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45 Prozent wollen Ruhe statt Kinder in der Business Class
Ob kleine Kinder in der Business Class willkommen sind, sorgt für kontroverse Diskussionen. Das zeigen die Reaktionen auf zwei Artikel, die Travelnews vergangene Woche zu diesem Thema veröffentlicht hat. «Streit um Kinder in der Business Class» und «Das sagt die Swiss zu Kindern in der Business Class» sorgten für reichlich Gesprächsstoff.
Auslöser der Diskussion war der Fall von Walter Denz, einem Schweizer Unternehmer und Sprachreise-Experten, der auf einem Nachtflug von Chicago nach Zürich mit lautstarken Zwillingen in der Business Class konfrontiert wurde. Nach einem schlaflosen Flug reichte er eine Beschwerde bei der Swiss ein.
Mehrheit fordert Ruhe oder Regeln
Travelnews lancierte eine Umfrage zum Thema. 1250 Leserinnen und Leser nahmen daran teil. Die Ergebnisse sprechen eine deutliche Sprache: 45 Prozent halten laute Kinder in der Premiumklasse schlicht für unangebracht. Für sie steht fest: «Die Business Class ist für Ruhe da.»
Nicht ganz so strikt, aber ebenfalls kritisch sehen 34 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Thema. Ihre Forderung: «Die Airlines müssen klare Regeln schaffen.» Dabei geht es weniger darum, Kinder pauschal auszuschliessen, sondern vielmehr um verbindliche Vorgaben, wie mit Situationen umzugehen ist, in denen kleine Fluggäste andere Passagiere stören.
Die restlichen Stimmen der Umfrage plädieren für mehr Toleranz. 11 Prozent finden: «Kein Problem – Toleranz ist gefragt.» Und ebenso 11 Prozent meinen, wer absolute Ruhe wolle, solle schlicht privat fliegen.
Die Swiss bleibt in der Frage gelassen. Laut Sprecher Michael Pelzer setzt die Airline auf gegenseitige Rücksichtnahme und die Expertise ihrer Crew. Bereits beim Crew-Briefing werde festgelegt, wer sich besonders um kleine Gäste kümmert. Mit Spielzeug und einem umfangreichen Unterhaltungsprogramm, das Cartoons, Kinderfilme und altersgerechte Computerspiele umfasst, versucht die Swiss, Kinder während des Fluges zu beschäftigen.
Pelzer ergänzt, dass die allermeisten Fluggäste Verständnis für Kinder an Bord mitbringen. Doch bei Konflikten sei Augenmass gefragt: «Unsere Crew wird bereits in der Grundausbildung darin geschult, deeskalierend zu handeln.» Einen Bedarf für neue Regeln oder Vorgaben speziell für die Business Class sieht die Swiss nicht.