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Das sind die besten Veloträger für Ihr Auto
Der Touring Club Schweiz (TCS) hat in einem aktuellen Test 15 Fahrradträger für die Montage auf der Auto-Anhängerkupplung unter die Lupe genommen – Tägersysteme, die sich für Ferienreisen mit dem Velo oder E-Bike grosser Beliebtheit erfreuen. Dabei zeigt sich: Alle getesteten Produkte bestehen die Sicherheitsanforderungen. Doch in Sachen Handhabung und Montagekomfort gibt es zum Teil grosse Unterschiede.
Im Vergleich zu früheren Tests haben sich die aktuellen Modelle deutlich weiterentwickelt. Selbst bei anspruchsvollen Ausweichmanövern mit 90 km/h kam es zu keinerlei Schäden am Testfahrzeug – ein starkes Ergebnis in puncto Sicherheit. Doch nicht jedes Produkt lässt sich gleich intuitiv montieren: Hier liegt ein wesentlicher Unterschied.
Die umfassende Tabelle aller 15 getesteten Veloträger finden Sie hier.
Als «hervorragend» haben sich diese drei Modelle erwiesen: Thule/EasyFold XT F2-bike (Fr. 638), Uebler/I21 (Fr. 839.-) und MFT/Compact Fix4Bike (Fr. 510). Sie alle erhalten beim TCS-Test fünf Sterne. 11 weitere Modelle werden als «sehr empfehlenswert» eingestuft.
Vorteile des Fix4Bike-Systems
Generell sticht das Fix4Bike-System hervor. Diese moderne Kupplungsart verfügt über zusätzliche seitliche Stifte, die den Träger stabilisieren und die Gefahr einer Fehlmontage nahezu ausschliessen. Der Träger rastet hör- und sichtbar ein, ohne dass viel Kraft aufgewendet werden muss – ein echtes Plus an Benutzerfreundlichkeit und Sicherheit.
Produkte der Marken Uebler, XLC und Thule (auch ohne Fix4Bike) schnitten ebenfalls gut ab. Vorsicht ist bei Modellen geboten, bei denen die Spannkraft über einen Hebel erzeugt wird – hier besteht bei falscher Handhabung das Risiko, dass der Träger nicht ausreichend fixiert ist. Bei einem abrupten Fahrmanöver könnte das gravierende Folgen haben.
Unterschiede bei Montage und Lieferumfang
In puncto Montage zeigen sich bei der Erstinstallation Unterschiede: Zehn Trägersysteme lassen sich direkt aus dem Karton ohne weitere Vorarbeit montieren. Andere, etwa von Hapro, Menabo oder Fischer, erfordern eine zeitaufwändige Verkabelung. Wichtig beim Kauf ist, ob der Träger zu den eigenen Velos passt – sowohl hinsichtlich der Haltearme als auch der Schienenbreite.
Die beiden Modelle Fischer/ProlineEvo 2 (Fr. 359.-) und Menabo/Antares (Fr. 400.-) figurieren am Tabellenende, erhalten gleichwohl noch ein «empfehlenswert». «Diese beiden Modell sind in Ordnung», sagt TCS-Tester Stefan Eichenberger, Projektleiter Zweirad und Mobilität, «von der Bauart und der Haptik hatte ich zunächst Zweifel, aber bezüglich Sicherheit, auch bei 90 km/h in der Kurve haben sie nicht am Auto aufgeschlagen. Von dem her sind alle 15 getesten Systeme von der Sicherheit her kein Risiko. Doch bei der Frage, wie einfach sie zu montieren sind, gibt es Unterschiede.» Etwa die Beschreibung bei den Modellen Fischer und Menabo, wie die Kabel gelegt werden müssen, seien nur halbgut. Bei Fischer seien im Fall eines grösseren Velos zudem noch Verlängerungen nötig, «das ist bei der Installation ärgerlich».
Preis-Leistungs-Verhältnis und Fahrzeugkompatibilität
Die getesteten Modelle bewegen sich preislich zwischen 350 und über 800 Franken. Auch günstigere Modelle unter 500 Franken konnten mit guten Bewertungen überzeugen. Wer bereits über eine Fix4Bike-Kupplung verfügt, spart bei der Wahl eines entsprechenden Trägers – ein nachträglicher Einbau ist allerdings nicht bei allen Fahrzeugen möglich und meist kostspielig.
Auf die Frage, ob denn auch ein Laie, die Modelle selber installieren kann, sagt Stefan Eichenberger: «Das Fix4Bike-System vereinfacht die Montage. Sobald das Modell auf der Anhängerkupplung einschnappt, wechselt ein Licht von rot auf grün. Eine Fehlinstallation ist so praktisch nicht mehr möglich. Insofern können auch Laien die Systeme gut selber montieren.»
Bei den herkömmlichen Anhängerkupplungen gelte es 20 bis 70 Kilogramm Kraft zu applizieren, dies sei nur schwer messbar und benötige viel Kraft. Diese Systeme seien nicht intuitiv. «Da besteht ein Risiko, dass man diese Systeme mit zu wenig Kraft anbringt.»
Die wichtigsten Empfehlungen des TCS im Überblick:
- Im Fahrzeugausweis die maximal zulässige Stützlast des Autos ermitteln; ist diese z.B. auf 75 Kilogramm begrenzt und wiegt der Träger 20 Kilogramm dürfen Bikes mit einem maximalen Gewicht von 55 Kilogramm mitgeführt werden, auch wenn der Fahrradträger eine Nutzlast von 60 Kilogramm hat.
- Gewicht der zu transportierenden Fahrräder ermitteln. Danach kann geprüft werden, ob ein Transport von zwei oder mehr Rädern mit dem gewünschten Träger am Fahrzeug möglich ist.
- Minimale Kraft für die Montage der Träger auf der Kupplung in der Benutzungsanleitung nachlesen.
- Vor dem Kauf abklären, ob Haltearme und Schienenbreite zu den eigenen E-Bikes passen.
- Lose Teile und Akkus vor der Fahrt entfernen.
- Nach etwa 10 Kilometern Fahrt sämtliche Befestigungen kontrollieren.
- Vorsicht bei der Montage von Fahrrädern mit Carbon-Rahmen. Klemmen können diese bei zu grosser Kraft beschädigen.
- Beachten Sie, dass für einen Träger mit Fix4Bike System am Fahrzeug ebenfalls eine Fix4Bike-Anhängerkupplung benötigt wird.