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Giftigster Fisch der Welt taucht in der Adria auf
Der Hasenkopf-Kugelfisch (Lagocephalus sceleratus) wurde vergangene Woche in der Adria entdeckt. In der Nähe der kroatischen Insel Ceja hat der Fischer Anton Vidović mehrere dieser hochgiftigen Fische, die ursprünglich aus dem Indo-Westpazifik stammen, gefangen.
Die Universität Pula hat die Analyse der Fische bestätigt und warnt vor den schädlichen Auswirkungen dieser invasiven Spezies auf das lokale Ökosystem. Der Fisch enthält Tetrodotoxin, ein tödliches Gift, das vor allem in seiner Keimdrüse und Leber konzentriert ist.
Er stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit dar, sollte er konsumiert werden. Das Gift findet sich aber auch auf der Haut. Es werde angenommen, dass eine Dosis von ein bis zwei Milligramm tödlich sei, erklärt die Universität Pula.
Keine Gefahr für Badegäste
Im östlichen Mittelmeer erzürnt das bis zu einem Meter grosse Tier die Fischer, weil er ihnen die Tintenfische wegfrisst und Netze zerreisst. Der Fisch hat sehr kräftige Zahnplatten und beisst einen Angelhaken aus Metall mühelos durch. Das weckt menschliche Ängste – vor durchgebissenen Fingern oder Zehen.
Dass allerdings Schwimmerinnen und Schwimmer im Mittelmeer einem Kugelfisch begegnen, ist laut dem «Tages-Anzeiger» nicht zu befürchten. Die Tiere leben nach Angaben von Experten zwischen 10 und 100 Meter unter der Wasseroberfläche, zuweilen auch noch tiefer.
Mehrere Mittelmeerländer haben den Fang und Verkauf von Kugelfischen schon vor längerer Zeit verboten; es gibt sogar Berichte über Todesopfer. In Japan dagegen werden verschiedene Kugelfischarten – meist von spezialisierten Köchen zubereitet – als Delikatesse verzehrt.
Der Hasenkopf-Kugelfisch kommt eigentlich aus den Tropen. Doch schon vor über einem Jahrzehnt ist er über den Suezkanal bis ins westliche Mittelmeer vorgedrungen. Experten zeigen sich besorgt über mögliche schwere Auswirkungen auf die Artenvielfalt, da der Fisch in diesen Gewässern keine natürlichen Feinde hat.