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Wegen eines erneuten Streiks stehen in Deutschland bis einschliesslich Montag viele Züge still. Bild: DB

So sind SBB-Passagiere vom deutschen Bahnstreik betroffen

Der neuste Streik der deutschen Lokführergewerkschaft, der von heute Mittwoch bis zum kommenden Montag dauert, führt zu massiven Behinderungen im Bahnverkehr – auch bei grenzüberschreitenden Zügen. Die SBB hat ein Ersatzkonzept auf die Beine gestellt.

Bei der Deutschen Bahn (DB) hat in der Nacht auf Mittwoch, um 2 Uhr, der Ausstand der Lokführer im Personenverkehr begonnen. Im gesamten Fern- und Regionalverkehr komme es bis einschliesslich Montag zu massiven Beeinträchtigungen durch den Streik der Lokführergewerkschaft (GDL), gab die Deutsche Bahn bekannt.

Es ist ein Notfahrplan in Kraft. Dieser biete «den Fahrgästen im Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr ein stark reduziertes, aber verlässliches Angebot an Fahrten», so die DB. Die Bahn rät Reisenden im Fernverkehr, frühzeitig einen Sitzplatz zu reservieren und sich 24 Stunden vor Fahrtantritt über die geplante Verbindung zu informieren. Enden soll der Streik am Montag, um 18 Uhr.

Der Bahnstreik führt auch zum Ausfall vieler grenzüberschreitender Bahnverbindungen zwischen der Schweiz und Deutschland. Die SBB hat für die Schweizer Schienen ein Ersatzkonzept erarbeitet. Das Ziel sei es, dafür zu sorgen, dass der inländische Verkehr möglichst nicht betroffen werde, teilte die SBB mit. Sie empfiehlt, Reisen nach oder durch Deutschland auf einen anderen Zeitpunkt zu verschieben.

In der aktuellen Tarifrunde bei der Bahn, die Anfang November begonnen hatte, ist der Mega-Streik der vierte: Im November und Dezember untermauerte die Gewerkschaft ihre Forderungen mit einem je eintägigen Warnstreik, im Januar folgte ein dreitägiger Ausstand. Kernforderung der GDL ist eine Absenkung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden. Die Bahn bietet bislang ein Wahlmodell zur Arbeitszeitreduzierung um eine Wochenstunde ab 2026.

Streiks auch in Italien

In Italien stehen heute Mittwoch ebenfalls viele Züge still. Es findet ein nationaler Streik im öffentlichen Nahverkehr statt. Bahnreisende müssen deshalb mit Einschränkungen rechnen.

Die SBB empfiehlt den Passagieren, sich bei den betroffenen Bahnen über mögliche Auswirkungen auf die Reise zu informieren. Der Online-Fahrplan der SBB könne aufgrund der kurzfristigen Streik-Ankündigung nicht angepasst werden.

Um bei Zugausfällen die Verbindungen zum Flughafen zu gewährleisten, werden nach Angaben von Trenitalia Ersatzbusse nach Malpensa ab Milano Cadorna und Busto Arsizio FS eingesetzt – ohne Zwischenstopps.

Ein weiterer Bahnstreik ist in Italien für den 12. Februar angekündigt. Wie die beteiligten Gewerkschaften mitteilten, soll er acht Stunden dauern – voraussichtlich von 9 bis 17 Uhr.

In dieser Zeit kann es zu Fahrplanänderungen und Zugausfällen kommen. Trenitalia stellte allerdings klar, dass bestimmte nationale Züge auch im Streikfall unterwegs sein werden. Reisende könne sich hier über die garantierten Verbindungen informieren.

(TN)