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In Thailand gelten neu strengere Vorschriften für den Verkauf und Konsum von Alkohol. Verstösse können hohe Bussen nach sich ziehen. Bild Unsplash

Thailand verschärft sein Alkoholgesetz

In Thailand gelten ab sofort deutlich strengere Regeln für den Konsum und Verkauf von Alkohol. Wer während der verbotenen Nachmittagsstunden trinkt oder bedient wird, riskiert hohe Bussen – auch Touristinnen und Touristen sind betroffen.

Wer in Thailand an einem heissen Nachmittag ein kühles Bier geniessen möchte, muss künftig genau auf die Uhr schauen. Seit Samstag (8. November 2025) gelten verschärfte Bestimmungen. Sie verbieten nicht nur den Verkauf, sondern auch den Konsum von Alkohol zwischen 14 und 17 Uhr in den meisten Geschäften und Restaurants, wie die «Bangkok Post» schreibt.

Neu drohen Bussen ab 10’000 Baht (rund 250 Franken) für alle, die während dieser Sperrzeiten Alkohol trinken oder serviert bekommen. Ausnahmen gelten lediglich für lizenzierte Hotels, touristische Einrichtungen, Flughäfen mit internationalen Flügen sowie bestimmte Unterhaltungsbetriebe.

Die thailändische Regierung will mit den Anpassungen vor allem den Konsum eindämmen und die öffentliche Ordnung stärken. Zugleich werden die Regeln für Alkoholwerbung drastisch verschärft: Werbung ist nur noch erlaubt, wenn sie rein sachliche Informationen enthält. Prominente, Influencer oder sonstige öffentliche Personen dürfen alkoholische Produkte nicht mehr bewerben.

Kritik an neuen Regeln

Kritik kommt aus der Gastronomiebranche. Chanon Koetcharoen, Präsident des thailändischen Restaurantverbands, warnt vor massiven Umsatzeinbussen: «Wenn ein Gast um 13.59 Uhr ein Bier bestellt, es aber bis 14.05 Uhr trinkt, verstösst er bereits gegen das Gesetz.» Die Verantwortung liege nun bei den Konsumenten – das treffe vor allem Restaurants, die bisher von flexibleren Regelungen profitiert hätten.

Auch in Bangkoks Touristenviertel Khao San Road, wo Bars und Restaurants dicht an dicht liegen, sorgt die neue Regelung für Verunsicherung. Viele Betreiber befürchten, dass Gäste ausbleiben oder dass es zu willkürlichen Kontrollen und Bussen kommen könnte.

Der oppositionelle Abgeordnete Taopiphop Limjittrakorn, der sich für die Liberalisierung des Alkoholmarkts einsetzt, sieht die Reform kritisch. Er sagt: «Das Gesetz dient den Gegnern von Alkohol, nicht den Menschen oder der Wirtschaft.»

(TN)