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Die Metropole Dar es Salaam war Zentrum der Unruhen. Inzwischen hat sich die Lage in Tansania weitgehend beruhigt. Bild: Adobe Stock

EDA entschärft Reisehinweise für Tansania

Das Schweizer Aussendepartement hebt seine Warnung für Reisen nach Tansania auf. Nach den jüngsten Protesten hat sich die Sicherheitslage stabilisiert. Vorsicht ist aber weiterhin geboten.

In Tansania kam es rund um die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen vor zwei Wochen zu heftigen Unruhen. In Dar es Salaam, Arusha und weiteren Städten des Landes gab es gewalttätige Zusammenstösse zwischen Demonstrierenden und Sicherheitskräften. Die Proteste richteten sich gegen den Ausschluss der beiden wichtigsten Oppositionskandidaten von der Wahl.

Verschiedene Oppositionsquellen sprechen von über 1000 bis zu möglicherweise 2000 oder mehr Toten bei den Demonstrationen. Offizielle Stellen haben nie eine bestätigte Gesamtzahl veröffentlicht.

Das eidgenössische Departement für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) riet nach der Wahl von Reisen nach Tansania ab, wie es auf der Webseite des Bundes hiess. Die Lage sei «sehr angespannt und die weitere Entwicklung ungewiss».

Es könnte wegen der Ausschreitungen zu Strassensperrungen und Flughafenschliessungen kommen, so das EDA weiter. Sei eine Reise trotzdem notwendig, solle man sich von einer ortskundigen Vertrauensperson begleiten und «grösste Vorsicht» walten lassen.

EDA gibt Entwarnung

Bei Schweizer Reiseveranstaltern kam es aufgrund der EDA-Hinweise teils zu Umbuchungen und Annullationen. Der Ostafrika-Spezialist Let’s go Tours setzte vorübergehend alle Neubuchungen aus, bis die Lage vor Ort geprüft und Reisen nach Tansania wieder als verantwortbar eingeschätzt wurden. Die Schweizer Ferienfluggesellschaft Edelweiss hielt stets an ihren Flügen nach Tansania fest.

Jetzt kommt Entwarnung. Das Schweizer Aussendepartement hat seine Reisehinweise für Tansania erneut angepasst. Nun rät das EDA nicht mehr von touristischen und anderen nicht dringenden Reisen nach Tansania ab.

Gleichwohl empfiehlt es Reisenden nach wie vor, Vorsicht walten zu lassen. Die innenpolitische Situation bleibe angespannt, schreibt das EDA. Es sei nicht auszuschliessen, dass es erneut zu Protesten, Demonstrationen, Streiks oder Strassenblockaden komme, insbesondere in Dar es Salaam, aber auch in anderen grösseren Städten.

Politisch gilt Tansania eigentlich als eines der stabileren Länder in der Region Ostafrika, das im Vergleich zu Nachbarländern weniger von Konflikten betroffen ist. Auf einer Fläche, die rund zweieinhalbmal so gross wie Deutschland ist, leben mehr als 120 verschiedene ethnische Gruppen.

Die Wirtschaft hat sich in den letzten Jahren robust entwickelt. Trotzdem gibt es eine grosse Kluft zwischen Arm und Reich. Zu den wichtigsten Einkunftsquellen zählen Gold, Sisal, Kaffee, Nüsse, Tabak und Baumwolle. Daneben spielt der Tourismus eine grosse Rolle.

(TN)