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Das ist die Bilanz zum Flug-Fiasko
Wie viele Flüge wurden weltweit gestrichen?
Allein am Freitag fielen weltweit 6855 Flüge aus. Das entspricht rund sechs Prozent aller geplanten Flüge, wie das auf Luftfahrt-Analysen spezialisierte Unternehmen Cirium bekannt gab. Zudem mussten viele Passagiere massive Verspätungen in Kauf nehmen. Auch wenn sich die Situation ab Freitagmittag etwas beruhigte: Das Flugchaos zog sich weiter bis ins Wochenende hinein. Allein bis Samstag, um 10 Uhr, fielen laut Cirium weitere 1639 Flüge aus.
Wie stark wirkte sich die Panne auf den Flughafen Zürich aus?
Ziemlich stark. Am Flughafen Zürich wurden am Freitagvormittag zunächst Flüge in die USA gestrichen, am Nachmittag aber wieder aufgenommen. Flüge nach Zürich starteten zeitweise nicht mehr. Ab Mittag wurden die Landungen schrittweise auf 100 Prozent hochgefahren, und ab der Mitte des Nachmittags konnten Flugzeuge wieder regulär starten und landen. Letztendlich konnten sämtliche Langstreckenflüge durchgeführt werden, wie die Fluggesellschaft Swiss am späteren Nachmittag mitteilte. Allerdings mussten im Europaverkehr 69 Flüge annulliert werden. Davon betroffen waren rund 9300 Passagiere. Auch mehrere andere Fluggesellschaften hatten Verspätungen oder strichen Flüge. Nach Flughafenangaben kam es am Freitag zu 132 Flugannullationen, die direkt oder indirekt im Zusammenhang mit den IT-Ausfällen standen. Am Samstag mussten nochmals rund 30 Flüge gestrichen werden. Weil die Panne den Flugdienstleister Swissport stark beeinträchtigte, traten auch Probleme bei der Gepäckabfertigung auf. Der Check-in erfolgte teilweise von Hand.
Welche Folgen hatte die IT-Störung für Skyguide?
Skyguide musste wegen der Panne am Freitagmorgen die Kapazität im Transitverkehr über der Schweiz und für Landeanflüge auf Zürich vorübergehend um 30 Prozent herunterfahren. Zeitweise konnten nur noch in der Luft befindliche Flugzeuge mit Destination Zürich dort landen. Am Nachmittag hob Skyguide die Kapazitätsreduktionen auf. Auch im An- und Abflug operierte das Unternehmen wieder normal. Die Flugsicherheit im Schweizer Luftraum war jederzeit gewährleistet, wie es weiter hiess.
Was bedeutete die Mega-Panne für die Anwohner des Flughafens?
Eine unruhige Nacht. Bis um 23 Uhr dürfen am Flughafen Zürich Flüge geplant werden. Die Zeit bis 23.30 Uhr dient dem Verspätungsabbau. Wer danach und vor 6 Uhr morgens noch starten oder landen will, braucht eine Sondergenehmigung. In der Nacht von Freitag auf Samstag starteten in Zürich gemäss Daten des Livetracking-Services Flightradar24.com 17 Maschinen nach 23 Uhr, und es landeten 28. Die letzte Maschine war eine von Pegasus. Sie ging um 0.59 Uhr nach Istanbul-Sabiha Gökçen. Die letzte Landung war laut dem «Zürcher Unterländer» die einer Edelweiss aus Heraklion um 0.49 Uhr gewesen. Nach 23.30 Uhr erfolgten 12 Starts und 14 Landungen. Davon je 6 Starts und Landungen nach Mitternacht.