Services

In Andalusien müssen Restaurant-Gäste an den beliebtesten Tischen mit einem Aufpreis rechnen. Bild: Adobe Stock

Neue Abzock-Masche in spanischen Restaurants

Mit einer absurden Regel versuchen Restaurant-Betreiber in Spanien, zusätzlich Geld zu verdienen. Sie verlangen von Gästen, die einen speziellen Platzwunsch haben, einen Aufpreis.

In der spanischen Region Andalusien sollten Besucherinnen und Besucher von Restaurants zwingend darauf achten, wo sie sich hinsetzen. Die Lokal-Inhaber haben damit begonnen, die Gäste für die begehrtesten Plätze zur Kasse zu bitten. Wer beispielsweise unbedingt in der Sonne sitzen möchte, bezahlt einen Aufpreis.

«Obwohl wir für zwei Personen auf der Sonnenterrasse reserviert hatten, setzten sie uns an einen Tisch im Schatten», erzählt eine Restaurant-Kundin der spanischen Zeitung «El Correo». Sie habe daraufhin versucht, den Tisch zu wechseln. «Als wir um einen Tisch in der Sonne baten, teilte uns die Kellnerin mit, dass diese Plätze reserviert seien und ein Aufpreis von zehn Euro anfallen würde.» Dabei seien die Tische auf der Terrasse gar nicht besetzt gewesen.

Der Inhaber erklärt derweil, dass es sich bei den Plätzen an der Sonne um so genannte Premium-Tische handle. «Auf diese weisen wir sowohl auf der Website als auch auf der Speisekarte hin.» Weil es die beliebtesten Plätze seien, würden dort höhere Preise gelten.

Unterschiedliche Preise sind rechtens

Die Praxis ist legal - sofern sich die Lokal-Inhaber an bestimmte Vorgaben halten. Ein umstrittenes Gesetz ermöglicht es den Restaurant-Betreibern, die Preise an ausgewählten Tischen zu erhöhen.

Konsumentenschützer Rubén Sánchez vom Verband Facua präzisiert die Regelung. Er sagt: «Restaurants dürfen für einen Tisch auf der Terrasse durchaus zehn Euro mehr verlangen als für einen Platz im Innern des Lokals – weil es sich um eine andere Art von Angebot handelt.»

Zudem sei es zulässig, für alle Gerichte, die auf der Terrasse serviert werden, den Preis zu erhöhen. Der Preisaufschlag müsse für die Gäste allerdings klar erkennbar sein, etwa durch einen Hinweis auf der Speisekarte.

Touristinnen und Touristen in Andalusien tun also gut daran, sich schon beim Bestellen über die konkreten Preise für Speise und Getränke zu informieren. Sonst droht bei der Rechnung eine böse Überraschung, die einem die Ferienstimmung so richtig vermiesen kann.

(Dieser Artikel wurde am 10. April 2024 aktualisiert.)

(TN)