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Das EDA rät Türkei-Reisenden zu erhöhter Vorsicht und warnt vor Demonstrationen. Bild: Adobe Stock

EDA ändert Reisehinweise für Türkei

Wegen anhaltender Proteste und politischer Spannungen in der Türkei hat das EDA seine Reisehinweise verschärft. Schweizer Reisende sollen Demonstrationen meiden und müssen – hauptsächlich in den grossen Städten – mit Einschränkungen im Alltag rechnen.

Die Lage in der Türkei spitzt sich weiter zu: Nach der umstrittenen Absetzung und Inhaftierung des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem Imamoglu kocht die Stimmung im Land. Seit Tagen demonstrieren landesweit Menschen – trotz offiziellen Verbots. In Istanbul versammelten sich am Sonntagabend erneut Abertausende vor dem Rathaus, die Polizei reagierte mit Wasserwerfern und Tränengas. Auch in der Hauptstadt Ankara liessen sich die Menschen nicht einschüchtern und setzten ihre Proteste fort.

Der Grund für die Wut auf den Strassen: Imamoglu, eine der wichtigsten Oppositionsfiguren der Türkei, wurde am Sonntag offiziell in Untersuchungshaft genommen. Die Regierung wirft ihm Korruption und Kontakte zu terroristischen Organisationen vor – Imamoglu selbst spricht von einem politischen Manöver, um ihn als Rivalen auszuschalten. Brisant: Fast zeitgleich wurde er von seiner Partei CHP als Präsidentschaftskandidat nominiert. Die Türkei steht vor einem innenpolitischen Pulverfass.

Angesichts der anhaltenden Unruhen reagiert nun auch die Schweiz: Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hat seine Reisehinweise für die Türkei aktualisiert. In der Rubrik «Aktuelles» wird explizit vor möglichen landesweiten Demonstrationen gewarnt. Zusammenstösse mit Sicherheitskräften seien nicht auszuschliessen. Auch Einschränkungen auf Social Media und bei Kurznachrichtendiensten könnten Reisende treffen.

Der Appell des EDA ist klar: «Befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Behörden und meiden Sie Demonstrationen und grössere Menschenansammlungen jeder Art. Informieren Sie sich vor und während der Reise in den Medien, bei Ihrem Reiseveranstalter oder bei den lokalen Behörden über die Entwicklung der Lage», heisst es auf der EDA-Website. Reisende sollen sich zudem stets mit Pass oder Identitätskarte ausweisen können.

(TN)