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Aufgrund des blutigen Anschlags nahe Moskau hat Frankreich die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen. Bild: Adobe Stock

Was die Terrorwarnung in Frankreich für Reisende bedeutet

Nach dem islamistischen Terroranschlag in der Nähe der russischen Hauptstadt Moskau hat Frankreich die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen. Travelnews erklärt, was Reisende nun beachten müssen.

Ein rotes, schwarz umrandetes Dreieck mit dem Wort «Vigipirate» – Frankreichs Antiterrorlogo – hängt an Schulen, Behörden, Kirchen und Museen. Bisher stand «risque attentat», «Anschlagsrisiko», darunter. Jetzt heisst es auf den Plakaten «urgence attentat», «Notfall Attentat».

Nach dem Terroranschlag nahe Moskau mit fast 140 Todesopfern hat Frankreich die höchste Sicherheitsstufe ausgerufen. Man habe diese Entscheidung angesichts der Tatsache getroffen, dass der Islamische Staat (IS) die Verantwortung für die Attacke in Russland übernommen habe, teilte Frankreichs Premierminister Gabriel Attal auf der Social-Media-Plattform X mit.

Nun stehen die Ostertage und die Frühlingsferien bevor. Viele Schweizerinnen und Schweizer haben für die kommenden Tage und Wochen Ferien in Frankreich geplant. Travelnews beantwortet die wichtigsten Fragen rund um die französische Terrorwarnung.

Warum besteht in Frankreich erhöhte Terrorgefahr?

Laut dem französischen Premierminister Gabriel Attal bedroht der Islamische Staat auch Frankreich. Die Organisation sei jüngst in mehrere Anschlagspläne unter anderem gegen Deutschland und Frankreich verwickelt gewesen, die vereitelt werden konnten. Erst im Januar hatte Frankreich die höchste Terrorwarnstufe herabgesetzt. Sie war zuvor seit der tödlichen Messerattacke auf einen Lehrer in Arras im Oktober 2023 in Kraft. Der Attentäter war islamistisch radikalisiert und stammt aus der zu Russland gehörenden Teilrepublik Tschetschenien. Unabhängig vom Attentat bei Moskau machen laut der «ARD» seit Tagen Anschlagsdrohungen gegen französische Oberschulen Schlagzeilen. Sie erreichen die Bildungseinrichtungen über gehackte Konten im Internet.

Worauf müssen sich Reisende einstellen?

Reisende, die sich in Frankreich aufhalten, müssen aufgrund der höchsten Terrorwarnstufe mit erhöhter Polizeipräsenz und verstärkten Sicherheitskontrollen rechnen. Die Schweizer Reiseveranstalter raten ihren Kundinnen und Kunden, grössere Menschenansammlungen zu meiden und sich stets an die Informationen der lokalen Behörden zu halten. Zudem sei es ratsam, das Reisegepäck stets mit dem Namen und der Adresse zu versehen – nicht nur bei Flug-, sondern auch bei Bahnreisen.

Wie schätzt das EDA die Lage ein?

Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) bezeichnet die Lage in Frankreich als «stabil». Gleichzeitig heisst es in den Reisehinweisen: «Die französischen Behörden weisen auf das hohe Risiko terroristischer Anschläge hin.» Wiederholt seien in den vergangenen Monaten und Jahren Attentate verübt worden. Weiter hält das EDA fest: «Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten sieht keinen Anlass, generell von Reisen in Gebiete abzuraten, in denen das Risiko von Anschlägen besteht. Eine solche Massnahme wäre unverhältnismässig angesichts der Unmöglichkeit, Anschläge vorauszusehen. Sie würde das Ziel der Terroristen, Unsicherheit und Angst zu schüren, unterstützen.»

Können Reisende ihre Frankreich-Ferien gratis stornieren?

Nein. Eine generelle Terrorgefahr reicht nicht, um vom Reisevertrag zurückzutreten. Die Schweizer Reiseveranstalter halten sich hier stets an die Vorgaben des EDA. Dieses rät momentan nicht von Reisen nach Frankreich ab. Für alle, die ihre Reise dennoch annullieren oder umbuchen möchten, gelten die regulären Annullationsbedingungen.

(RSU)