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US-Shutdown sorgt für Engpässe in der Flugüberwachung
Der seit dem 1. Oktober anhaltende Shutdown in den USA wirkt sich zunehmend auf den Luftverkehr aus. Wegen Personalmangels in der Flugsicherung kommt es an mehreren grossen Flughäfen zu Verzögerungen. Wie die US-Luftfahrtbehörde FAA mitteilt, mussten am Montag in Denver, Las Vegas, Newark und Phoenix sogenannte Delay-Programme eingeführt werden, um den Flugverkehr zu regulieren.
Besonders betroffen war laut «Travel Weekly» der Flughafen von Burbank bei Los Angeles, dessen Tower über mehrere Stunden unbesetzt blieb. Am Dienstag weiteten sich die Engpässe weiter aus: Auch in Houston, Chicago O’Hare, Boston, Newark und Nashville müssen Passagiere inzwischen mit längeren Wartezeiten rechnen. In Las Vegas und Philadelphia meldete die FAA ebenfalls zu wenig Personal.
Die Folge sind teils erhebliche Verspätungen. In Denver betrugen die Verzögerungen am Montag durchschnittlich 40 Minuten, in Burbank sogar bis zu zweieinhalb Stunden. Hintergrund ist ein akuter Mangel an Fluglotsen: Laut FAA fehlen landesweit rund 3000 Fachkräfte. Zwar sind Fluglotsen während eines «Government Shutdowns» verpflichtet, weiterzuarbeiten, sie erhalten jedoch erst nach Ende der Haushaltssperre ihren Lohn.
Ungute Erinnerungen an den letzten längeren Shutdown
Beobachter sehen einen Zusammenhang zwischen der Zunahme an Krankmeldungen und dem ausbleibenden Lohn. Verkehrsminister Sean Duffy sprach von einem «leichten Anstieg» der Abwesenheiten. In einzelnen Kontrolltürmen sollen allerdings bis zu 50 Prozent des Personals gefehlt haben.
Die Gewerkschaft der Fluglotsen (NATCA) fordert ein rasches Ende des politischen Stillstands. «Unsere Sicherheitsexperten müssen sich auf ihre Arbeit konzentrieren können – ohne die Belastung durch finanzielle Unsicherheit», sagte Gewerkschaftspräsident Nick Daniels.
Bereits beim letzten längeren Shutdown 2018/19 hatte ein ähnlicher Personalmangel zu massiven Flugausfällen an der US-Ostküste geführt – ein Szenario, das sich nun zu wiederholen droht.