspolitik, Destination Management und Incoming. Und beide sind begeistert über den Wert, den solche Projektwochen für alle Involvierten haben.

«Eine solche Projektwoche ist sehr anspruchsvoll», erklärt Huber, «die Erwartungen sind hoch, sowohl vom Projektpartner, in diesem Fall dem Waldhaus Flims, als auch von den Schülern, und natürlich von uns Dozierenden.» Kamer ergänzt: «Um 23 Schüler sowie uns Projektleiter zu beherbergen hat das Waldhaus Flims einen mittleren fünfstelligen Geldbetrag investiert. Einerseits geht es hier natürlich um Nachwuchsförderung, der Auftrag ist aber auch ganz klar auf eigene Bedürfnisse ausgelegt.»

Der Praxisbezug der Projektwoche sei zentral. Zum einen werden theoretische Aspekte anhand einer «Live-Arbeit» in die Praxis umgesetzt, zum anderen werden Studierende mit den Abläufen vertraut gemacht, von der Planung über die Umsetzung bis hin zum Follow-Up. «Es kommt oft vor, dass in einer Projektwoche erarbeitete Vorschläge auch real umgesetzt werden», erzählt Kamer.

Ein Win-Win

Während andere Schulen Projektwochen teils im Ausland durchführen und dafür hohe Budgetposten führen müssen und/oder Kostenbeteiligungen der Studenten erheben, läuft bei der IST alles über Partnerschaften in der Schweiz oder im nahen Ausland. Bei vier Projektwochen pro Jahr – drei für Klassen in Zürich und eine für eine Klasse in Lausanne – kommt die Gewinnung von Projektpartnern einem Kraftakt gleich. Denn die IST hat nur ein Spesenbudget. Die Finanzierung übernimmt der Projektpartner, welcher dafür, wie bereits erläutert, auch einen Return sehen will. Das steigert den Druck auch auf die Studierenden, und das ist durchaus so gewollt.

«Letztlich ist so eine Projektwoche auch eine Imagekomponente für die Schule», erläutert Huber: Einerseits als Anreiz für Studierende, andererseits auch als Visitenkarte gegenüber (potenziellen) Partnern. Manche sind regelrecht begeistert. Eine Projektwoche am Rheinfall habe zu vielen konkreten Resultaten geführt, bemerkt Huber. Im Wallis habe es zudem schon mehrere Projektwochen gegeben, weil sich dort herumspricht, wie seriös diese Projektwochen geplant und durchgeführt werden. Huber war früher übrigens selber Auftraggeber solcher Projektwochen und konnte «stets brauchbare Resultate» daraus ziehen.

Insofern stellt jede Projektwoche eine Herausforderung für die IST dar, welche jedoch letztlich ein Win-Win ist: Für die Schüler ein Challenge und ein Highlight zugleich sowie die Möglichkeit, auch privat die Kommilitonen besser kennen zu lernen. Für die Projektpartner ein vergleichsweise günstiges Beratungstool und eine Chance zur Förderung und Sichtung von Nachwuchs – Waldhaus-GM Peter Schoch notierte sich jedenfalls einige Namen nach der Präsentation der Wochenaufgaben. Und für die IST ist die Projektwoche ein Angebots-Element.

(Dieser Text entstand in Zusammenarbeit mit der IST Höhere Fachschule für Tourismus)

(JCR)