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Monster-Hurrikan nimmt Kurs Richtung Jamaika und Mexiko
Jamaika macht sich auf den schweren Hurrikan Beryl gefasst. Nach Angaben des US-Hurrikanzentrums NHC wird das Zentrum des Wirbelsturms am Mittwoch (3. Juli) über den Karibikstaat oder nahe daran vorbeiziehen. Es würden lebensbedrohliche Winde und Sturmfluten erwartet.
Mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von bis zu 240 Kilometern pro Stunde schwächte sich Beryl zuletzt etwas ab, liegt damit aber nur knapp unter der Schwelle zur Kategorie 5 – der stärksten für Hurrikans.
Er bewegt sich in westnordwestliche Richtung. Im Südosten der Karibik richtete er Verwüstung an: In Grenada, St. Vincent und die Grenadinen sowie Venezuela wurden inzwischen insgesamt sechs Todesfälle gemeldet. Die Zahl könnte noch steigen.
Stärkster Atlantik-Hurrikan im Juli
Beryl hatte sich am Wochenende innerhalb von weniger als 24 Stunden von einem Tropensturm zu einem Hurrikan der Kategorie 4 entwickelt. Es handelt sich um den ersten Hurrikan der Anfang Juni begonnenen Saison im Atlantik.
So früh in der Hurrikan-Saison, die ein halbes Jahr dauert, war noch nie ein so starker Sturm registriert worden. Nach Angaben des Experten Philip Klotzbach von der Colorado State University ist Beryl der stärkste je erfasste Atlantik-Hurrikan im Juli. Zwischenzeitlich mass das NHC Windgeschwindigkeiten um die 270 Kilometer pro Stunde – ab 252 ist die Kategorie 5 erreicht.
Die Karibische Gemeinschaft Caricom hielt eine Notfallsitzung zu den Sturmfolgen ab. Mehrere Länder der Region sagten Hilfslieferungen für Grenada und St. Vincent und die Grenadinen zu. In Venezuela trat der Fluss Manzanares über die Ufer, Vizepräsidentin Delcy Rodríguez wurde bei einem Besuch von einem umstürzenden Baum getroffen.
Ab der Nacht zum Donnerstag soll sich der Sturm den Prognosen zufolge den Cayman Islands und am folgenden Abend der mexikanischen Halbinsel Yucatán nähern. Auf Jamaika wurden letzte Vorbereitungen getroffen – Notunterkünfte wurden etwa bereitgestellt und Strassenabläufe gereinigt, um Überschwemmungen zu verhindern. Die Flughäfen von Kingston und Montego Bay sollen vorerst geschlossen werden.
Reedereien ändern ihre Routen
Die einzige Schweizer Airline, die in die betroffene Region fliegt, ist die Edelweiss. Bisher habe Beryl keine Auswirkungen auf den Flugplan gehabt, sagt Edelweiss-Sprecher Andreas Meier auf Anfrage. «Für Samstag ist allerdings ein Flug nach Cancún in Mexiko geplant. Ob dieser stattfinden kann, hängt jetzt vom weiteren Kurs des Hurrikans ab.»
Auf den Schiffsrouten kommt es derweil zu Planänderungen. Das Kreuzfahrtschiff Carnival Horizon, das ursprünglich heute Mittwoch auf den Cayman Islands anlegen sollte, sagte den Besuch ab. Auch die für morgen geplante Anfahrt auf die mexikanische Insel Cozumel wurde gestrichen. Statt dessen fährt das Schiff am Freitag Nassau auf den Bahamas an, wie «CNN» berichtet. Die Carnival Liberty hat ihre Route aufgrund des Hurrikans ebenfalls angepasst.
Norwegian Cruise Line hat die Reisen der Norwegian Jade und der Norwegian Breakaway umorganisiert. Die Stationen Jamaika, Cayman Islands, Belize sowie Cozumel und Costa Maya in Mexiko wurden gestrichen.