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Eine Wizz-Air-Maschine am Gate – Low-Cost-Airlines bieten günstige Tickets, doch wie steht es um die Sicherheit? Bild: Facebook / Wizz Air

Gute Frage Sind Billig-Airlines weniger sicher als andere Fluggesellschaften?

Billigflüge klingen verlockend – doch geht der tiefe Preis auf Kosten der Sicherheit? Viele Reisende stellen sich die Frage, ob Low-Cost-Airlines genauso sicher sind wie etablierte Fluggesellschaften. Travelnews klärt auf.

Wer für wenig Geld von A nach B fliegt, stellt sich vielleicht die Frage: Spare ich hier nur beim Komfort oder auch bei der Sicherheit? Ein weitverbreitetes Vorurteil besagt, dass Billig-Airlines riskanter seien als grosse, etablierte Fluggesellschaften. Doch stimmt das wirklich?

Die kurze Antwort: Nein, Billig-Airlines sind nicht unsicherer als andere Fluggesellschaften. Der Grund dafür ist simpel: Die Luftfahrt ist eines der am strengsten regulierten Verkehrssysteme der Welt. Jede Airline – egal ob günstig oder teuer – muss dieselben internationalen Sicherheitsstandards einhalten, die von den zuständigen Behörden vorgeschrieben sind.

Schweiz nimmt Sicherheit besonders ernst

Fluggesellschaften, die in die Schweiz fliegen wollen, benötigen eine Betriebsbewilligung des Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL). Erhält eine Airline diese nicht, bedeutet das, dass entweder gravierende Sicherheitsmängel vorliegen oder die zuständigen Behörden im Herkunftsland ihre Aufsichtspflichten nicht ausreichend erfüllen.

Das BAZL führt regelmässig Stichproben im Rahmen des europaweiten SAFA-Programms (Safety Assessment of Foreign Aircraft) durch und überprüft, ob die Airlines die internationalen Sicherheitsnormen der Internationalen Zivilluftfahrt-Organisation (ICAO) einhalten. Zudem muss jede Fluggesellschaft eine ausreichende Versicherungsdeckung nachweisen.

Auch wenn Betriebsbewilligungen in der Regel für fünf Jahre erteilt werden, kann das BAZL sie jederzeit entziehen, sollte der Verdacht bestehen, dass eine Airline die Sicherheitsstandards nicht erfüllt – egal ob Billig-Fluggesellschaft oder etablierte Airline. Da die Schweiz die EU-Blacklist für unsichere Fluggesellschaften übernommen hat, erhalten Airlines, die in einem EU- oder EFTA-Staat gesperrt sind, grundsätzlich keine Landebewilligung für die Schweiz.

Neuste Flugzeuge, aber weniger Komfort

Viele Billig-Airlines setzen auf neue Maschinen, da einheitliche und moderne Flotten die Wartung erleichtern und Kosten sparen. Modelle wie der Airbus A320neo sind mit modernster Technik ausgestattet und gehören zu den effizientesten Flugzeugen weltweit.

Natürlich gibt es Unterschiede beim Service und Komfort. Wer mit einer Low-Cost-Airline fliegt, muss meist für Extras wie Gepäck, Snacks oder Sitzplatzwahl zahlen. Auch bei Verspätungen oder Flugstreichungen reagieren Billig-Airlines nicht immer kundenfreundlich. Doch sicherheitsrelevante Abstriche gibt es nicht.

Letztlich entscheidet also nicht der Ticketpreis über die Sicherheit, sondern die strengen internationalen Vorschriften und die kontinuierliche Überwachung durch die Luftfahrtbehörden. Wer also mit einer Billig-Airline fliegt, muss vielleicht auf Beinfreiheit und Gratis-Snacks verzichten – aber nicht auf Sicherheit.

(RSU)