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Die neuste Allianz-Reisestudie zeigt, bei welchen Aspekten Reisebüros punkten und was den Kundinnen und Kunden schlicht egal ist. Bild: Adobe Stock

Was bei der Buchung im Reisebüro wirklich zählt

Reisebüros locken unter anderem mit Sicherheit und Zeitersparnis. Doch für viele Kundinnen und Kunden sind ganz andere Dinge wichtig. Vorteile wie das Pauschalreisegesetz bleiben weitgehend unbeachtet. Das zeigt die Allianz-Reisestudie 2024.

Wir leben in einer nervenaufreibenden Zeit. Viele Menschen klagen über Stress. Es stapeln sich Pendenzen – und an jeder Ecke lauern neue Aufgaben. Da ist es toll, auch mal durchatmen zu können und sich nicht dauernd mit Problemen zu beschäftigen.

Umso erstaunlicher sind die Ergebnisse der Allianz-Reisestudie 2024. Sie zeigen eine klare Tendenz: Viele Reisende verzichten auf die Dienste von Reisebüros – obwohl diese eine Reihe von Vorteilen bieten, die das Leben der Kundinnen und Kunden entspannter und einfacher machen würden.

Dazu zählen die Zeitersparnis, die Absicherung durch den Garantiefonds und der Schutz durch das Pauschalreisegesetz, die laut der Studie besonders niedrig bewertet wurden.

Garantiefonds? Zeitersparnis? Das interessiert kaum jemanden

Nur sieben Prozent der Befragten gaben an, dass für sie Zeitersparnis ein Grund ist, um in einem Reisebüro Ferien zu buchen. Das sind noch weniger als bei der selben Umfrage im vergangenen Jahr. Damals lag der Wert noch bei neun Prozent.

Das könnte daran liegen, dass viele Reisende heute die Buchung als einen integralen Bestandteil ihrer Reiseplanung ansehen. Dank der Vielzahl an Online-Buchungsportalen können sie individuell und flexibel Angebote vergleichen und auswählen. Diese Entwicklung führt dazu, dass die wahrgenommene Zeitersparnis durch Reisebüros weniger attraktiv erscheint, da der Buchungsprozess im Internet für viele unkompliziert und schnell durchzuführen ist.

Auch die Absicherung von Geldern im Garantiefonds überzeugt offenbar nur wenige: Drei Prozent der Befragten nannten die zusätzliche Sicherheit  als Grund für die Buchung im Reisebüro. Hier zeigt sich ein Vertrauensproblem oder schlichtweg Unkenntnis der Kundinnen und Kunden.

Viele Reisende sind sich möglicherweise der Absicherung gar nicht bewusst oder erachten sie als unnötig. Insbesondere, wenn sie ihre Reisen direkt über bekannte und vertrauenswürdige Plattformen buchen. Die Tatsache, dass der Garantiefonds in extremen Fällen, wie etwa bei Insolvenzen von Reiseveranstaltern, greift, scheint bei zahlreichen Leuten nicht angekommen zu sein.

Das Pauschalreisegesetz, das zusätzliche Rechte und Schutz bei gebündelten Reiseleistungen bietet, spielt mit zwei Prozent ebenfalls eine untergeordnete Rolle. Das ist besonders bemerkenswert, da dieses Gesetz den Schutz der Kundinnen und Kunden erheblich stärkt. Doch viele Reisende sind sich entweder nicht ausreichend über die Vorteile des Gesetzes im Klaren oder sie schätzen die Flexibilität individueller Buchungen mehr, als sich auf den umfassenden Schutz durch ein Reisebüro zu verlassen.

Wichtig zu wissen ist für die Branche auch, welches die Hauptgründe sind, dass Kundinnen und Kunden im Reisebüro buchen. Und welche Aspekte in den vergangenen zwölf Monaten relevanter geworden sind. Auch das offenbart die Allianz-Reisestudie.

34 Prozent der Befragten schätzen die persönliche Beratung und das spezialisierte Wissen der Reisebüro-Mitarbeitenden. Diese fachliche Kompetenz ist für viele Reisende entscheidend. Speziell, wenn es um komplexe oder massgeschneiderte Reisen geht, bei denen online verfügbare Standardpakete nicht ausreichen.

Zwei andere zentrale Aspekte haben im Vergleich zur Studie 2023 spürbar an Bedeutung gewonnen, mit einem Plus von je drei Prozentpunkten. die Hilfeleistung bei Problemen sowie das Angebot von sämtlichen Leistungen aus einer Hand. Das deutet darauf hin, dass die Kundinnen und Kunden zunehmend den Mehrwert schätzen, im Falle von Unregelmässigkeiten oder Schwierigkeiten einen verlässlichen Ansprechpartner an ihrer Seite zu haben.

(RSU)