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Das Orkantief Ciaràn sorgt in Frankreich, England und auf den Kanalinseln teilweise für schwere Schäden. Bild: Twitter / Guillaume Le Grand

Orkan wütet in Frankreich und England

Schwere Stürme des Orkantiefs Ciaràn haben den Nordwesten Frankreichs sowie den Südwesten Englands und die Kanalinseln getroffen. Medien berichteten von abgedeckten Dächern, umgestürzten Bäumen, blockierten Strassen und Stromausfällen.

An der Atlantikküste, der Nordküste sowie der östlichen Mittelmeerküste Frankreichs gilt bis Donnerstagabend Überschwemmungsgefahr durch Sturmwellen. Die Behörden warnten eindringlich vor dem Unwetter. Gemeinden hatten noch am Mittwoch Dämme verstärkt und zusätzliche Barrikaden nahe der Küste errichtet.

Unterdessen wurde ein erstes Todesopfer durch den Sturm in Frankreich bekannt: Ein Lastwagenfahrer kam in der Nacht auf Donnerstag ums Leben, als sein Fahrzeug von einem umstürzenden Baum getroffen wurde, wie Transportminister Clément Beaune einem Radiosender sagte.

Mindestens zwei Menschen wurden leicht verletzt. Es handelt sich um einen Feuerwehrmann und einen Autofahrer, dessen Wagen von einem Baum getroffen wurde. Wegen zahlreicher umgestürzter Bäume wurde der Verkehr auf den Landstrassen des westlichen Departements Finistère am Donnerstagmorgen untersagt. Sturmböen erreichten örtlich Geschwindigkeiten bis zu 200 Kilometern pro Stunde.

Zugverkehr ist weitgehend eingestellt

In zwei Departements gilt weiterhin die höchste Unwetterwarnstufe rot, in 24 weiteren die Warnstufe orange. Der Zugverkehr in den Regionen Bretagne, Normandie, Pays de Loire, Hauts de France und Centre Val de Loire bleibt am Donnerstag weitgehend eingestellt. Auch im Umland von Paris gab es Behinderungen von Regionalzügen durch umgestürzte Bäume.

1,2 Millionen Haushalte in Frankreich sind wegen des Orkantiefs ohne Strom. Techniker seien damit beschäftigt, die Versorgung wieder herzustellen, teilte Energiewendeministerin Agnès Pannier-Runacher am Donnerstagmorgen mit. 780'000 der betroffenen Haushalte befinden sich in der Bretagne, wie der Stromversorger Enedis bekannt gab.

3000 Techniker seien im Einsatz. Schon vor den schweren Stürmen in der Nacht zum Donnerstag hatte der Stromversorger Fahrzeugkolonnen und Personal in die betroffenen Regionen verlegt.

Auch England und die Kanalinseln betroffen

Auf der Insel Jersey wurden der Polizei zufolge Windgeschwindigkeiten von bis zu 164 Stundenkilometer gemessen. «Bitte bleiben sie drinnen. Es ist sehr gefährlich da draussen», so eine Mitteilung der Jersey Police. Etwa 40 Menschen seien wegen Sturmschäden über Nacht aus ihren Häusern evakuiert worden, teilte die Polizei mit.

Medien berichteten von abgedeckten Dächern und umgestürzten Bäumen. Der Flugverkehr von und nach Jersey wurde einem Bericht der BBC zufolge eingestellt. Schulen blieben geschlossen.

Auch an der Südküste Englands stellten sich die Menschen auf starke Einschränkungen durch den Sturm ein. Hunderte Schulen in den Grafschaften Cornwall und Devon blieben geschlossen. Berichten zufolge waren 6000 Haushalte in Devon ohne Strom.

Erwartet wurde, dass das Orkantief im Laufe des Tages weitere Schäden entlang englischen Südostküste anrichten wird. Mehrere Bahnbetreiber im Grossraum London riefen die Menschen auf, nur wirklich notwendige Reisen anzutreten.

(TN)