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Das Team der Thurgau Exotic in Myanmar: Nach dem verheerenden Erdbeben in der Region Mandalay hat der Schweizer Flussreiseveranstalter eine Solidaritätsaktion ins Leben gerufen. Bild: Thurgau Travel

Schweizer Reiseveranstalter zeigen Herz für Myanmar

Nach dem verheerenden Erdbeben in Myanmar haben Schweizer Reiseanbieter rasch reagiert. Tourasia, DTH Travel und Thurgau Travel sammeln Spenden für Soforthilfe und Wiederaufbau – und treffen damit einen Nerv bei ihren Kundinnen und Kunden.

Das verheerende Erdbeben vom 28. März hat Myanmar schwer getroffen: Tausende Menschen verloren ihr Leben, viele weitere wurden verletzt oder obdachlos. Neben klassischen Hilfsorganisationen engagieren sich auch Schweizer Reiseveranstalter mit tiefen Verbindungen ins Land – und erleben grosse Solidarität.

Am vergangenen Montag (7. April) rief Tourasia in einem Newsletter gemeinsam mit der Tochtergesellschaft DTH Travel zu einer Spendenaktion auf – mit überwältigender Resonanz. Innerhalb weniger Tage kamen über 25'000 US-Dollar zusammen. Das dringendste Ziel der Initiative: Der Wiederaufbau zerstörter Stelzenhäuser am Inle-See.

«Diese unglaubliche Solidarität ermöglicht es uns, bereits zehn Stelzenhäuser am Inle-See wieder aufzubauen und den Familien ein neues Zuhause zu schenken», sagt Farrah Mettler, Marketingchefin von Tourasia zu Travelnews. Das gesammelte Geld fliesst zudem in die Versorgung mit Nahrungsmitteln, sauberem Wasser, medizinischer Hilfe und sicheren Schlafplätzen. Auch der langfristige Wiederaufbau von Lebensgrundlagen und Schulen wird damit unterstützt.

Am Inle-See in Myanmar hat das Erdbeben zahlreiche Stelzenhäuser zerstört – der Wiederaufbau hat bereits begonnen. Bild: Tourasia

Spenden sind weiterhin möglich (IBAN: CH80 8080 8005 0891 4925 4, Verwendungszweck: «Spenden» oder «Donation»), Begünstigte: Jeannette Salm, Langwisenstrasse 14b, 8103 Unterengstringen). Tourasia betont: 100 Prozent der Spenden gelangen direkt zu den Bedürftigen.

Thurgau Travel: 80'000 Franken für lokale Nothilfe

Auch der Flussreise-Anbieter Thurgau Travel setzt auf direkte Hilfe – mit durchschlagendem Erfolg. Trotz seit Jahren ausgesetztem Reisebetrieb in Myanmar unterhält das Unternehmen weiterhin enge Beziehungen zu lokalen Partnern und Besatzungen.

Nach dem Erdbeben sammelte Thurgau Travel innert kurzer Zeit 80'000 Franken – dank einer besonderen Aktion: Wer spendete, erhielt einen Reisegutschein im Wert von 50 Prozent der Spendensumme.

«Für uns war von Anfang an klar: Wir helfen, wo wir können aus – langjähriger und echter Verbundenheit mit den Menschen in Myanmar», sagt Daniel Pauli-Kaufmann, CEO von Thurgau Travel. «Unsere Crew vor Ort ist Teil unserer Familie. Die persönliche Beziehung zu den Menschen in Myanmar besteht seit Jahren – gerade jetzt wollen wir sie nicht im Stich lassen.»

Das Geld wird laut einer Mitteilung gezielt über bewährte lokale Netzwerke und freiwillige Gruppen verteilt – ohne Umweg über internationale Organisationen. Wir erleben einen sehr intensiven und ehrlichen Dialog mit unseren Gästen», so Pauli-Kaufmann. «Wir erklären transparent: Es gibt keine Abzüge für Administration – jeder Franken ist direkte Hilfe. Höchstens minimale Bankspesen fallen an.»

Trotz der engen Bindung zum Land plant Thurgau Travel derzeit keine Wiederaufnahme der Reisen nach Myanmar. «Solange eine Reisewarnung des EDA besteht und unsere Partner vor Ort die Sicherheitslage nicht als unbedenklich einstufen, werden wir keine Reisen anbieten», sagt der CEO des Flussreise-Anbieters. «Sollte sich die Lage verbessern, würden wir vor einer Wiederaufnahme selbstverständlich selbst vor Ort prüfen, ob verantwortungsvolle Reisen wieder möglich sind.»

(TN)