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Ein komplett eingestürzter Rohbau in Bangkok: Das Erdbeben war selbst in der thailändischen Hauptstadt deutlich spürbar. Bild: Screenshot SRF

Erdbeben in Südostasien: Das ist für Reisende jetzt wichtig

Nach dem schweren Erdbeben in Südostasien herrscht vielerorts Verunsicherung – auch bei Touristinnen und Touristen. Travelnews liefert die Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Drei Tage nach dem verheerenden Erdbeben in Myanmar, das auch im benachbarten Thailand deutlich zu spüren war, laufen die Rettungs- und Sucharbeiten weiterhin auf Hochtouren. Das Beben der Stärke 7,7 erschütterte am Freitag die Region rund um Mandalay – und sorgt auch bei Touristinnen und Touristen für Verunsicherung. Was bedeutet das für geplante Reisen in die betroffenen Gebiete? Travelnews beantwortet die sechs wichtigsten Fragen.

Wie präsentiert sich die Situation aktuell?

Die Erde kommt im betroffenen Gebiet nach wie vor nicht zur Ruhe. Vor allem in Myanmar gibt es immer wieder leichtere Nachbeben. In der thailändischen Hauptstadt Bangkok sind am Montagmittag (Ortszeit) zahlreiche Hochhäuser evakuiert worden, nachdem wohl ebenfalls Nachbeben zu spüren waren. Die Regierung teilte später mit, einige Menschen hätten wohl etwas gespürt und dadurch eine Massenpanik ausgelöst. Nach Angaben der Regierung sind in Thailand derzeit viele Menschen in Alarmbereitschaft.

Unterdessen setzen die Rettungskräfte ihre Such- und Bergungsarbeiten fort. Die Lage im Bürgerkriegsland Myanmar bleibt unübersichtlich. Zuletzt sprach das Staatsfernsehen von rund 1700 Toten und etwa 3400 Verletzten. 300 Menschen werden noch vermisst. Doch die regierende Militärjunta rechnet damit, dass die Opferzahl noch weiter steigen könnte. In Thailands Hauptstadt Bangkok, wo das starke Beben ebenfalls deutlich zu spüren war, erhöhte sich die Zahl der Toten auf mindestens 18, wie die Zeitung «Bangkok Post» unter Berufung auf die Stadtverwaltung berichtete. Demnach gelten noch 78 weitere Menschen in der Millionenmetropole als vermisst.

Inwiefern ist der Tourismus beeinträchtigt?

Thailand hat Touristinnen und Touristen nach den schweren Erdbeben in der Region Sicherheit beim Reisen zugesagt. Kein Tourist sei verletzt worden, erklärte die Regierung auf der Online-Plattform X. Der Betrieb in Hotels und bei Veranstaltungen laufe normal ab. Es gebe ausserdem keine Berichte über Schäden an Sehenswürdigkeiten, teilte die Regierung weiter mit. Um die Sicherheit zu wahren, würden weiter Inspektionen durchgeführt. Auch die internationalen Flughäfen etwa in Bangkok und auf der beliebten Ferieninsel Phuket seien wieder in den normalen Betrieb zurückgekehrt, teilten die Betreiber mit. Zuvor waren demnach etwa Terminals sowie die Start- und Landebahnen auf Schäden kontrolliert worden.

@flipflophacks7

#duet with @Daily Mail #news Surveillance footage shows the terrifying moment the 7.7 magnitude earthquake that struck Bangkok, Thailand on Friday shook an infinity pool as people ran for cover. #news #thailand #bangkok #myanmar #earthquake

♬ Suspenseful and tense orchestra(1318015) - SoLaTiDo

Wie reagieren Schweizer Asien-Spezialisten auf die Katastrophe?

In Myanmar ist der Tourismus seit dem Putsch im 2021 total zusammengebrochen. «Wir bieten keine Reisen mehr an», sagt Ruth Landolt, Geschäftsführerin von Asia365 zu Travelnews. Deshalb gebe es keine Kundinnen und Kunden von Asia365 im Land. «Wir sind sehr traurig über die Situation vor Ort, und unser Herz ist bei unseren Freunden dort», so Landolt. In Thailand sei die touristische Infrastruktur absolut intakt. Bei Tourasia heisst es auf Anfrage: «Wir gehen davon aus, dass in Myanmar zahlreiche Besichtigungsorte in der Region von Mandalay in Mitleidenschaft gezogen wurden.» Aufgrund der politischen Situation rate Tourasia seit 2022 von touristischen Reisen nach Myanmar ab.

Gibt es verunsicherte Schweizer Kunden?

In den ersten Stunden haben sich laut Ruth Landolt von Asia365 viele Kundinnen und Kunden gemeldet, um zu fragen, wie die Situation ist. «Da wir aber relativ schnell Entwarnung geben konnten, hat niemand annulliert», sagt sie. Auch bei Tourasia gab es bisher keine Annullationen. «Vereinzelt wandten sich Kundinnen und Kunden telefonisch mit Fragen zur Lage vor Ort an uns», sagt Marketingchefin Farrah Mettler. Um eine transparente Kommunikation zu gewährleisten, stellte Tourasia allen Reisebüros eine Übersicht mit aktuellen Informationen zur Verfügung.

Kann ich meine Reise kostenlos stornieren?

Reisen nach Thailand finden derzeit planmässig statt. Allein die Sorge wegen der aktuellen Ereignisse reicht nicht aus, um eine gebuchte Reise kostenfrei zu stornieren. Die Schweizer Reiseveranstalter orientieren sich bei ihren Stornierungsrichtlinien an den Empfehlungen des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) – und dieses spricht keine Reisewarnung für Thailand aus. Wer seine Reise dennoch umbuchen oder annullieren möchte, muss sich an die üblichen Annullationsbedingungen halten.

Wo kann man für die betroffene Region spenden?

Nach dem verheerenden Erdbeben in Südostasien sammeln verschiedene Schweizer Organisationen Geld für die Betroffenen. Caritas Schweiz hat 50'000 Franken für Nothilfe gesprochen und ruft zu Spenden auf. Helvetas hat umgehend 100'000 Franken für Soforthilfe bereitgestellt und sammelt hier Spenden für die Menschen in der betroffenen Region. Auch die Glückskette hat eine Sammelaktion lanciert. Diese Organisationen gehören zu mehreren, die aktuell Unterstützung für die Menschen vor Ort mobilisieren.

(RSU)