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Am Ostufer des Gardasees grassiert seit letzter Woche das Norovirus. Bild: Adobe Stock

Gesundheitsalarm in beliebter Ferienregion

Magenschmerzen, Übelkeit und Erbrechen: Am Ostufer des Gardasees wütet das Norovirus. Hunderte Menschen landeten im Spital. Vorerst darf in der betroffenen Gemeinde niemand mehr Leitungswasser trinken.

Vielen Bewohnerinnen und Bewohnern des Hafenstädtchen Torri del Benaco ging es in den vergangenen Tagen nicht gut: Wie mehrere Medien berichten, grassiert im Ort am Ostufer des Gardasees derzeit das Norovirus. Hunderte Menschen seien seit Mitte vergangener Woche mit Magen-Darm-Beschwerden ins Spital von Peschiera del Garda eingeliefert worden, schreibt unter anderem die Zeitung «La Repubblica» .

Am Freitag erliess die Gemeinde deshalb eine Verordnung, wonach es vorerst verboten sei, das Leitungswasser zu trinken oder zur Nahrungszubereitung zu nutzen. Das hochansteckende Norovirus verursacht einen plötzlich auftretenden, heftigen Brechdurchfall. Die Viren können über verunreinigtes Essen oder Wasser übertragen werden. Im Normalfall dauert eine Norovirus-Erkrankung bis zu 72 Stunden und verschwindet dann von selbst wieder.

Die Gemeinde veröffentlichte Fotos, auf denen Lastwagen zu sehen sind, die palettenweise Trinkwasser in Plastikflaschen geladen haben. Sie ermahnte ihre Bürgerinnen und Bürger auch, sich regelmässig die Hände zu waschen und zu desinfizieren. Als zusätzliche Massnahme wurde die Wasserleitung mit Chlor behandelt, um weitere mögliche Bakterien und Viren abzutöten.

Lastwagen bringen palettenweise Trinkwasser nach Torri del Benaco. Bild Facebook / Comune Di Torri Del Benaco

Wie sich das Norovirus im Ort verbreiten konnte, ist noch ungeklärt. Womöglich könnte es etwas damit zu tun haben, dass das Abwassersystem überlastet ist. Nach heftigen Regenfällen in den vergangenen Tagen führt der Gardasee derzeit deutlich mehr Wasser als sonst in dieser Jahreszeit.

Der Pegel stand in Peschiera im Süden des Sees am Mittwoch 1,46 Meter über dem hydrometrischen Nullpunkt. Zuletzt wurde ein solcher Wert 1977 erreicht. In manchen Orten in der Region fiel seit Beginn des Jahres mehr Regen als 2022 und 2021 das gesamte Jahr über.

(TN)