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Gute Frage Muss das Handy nur bei Starts und Landungen in den Flugmodus?
Neulich hat Travelnews das Reiseprotokoll einer Irrfahrt von Däniken nach Cork publiziert. Statt auf direktem Weg flog Travelnews-Leser Peter T. Frei von Zürich via Frankfurt, Wien und Amsterdam nach Cork im Süden Irlands. Das Protokoll handelt von zahlreichen Verspätungen, Stress an Flughäfen und Umbuchungen, die per SMS eintreffen.
Weil Frei beim Start das Smartphone korrekterweie auf Flugmodus umgeschaltet hatte und es während dem Flug auf Flugmodus beliess, kam er von einer eintreffenden SMS mit wichtigen Umbuchungs-Informationen nichts mit und schloss daraus, künftig nach dem Start den Flugmodus sofort auszuschalten.
Dazu tauchen gleich drei Fragen auf.
Darf man nach erfolgtem Start den Flugmodus wieder ausschalten?
Swiss-Mediensprecher Michael Stief nimmt dazu Stellung: «Seit dem 1. Februar 2020 ist die Notwendigkeit, mobile Geräte in den Flugmodus zu stellen, auf Swiss-Flügen aufgehoben. Der Hintergrund ist, dass all unsere Flugzeuge geprüft und als T-PED-tolerant (transmitting portable electronic devices) eingestuft wurden. Die sogenannte T-PED-Toleranz-Einstufung beruht auf Flugzeugherstellerangaben. Damit dürfen unsere Fluggäste ihre Mobiltelefone und Tablets während des gesamten Fluges uneingeschränkt nutzen.»
Ergänzend schreibt er: «Grössere elektronische Geräte – zum Beispiel Laptops oder Notebooks – müssen allerdings weiterhin während des Rollvorgangs, Start und Landung verstaut werden, da sie aufgrund ihrer Grösse und ihres Gewichts nicht unter die 'Handheld-Devices-Regelung' fallen. Eine weitere Ausnahme bilden Flüge in die USA. Die Sprachübertragung mit Mobilfunkgeräten ist im US-amerikanischen Luftraum verboten. Die Geräte müssen daher auf diesen Flügen wie bisher im Flugmodus oder komplett ausgeschaltet sein.»
Hätte Peter T. Frei auf einem eingeschalteten Handy das SMS während dem Flug überhaupt erhalten?
Hätte also ein eingeschaltetes Handy Peter T. Freis Irrfahrt verhindert? Wohl nicht. Denn erst um 14.51 Uhr, 21 Minuten nach Abflug, ging das SMS ein, wie er später feststellte. Zu diesem Zeitpunkt hatte er keinen Empfang mehr.
Während die Swiss auf Langstrecken vollumfängliches WLAN anbietet – 4 Stunden kosten 25 Franken –, wird diese Möglichkeit erst in den kommenden Monaten auch auf der Kurzstrecke erhältlich sein. Ein reduziertes WLAN-Angebot auf Swiss-Langstrecken ist für Chatdienste wie WhatsApp, Facebook Messenger oder Telegram gratis in allen Reiseklassen verfügbar – ohne Datenlimit und ohne Zeitbeschränkung.
Ist es empfehlenswert, den Flugmodus nach dem Start auszuschalten?
Den Flugmodus während dem Flug auszuschalten, birgt das Risiko von hohen Roaming-Kosten. Während des Fluges kann sich das Smartphone, so eine Netzabdeckung via Satellitenverbindung gegeben ist, ins Internet einschalten. Wenn dann etwa unachtsamerweise Ferienbilder verschickt werden, kann dies sehr hohe Kosten verursachen.
Solche Datenverbindungen können pro Megabyte bis zu 30 Euro kosten, wie die deutsche Verbraucherzentrale festhält und darauf verweist, dass der «Datenkosten-Airbag» der EU-Roaming-Verordnung zwar auch im Flugzeug gelte, der Schutz aber erst ab einer Datennutzung in Höhe von 59,50 Euro gelte.
Wenn Sie keine teuren Überraschungen erleben wollen, schalten Sie das Gerät während dem gesamten Flug auf Flugmodus oder ganz ab. Regulärer Zugriff auf das Datennetz des Netzanbieters erfolgt in der Regel erst wenige Minuten vor der Landung oder bricht nach wenigen Minuten nach dem Start ab.