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Die neue «Visa Integrity Fee» verteuert USA-Reisen für viele. Schweizer ESTA-Reisende sind davon aber nicht betroffen. Bild: Adobe Stock

USA planen neue Gebühr: Das müssen Reisende beachten

Schon bald müssen viele USA-Reisende eine sogenannte «Visa Integrity Fee» zahlen. Was steckt dahinter? Und wen betrifft die Gebühr? Travelnews beantwortet die sechs wichtigsten Fragen zum Thema.

Was ist die «Visa Integrity Fee»?

Die «Visa Integrity Fee» ist eine neue Zusatzgebühr von mindestens 250 US-Dollar, die Besucherinnen und Besuchern aus Ländern zahlen müssen, die ein US-Visum benötigen. Die Gebühr wurde mit dem Gesetzespaket «One Big Beautiful Bill Act» unter der Trump-Administration verabschiedet, bei dem auch eine höhere ESTA-Gebühr festgelegt wurde. Bezahlen müssen die «Visa Integrity Fee» laut CNBC alle Reisenden, die ein Nicht-Einwanderungsvisum benötigen.

Wann wird die Gebühr fällig?

Die «Visa Integrity Fee» wird bei Erteilung des Visums erhoben. Antragsteller, deren Visum abgelehnt wird, müssen sie nicht bezahlen. Die Gebühr wird zusätzlich zu den bisherigen Visa-Gebühren fällig. Ein Beispiel: Ein H-1B-Arbeitsvisum kostet aktuell 205 US-Dollar. Mit der neuen Gebühr wären es künftig mindestens 455 US-Dollar. Zusätzlich wurde auch die sogenannte Form I-94-Gebühr von 6 auf 24 US-Dollar erhöht – für alle, die eine Ein- und Ausreiseerklärung abgeben müssen.

Gibt es eine Rückerstattung der Gebühr?

Theoretisch: ja. Wer sich während seines Aufenthalts tadellos verhält – also das Visum nicht länger als fünf Tage überzieht, keiner unerlaubten Arbeit nachgeht und sämtliche Visa-Bedingungen einhält – darf auf eine Rückzahlung hoffen. Allerdings: Die Rückerstattung erfolgt erst nach Ablauf des Visums, und wie genau der Prozess aussehen soll, weiss aktuell niemand. Experten rechnen mit langwierigen Verfahren – wenn überhaupt etwas zurückkommt. Kurz gesagt: Wer das Geld irgendwann wiedersieht, darf sich glücklich schätzen. Realistischer ist es, die 250 Dollar als endgültig verloren zu betrachten – und sich über eine Rückzahlung allenfalls wie über ein überraschendes Trinkgeld zu freuen.

Ab wann gilt die neue Regelung?

Das ist derzeit noch nicht klar. Die gesetzliche Grundlage existiert, aber es braucht noch behördliche Richtlinien zur Umsetzung – insbesondere zur Zahlungsabwicklung. Das US-Heimatschutzministerium hat angekündigt, dass mehrere Behörden darin involviert seien.

Warum wird diese Gebühr eingeführt?

Offiziell dient die neue Gebühr laut US-Regierung dem Zweck, die «Integrität» des Einwanderungssystems zu stärken. Der Hintergrund: Schätzungen zufolge halten sich rund elf Millionen Menschen ohne gültigen Aufenthaltsstatus in den USA auf – und über 40 Prozent von ihnen sollen ursprünglich ganz legal eingereist, dann jedoch einfach geblieben sein – häufig durch das Überziehen ihres Visums.

Was bedeutet die neue Gebühr für Schweizer Reisende?

Für Schweizerinnen und Schweizer, die mit dem ESTA einreisen, bleibt vorerst alles beim Alten. Wer jedoch aus beruflichen, familiären oder anderen Gründen ein klassisches US-Visum benötigt, muss sich auf Mehrkosten gefasst machen – und besser nicht mit einer Rückerstattung rechnen. Besonders für Reisende aus visapflichtigen Ländern wie Indien, China oder Südafrika könnte die neue Gebühr zur echten Hürde werden. Am stärksten trifft es jene, die ohnehin aufs Budget achten müssen: Familien mit mehreren Anträgen – und internationale Studierende, die oft ohnehin jeden Dollar umdrehen müssen.

(RSU)