Services
Barcelona erhöht die Kurtaxe
Barcelona gehört zu den meistbesuchten Städten Europas und kämpft mit den Auswüchsen des Massentourismus. Bis zu 30 Millionen Menschen besuchen die katalanische Metropole laut den Tourismusbehörden jedes Jahr.
Bisher betrug die Kurtaxe für die Gäste 2,75 Euro pro Person und Übernachtung. Seit gestern (1. April 2024) werden laut «Euronews» 3,25 Euro fällig. Das entspricht einem Preisaufschlag von 18 Prozent. Zusätzlich müssen Reisende eine regionale Tourismussteuer entrichten, die je nach Unterkunft unterschiedlich hoch ausfällt.
Gäste in Fünf-Sterne-Hotels müssen für Kurtaxe und Tourismusabgabe insgesamt 6,75 Euro pro Nacht bezahlen – bei einem einwöchigen Aufenthalt 47,25 Euro pro Person. Bei Mietunterkünften belaufen sich die Gebühren auf 5,50 Euro pro Nacht beziehungsweise 38,50 Euro bei einem einwöchigen Aufenthalt, zusätzlich zu den Übernachtungskosten der Unterkunft. Kreuzfahrt-Tagesausflügler zahlen 6,25 Euro.
Schulkinder sollen profitieren
Die Behörden versprechen sich durch die Massnahme zusätzliche Einnahmen von 100 Millionen Euro (rund 97 Millionen Franken) pro Jahr. Mit der höheren Kurtaxe verfolgt Barcelona ein doppeltes Ziel: Die Stadt will einerseits den «Qualitätstourismus» fördern und andererseits Wärmepumpen und Solaranlagen für öffentliche Gebäude bezahlen.
Barcelona ist stark von der globalen Erwärmung betroffen. Hohe Temperaturen und lange Hitzeperioden machen vor allem den Schulkindern in den Klassenzimmern zu schaffen. Mit Mitteln aus der Tourismusabgabe sollen nun bis 2029 in 170 Schulen Klimaanlagen installiert werden, die mit Solarenergie auf den Dächern betrieben werden.
Ausserdem sollen alte Gaskessel durch umweltfreundlichere Wärmepumpen ersetzt werden. «Das Schulprojekt verbessert die Bildung als öffentliche Dienstleistung erheblich und reduziert gleichzeitig die Kohlendioxidemissionen», sagt Jordi Valls, Leiter der Wirtschafts- und Tourismusförderung in Barcelona.
Geplant ist die Installation von insgesamt 181'000 Quadratmetern Solarzellen auf den Schulgebäuden. Da diese schätzungsweise mehr Strom erzeugen, als die Einrichtungen benötigen, sollen auch Nachbarn und andere öffentliche Gebäude in der Umgebung davon profitieren.