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In Barcelona dürfen beim Maremagnum keine Kreuzfahrtschiffe mehr anlegen. Bild: Adobe Stock

Barcelona schränkt Kreuzfahrt-Ankünfte ein

An den stadtnahen Terminals in Barcelona sind ab kommendem Sonntag keine Kreuzfahrtschiffe mehr erlaubt. Zudem verringern die Behörden die Zahl der Kreuzfahrtschiffe, die gleichzeitig in Barcelona stationiert sein dürfen, von zehn auf sieben.

In der katalanischen Metropole Barcelona stehen Kreuzfahrten aufgrund ihrer Emissionen und ihrem Anteil am Massentourismus seit Längerem in der Kritik. 2018 beschloss der Stadtrat, konkrete Massnahmen zu entwickeln und zu ergreifen, um die Belastung der Stadt durch Kreuzfahrtschiffe zu reduzieren. So gelten beispielsweise seit August 2022 Beschränkungen für geführte Touristengruppen an besonders beliebten Stellen in der Altstadt.

Gleichwohl ist Barcelona gemessen an den Passagierzahlen weiterhin der grösste Kreuzfahrthafen Europas und weltweit nach Port Canaveral, Miami, Fort Lauderdale und Cozumel die Nummer fünf. Die Zahl der Kreuzfahrtpassagiere wird 2023 erneut steigen und dabei die Rekordzahlen des Jahres 2019 noch einmal übertreffen. Über drei Millionen Kreuzfahrtpassagiere kommen jedes Jahr nach Barcelona.

Weniger Hafenplätze und weniger Schiffe

Nun haben die Behörden weitergehende Massnahmen beschlossen, wie das Portal «cruisetricks.de» berichtet. Ab dem kommenden Sonntag (22. Oktober 2023) dürfen Kreuzfahrtschiffe in Barcelona nicht mehr an den stadtnahen Terminals am World Trade Center und beim Maremagnum anlegen, sondern nur noch an den weiter entfernten Terminals der Mol Adossat. Zudem reduziert die Stadt die Zahl der Kreuzfahrtschiffe, die gleichzeitig in Barcelona liegen dürfen, von zehn auf sieben.

Lluís Salvado, Präsident des Port of Barcelona, begründete die Entscheidung mit einem besseren Schutz der Innenstadt vor Schiffsemissionen. Die weiter südlich gelegenen Terminals für die grossen Kreuzfahrtschiffe seien weiter vom Stadtzentrum entfernt, sodass sich die Emissionen dort weniger auswirken würden.

Hafenpräsident Salvado bezeichnete den 3. Oktober 2023 als historischen Tag für die Stadt. An diesem Tag legte zum vorerst letzten Mal ein Kreuzfahrtschiff an einem der Innenstadt-Terminals von Barcelona ab. Bis zum 22. Oktober, wenn die Sperre offiziell in Kraft tritt, sind keine Anläufe für diese Terminals mehr angemeldet.

Im Port Vell am Terminal M (Maremagnum) sowie den Terminals E, N und S am World Trade Centers hatten bislang typischerweise die kleineren Luxus-Kreuzfahrtschiffe angelegt. Von hier aus sind Columbus-Säule und Rambla zu Fuss in zehn Minuten erreichbar.

Um von den deutlich weiter von der Innenstadt entfernten Kreuzfahrt-Terminals an der Mol Adossat in die Innenstadt Barcelonas zu gelangen, nehmen Passagiere dagegen in der Regel den vom Hafen bereitgestellten Shuttle-Bus oder fahren mit Transferbussen der Reedereien. Zu Fuss würde es von hier – je nach Terminal – mindestens 30 Minuten bis zur Innenstadt dauern.

(TN)