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Viele Pöbel-Passagiere bei Schweizer Fluggesellschaften
Sie rauchen ungeniert auf der Bordtoilette, werden gegenüber dem Flugpersonal ausfällig oder konsumieren derart viel Alkohol, dass sie sich nicht mehr im Griff haben: Die Vorfälle mit renitenten Passagieren, im Fachjargon «unruly passengers», sind vielfältig.
Im vergangenen Jahr kam es laut Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) zu 1347 Zwischenfällen bei Fluggesellschaften mit Sitz in der Schweiz. Dazu zählen Swiss, Edelweiss, Helvetic, Chair Airlines und Easyjet Switzerland. Die Zahl der Vorfälle ist leicht höher als 2022 und liegt nur noch zehn Fälle unter dem bisherigen Rekordjahr 2019.
Die Gründe für die Vorfallmeldungen seien seit einigen Jahren meist dieselben, so Bazl-Sprecher Christian Schubert. «Oftmals ist Alkohol im Spiel – zunehmend selbst Mitgebrachter, was verboten ist», sagt er zu Travelnews. «Es wird aber auch regelmässig gegen die Gurtanschnall-Pflicht verstossen oder auf dem WC geraucht.»
Ganz oben auf der Negativ-Hitliste sind laut Schubert die Fälle von «Nicht-Befolgen der Anweisungen des Kabinenpersonals» sowie «verbal abuse», also verbale Entgleisungen. «Auffällig ist auch die zunehmende Anzahl von Fällen, bei denen die Polizei im In- und Ausland vom Bordpersonal wegen unflätigen Passagieren gerufen werden musste», sagt er.
Unflätiges Verhalten an Bord hat gemäss Bazl in der Regel ein Strafverfahren zur Folge. Die Bussen seien in jedem Fall empfindlich, erklärt Christian Schubert. «Das Bazl, die Fluggesellschaften und die ganze Airline-Branche sensibilisieren Flugpassagiere laufend über das Benehmen an Bord.» Man verfolge hier eine Null-Toleranz-Strategie.