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Kehrtwende bei Obergrenze für Flüssigkeiten
In Grossbritanniens Flugverkehr gilt wieder flächendeckend die sogenannte Liquid Rule, wonach Passagiere nicht mehr als 100 Milliliter Flüssigkeit im Handgepäck mitnehmen dürfen. Durch neue Sicherheitsscanner hatten Flughäfen diese Regel umgehen können.
Laut «Reise vor 9» rüsteten aber längst nicht alle Flughäfen fristgerecht um. Nun will das Verkehrsministerium ein Chaos aufgrund von unterschiedlichen Vorschriften verhindern. Deshalb gilt seit dem Wochenende wieder eine einheitliche Obergrenze von 100 Millilitern Flüssigkeit.
«Dieser vorübergehende Schritt soll weitere Verbesserungen an den neuen Kontrollsystemen ermöglichen und betrifft nur eine kleine Anzahl von Passagieren. Für die meisten Passagiere bleiben die Sicherheitsmassnahmen unverändert», heisst es in einer Stellungnahme der Behörden. «Passagiere sollten sich vor Reiseantritt weiterhin bei ihrem Abflughafen über die Sicherheitsanforderungen informieren.»
Grosser Ärger in Birmingham
Die Änderung betrifft die Flughäfen Newcastle, Leeds/Bradford, London City, Aberdeen, Southend und Teesside. Andere Flughäfen hatten ihre 2006 eingeführten Vorschriften zum Transport von Flüssigkeiten nicht angepasst.
Besonders viel Ärger beschert die Kehrtwende dem Flughafen der zweitgrössten britischen Stadt Birmingham. Er wollte die 100-Milliliter-Regelung aufgrund seiner modernisierten Scanner kippen und neu eine Obergrenze von zwei Litern erlauben.
Nun wurden die Verantwortlichen vom Verkehrsministerium zurückgepfiffen. Das Hin und Her verursachte am Wochenende lange Schlangen vor der Sicherheitskontrolle, wie Bilder und Videos auf Social Media zeigten.
Hinsichtlich der Hauptreisezeit im Sommer schwant der britischen Reisebranche Böses. Die Geschäftsführerin von The Advantage Travel Partnership, einem Netzwerk von Reisebüros und Reiseveranstaltern, sagte, sie befürchte Verwirrung unter den Reisenden und Verzögerungen bei der Sicherheitskontrolle.