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Arbeiten von zu Hause hat sich etabliert – viele Mitarbeitende fühlen sich im Homeoffice wohl. Doch gelten die Homeoffice-Regelungen auch weiterhin? Bild: Adobe Stock

Homeoffice bröckelt – auch in der Reisebranche?

Etliche Firmen pfeifen ihre Angestellten zurück ins Büro. Ob dieser Trend auch bei Schweizer Reiseunternehmen Einzug hält, hat Travelnews in Erfahrung gebracht.

Sulzer-Chefin Suzanne Thoma hat die bisherige Homeoffice-Regelung gekippt und wieder eine vollstände Präsenzpflicht am Arbeitsplatz eingeführt, wie der «Blick» schreibt. Auch Liftbauer Schindler ändert die Regelung . Durften Angestellte bisher vollumfänglich von zu Hause arbeiten, können sie dies gemäss «Nau» maximal noch an einem Tag tun.

Diverse Unternehmen in Deutschland haben die Anwesenheitspflicht ebenfalls verschärft, etwa SAP und die Deutsche Bank. Und das US-Unternehmen Amazon hat den 350'000 Mitarbeitenden mitgeteilt, dass sie wieder an fünf Tagen im Büro anwesend sein müssen. Amazon begründet den Entscheid mit besserem Zusammengehörigkeitsgefühl, Schindler erachtet den persönlichen Austausch zentral für den Zusammenhalt und erhofft sich neue Ideen und mehr Innovation.

«Darüber hinaus ermöglichen wir für bis zu acht Wochen im Jahr das Arbeiten im Ausland.»

Doch wie handhaben die führenden Schweizer Reiseunternehmen das Thema? Seit den Pandemie-Jahren gilt bei den Top Vier Unternehmen eine grosszügige Handhabung, nicht zuletzt auch um als attraktiver Arbeitgeber zu gelten. Travelnews hat nach der aktuellen Homeoffice-Regelung gefragt.

«Dertour Suisse macht mit seinem flexiblen Arbeitsmodell gute Erfahrungen und hält daran fest», sagt Dertour-Sprecher Markus Flick. «Wann immer Aufgaben auch abseits des Arbeitsplatzes wahrgenommen werden können und Vorgesetzte einverstanden sind, ist eine Tätigkeit im Homeoffice möglich, im Regelfall an bis zu zwei Tagen pro Woche.» Darüber hinaus ermöglicht Dertour Suisse mit Marken wie Kuoni und Helvetic Tours für bis zu acht Wochen im Jahr das Arbeiten im Ausland, «wenn dies mit den betrieblichen Bedürfnissen und den sozialversicherungsrechtlichen Anforderungen vereinbar ist.»

«TUI Mitarbeitende am Hauptsitz haben aktuell die Möglichkeit, bis zu 50 Prozent ihres Arbeitspensums von zu Hause aus zu arbeiten. Dies erfolgt in Absprache und Planung mit dem Vorgesetzten», sagt Sonja Ptassek, Corporate Communications, TUI Suisse. «TUI Retail Mitarbeitende arbeiten grundsätzlich in der TUI Filiale. Nach Absprache mit dem Vorgesetzen können einzelne Home-Office-Tage und Arbeiten geregelt werden.» Momentan seien keine Änderungen geplant.

«In der Regel wird nur ein Tag oder gar kein Homeoffice beansprucht.»

Markus Kohli, CEO von Knecht Reisen, sieht auch keinen Handlungsbedarf: «Bei uns gilt weiterhin zwei Tage Homeoffice pro Woche. In der Regel wird aber nur ein Tag oder gar kein Homeoffice beansprucht.»

Walter Jung, Chief People Officer bei Hotelplan Group, beantwortet die Frage so: «Die Leidenschaft für die eigene Arbeit, für die Kolleginnen und Kollegen und natürlich auch für das Reisen zeichnet die Mitarbeitenden von Hotelplan Group aus – diese Leidenschaft unterstützen wir. Zumal auch unsere Kundinnen und Kunden von der breiten Erfahrung unserer Mitarbeitenden in allen Bereichen des Reisens und den Kenntnissen der Destinationen profitieren. Die Leidenschaft für das Reisen spiegelt sich deshalb auch in unseren Arbeitsbedingungen wider, an denen wir zurzeit keine Änderungen geplant haben. Flexible Arbeitsmodelle ermöglichen es, auch von zu Hause oder vom Ferienort aus zu arbeiten. Die Mitarbeitenden von Hotelplan Group arbeiten hybrid und können je nach Funktion bis zu 60 Prozent von zu Hause aus arbeiten. Ausserdem haben sie Anspruch auf bis zu 30 Tage Workation im Ausland.»

Fazit: Falls Sie diesen Text im Homeoffice oder auf einer Terrasse in Bali lesen, können Sie dies auch weiterhin tun. Die Schweizer Reisebranche bleibt ein attraktiver Arbeitgeber mit Vertrauen in die eigenen Leute.

(GWA)