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Gute Frage Wo kann ich mein übrig gebliebenes Feriengeld zurück wechseln?
Viele Reisende setzen in ihren Ferien hauptsächlich auf ihre Kredit- oder Debit-Karte, wenn sie etwas bezahlen sollen. Gleichzeitig lohnt es sich, auch immer etwas Bargeld in der Landeswährung dabei zu haben. Sei es für den Kauf eines Souvenirs auf dem lokalen Markt oder für das Trinkgeld im Hotel.
Wer am Ende der Ferien noch Landeswährung im Portemonnaie hat, kauft oft noch Snacks oder ein Andenken, um das Bargeld loszuwerden. Häufig bleibt dennoch etwas übrig. Wenn es sich dabei um Euro handelt, ist das nicht weiter tragisch. Denn bis zur nächsten Reise über die Landesgrenze oder sonst wohin in Europa dürfte es nicht allzu lange dauern. Da kann man das Geld getrost bei sich zu Hause aufbewahren.
Anders präsentiert sich die Situation, wenn im Ferienportemonnaie noch türkische Lira, schwedische Kronen oder thailändische Baht stecken. Damit lässt sich wohl für längere Zeit nichts mehr anfangen. Bleibt die Möglichkeit, die Fremdwährung in Schweizer Franken umzutauschen. Was einfach tönt, kann ziemlich kompliziert werden.
Service-Abbau bei Fremdwährungen
Während sich früher praktisch an jedem Bankschalter Fremdwährungen umtauschen liessen, ist das heute nicht mehr so. Die Banken haben klar festgelegt, wer mit seinem Feriengeld vorbeikommen darf und wer nicht.
«Zur Rückgabe von Fremdwährungen muss man Kundin oder Kunde bei der Zürcher Kantonalbank sein», sagt Olivia Kotsopoulos von der ZKB-Unternehmenskommunikation auf Anfrage. Ausnahme ist die ZKB Filiale Zürich-City. «Hier kann auch Laufkundschaft Fremdwährungen zurückbringen», so die Sprecherin. Aufgrund der Geldwäscherei-Vorgaben sei der Rückgabe-Betrag bei Laufkundschaft allerdings beschränkt.
Restriktionen gibt es – je nach Währung – auch für Kundinnen und Kunden. «Aktuell hat die Zürcher Kantonalbank Beschränkungen beim Ankauf von norwegischen Kronen, dänischen Kronen und schwedischen Kronen. Diese kauft die Bank aktuell nur bis zu einem Gegenwert von 100 Franken zurück», erklärt Kotsopoulos.
Noch komplizierter geht es bei der Raiffeisen zu. «Die einzelnen Raiffeisenbanken sind frei in der Entscheidung, welche Fremdwährungen sie an- und verkaufen», sagt Sprecher Jan Söntgerath. Aufgrund von Restriktionen im Devisenhandel könne es vorkommen, dass einzelne Währungen nicht mehr zurückgekauft werden.
Die vielschichtigen Vorgaben zeigen vor allem eines: Es lohnt sich, vor dem geplanten Geldwechsel in der gewünschten Bankfiliale nachzufragen, ob ein Umtausch möglich ist oder nicht. Und wenn ja, welche Einschränkungen zu berücksichtigen sind.
Den besten Service beim Umtausch von Feriengeld bieten die Gelwechselschalter der SBB. Sie nehmen zahlreiche Währungen zurück – ohne Voranmeldung. Einzige Einschränkung: Von den skandinavischen Währungen kann man nur noch 200er- oder kleinere Noten umtauschen, wie «SRF» berichtete.
Münzgeld für einen guten Zweck
Ausländisches Münzgeld lässt sich nirgends in Schweizer Franken wechseln. An den Bank- und SBB-Schaltern werden ausschliesslich Noten zurückgenommen. Deshalb bietet es sich an, die übrig gebliebenen Münzen zu spenden. Wer mag, kann das natürlich auch mit den Noten tun. Möglichkeiten dazu gibt es reichlich.
Beispielsweise am Flughafen Zürich. Dort stehen elf so genannte Spendenherzen aus Plexiglas. Ein neunköpfiges Freiwilligen-Team, bestehend aus ehemaligen Swissair-Mitarbeitenden, hat sich ein Netzwerk aufgebaut, um die gesammelten Münzen umzutauschen oder an Sammler zu verkaufen.
Jährlich kommen so zwischen 150'000 und 250'000 Franken zusammen, wie der Flughafen auf seiner Website schreibt. Die Spendengelder gehen an die SOS-Kinderdörfer, den WWF und das Schweizerische Rote Kreuz des Kantons Zürich.
Am Euro-Airport Basel stehen nach Auskunft des Flughafens ebenfalls Spendenboxen. Am Berner Flughafen Belp gibt es im Abflugbereich einen Spenden-Bär.
Swiss-Passagiere haben seit 2002 über die Münzsammlung an Bord der Langstreckenflüge mehr als drei Millionen Franken für die Stiftung SOS-Kinderdorf Schweiz gespendet. Mittlerweile wurde Geld aus fast allen Ländern der Welt gesammelt. Einzige Ausnahme: Münzen oder Geldscheine aus St. Helena kamen bisher nicht an.
Procap, ist die grösste Selbsthilfeorganisation von und für Menschen mit Behinderung in der Schweiz, nimmt ebenfalls Fremdwährungen entgegen. Seit fast drei Jahrzehnten sammelt sie Münzen und Noten aus aller Welt.
Das Geld wird von einem ausgewiesenen Fachmann, der ehrenamtlich für Procap Schweiz arbeitet, verwertet. Auch ehemalige europäische Währungen werden angenommen, und es gilt: keine Währung ist zu exotisch, keine Münze zu alt, keine Note zu zerknittert. Der Erlös kommt Menschen mit Behinderungen in der Schweiz zugute.
Die Fremdwährungen können direkt an Procap Schweiz geschickt werden – per Brief oder Paket. Zudem stehen in vielen Banken, Reisebüros und SBB-Schalterhallen Sammelboxen von Procap.