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An welchen Reisezielen herkömmliche Sonnencreme verboten ist
Wer bei schönem Wetter draussen ist und sich nicht dem Risiko von Verbrennungen oder sogar Hauptkrebs aussetzen will, sollte zwingend Sonnencreme einschmieren. So propagieren es die Hautärzte seit vielen Jahren.
Das Problem: Sonnenschutzmittel sind zwar gut für die Gesundheit, aber Gift für die Umwelt. Das belegen zahlreiche Studien. Vier Kilogramm chemischer und mineralischer UV-Filter gelangen allein an den Stränden des Mittelmeers an einem Tag ins Wasser,
Submarine Ökosysteme nehmen dadurch teils gravierenden Schaden. Denn die Substanzen reichern sich in manchen Organismen an, stören ihren Stoffwechsel, ihr Immunsystem und ihre Reproduktionsfähigkeit. In mehreren beliebten Ferienregionen sind herkömmliche Sonnencremes & Co. laut der Plattform Holiday Check deshalb verboten:
Aruba
Die kleine Karibikinsel Aruba ist gleich in doppelter Hinsicht Vorreiterin in Sachen Umweltschutz. Bereits seit 2020 darf man hier nur mit oxybenzonfreier Sonnencreme baden gehen. Darüber hinaus hat der Inselstaat alle Einwegplastikprodukte verbannt. Plastikbecher und Geschirr, das man nur einmal benutzt, gehören auf Aruba der Vergangenheit an.
Bonaire (Venezuela)
Laut wissenschaftlichen Studien sind seit 1980 ungefähr 90 Prozent der Riffe in der Karibik verschwunden. Um das Riffsterben im Bonaire National Marine Park aufzuhalten, hat die Inselgemeinde in der südlichen Karibik die Benutzung von Sonnencremes mit Oxybenzon und Octinoxat untersagt.
Hawaii (USA)
Als erster Bundesstaat der USA verbietet Hawaii Sonnenschutzmittel, die Korallen schaden. Damit reagiert Hawaii in letzter Minute auf die Bedrohung seiner Korallenriffe. Allein vor der Trauminsel Maui landen tagtäglich geschätzte 210 Liter Sonnencreme im Wasser. Das hawaiianische Riffgesetz gilt seit dem 1. Januar 2021. Allerdings verbietet es nur Sonnencremes, die einen der beiden UV-Filter Octinoxat und Oxybenzon beinhalten. Sonnencremes mit dem ebenfalls in Verruf stehenden chemischen UV-Filter Octocrylen oder umstrittene mineralische Sonnenschutzmittel sind weiterhin erlaubt.
Jungferninseln
Seit März 2020 sind auf der Inselgruppe im Karibischen Meer Sonnencremes mit den Inhaltsstoffen Oxybenzon, Octinoxat und Octocrylen verboten. Einschmieren darf man sich weiterhin, solange die Sonnencreme frei von diesen chemischen Bestandteilen ist und keine chemischen UV-Filter beinhaltet.
Key West, Florida (USA)
Das zweitgrösste Korallenriff der Welt, das Florida Reef, war einst ein Paradebeispiel für farbenprächtiges tropisches Leben. Heute gleicht es zunehmend einer Geisterstadt. Vielerorts hat die Korallenbleiche die Bestände zerstört. Schuld daran sind die Erwärmung der Ozeane und die schädlichen Substanzen der Sonnencremes, die Schnorchlerinnen und Schwimmern ins Wasser tragen. Seit 2021 darf man deshalb vor Key West nur noch mit rifffreundlicher Sonnencreme abtauchen.
Mexiko
In den Ferienhochburgen Mexikos wie Tulum und Yucatán sind Sonnenschutzmittel mit riffschädlichen Substanzen verboten. Die Badeorte an der Riviera Maya fordern ihre Besucherinnen und Besucher schon seit Längerem auf, ausschliesslich mineralische und biologisch abbaubare Sonnenschutzmittel zu verwenden. Obwohl diese Empfehlungen nicht geahndet werden, sollten Reisende sie unbedingt befolgen, um die traumhafte Unterwasserwelt für die Zukunft zu bewahren.
Palau
Seit dem 1. Januar 2020 verbietet Palau als einer der ersten Inselstaaten weltweit Sonnencremes mit chemischen Inhaltsstoffen. Das soll die vorgelagerten Korallenriffe schützen. Schnorchlerinnen und Schnorchler, die die Unterwasserwelt bewundern möchten, müssen auf biologisch abbaubare Produkte oder UV-Kleidung zurückgreifen. Wenn man die verbotenen Sonnencremes trotzdem einführt, droht ein Bussgeld von umgerechnet bis zu 860 Franken.
Thailand
Vor Thailands Küste liegen einige der schönsten Nationalparks weltweit. Um diese 26 Meeresschutzgebiete zu erhalten und das Korallensterben aufzuhalten, dürfen Reisende in diesen Zonen keine herkömmlichen Sonnencremes mehr verwenden.
Andere beliebte Reiseziele arbeiten (noch) nicht mit Verboten, legen aber ebenfalls ein Augenmerk auf umweltfreundliche Sonnencremes. Die Malediven haben auf die Bedrohung ihrer Unterwasserwelt mit dem Import- und Verkaufsstopp von chemischem und korallenschädlichem Lichtschutz reagiert.
Die Regierung von Französisch-Polynesien, das aus über 100 Atollen und Archipelen besteht, empfiehlt den Reisenden, nur natürliche Sonnencremes zu benützen – um die einzigartige Inselwelt zu erhalten und der Unterwasserwelt nicht zu schaden.