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Weitere Airline verschärft die Regeln für das Handgepäck
Es ist eine Frage, die regelmässig emotionale Diskussionen auslöst: Wie viel Handgepäck gehört in die Flugzeugkabine? Gewisse Passagiere fliegen fast ausschliesslich nur mit Handgepäck, weil sie dadurch jegliche Wartezeiten bei der Gepäckaufgabe vor dem Abflug und am Förderband nach der Landung vermeiden.
Und dann gibt es viele andere Reisende, die sich über genau dieses Verhalten nerven – weil die zahlreichen Koffer und Taschen in der Kabine das Boarding massiv verlangsamen und selbst für kleine Taschen und Rücksäcke oftmals kaum mehr Platz übrig bleibt in den Gepäckablagefächern. Schuld am Handgepäck-Wahnsinn sind falsche Tarifanreize und liegengebliebene Gepäckstücke, wie Travelnews kommentierte.
Tuifly führt neue Regelung ein
Mehrere Billig-Airlines haben die Schrauben beim Handgepäck schon vor einiger Zeit angezogen. Darunter Vueling, Wizz Air, Easyjet und Ryanair. Kostenloses Handgepäck ist bei diesen Fluggesellschaften nur noch erlaubt, wenn es unter den Vordersitz passt. Wer zusätzliches Gepäck mitführen will, muss draufzahlen.
Jetzt zieht Tuifly nach. Der Ferienflieger hat seine Richtlinien für das Handgepäck verschärft. Wer ab dem 1. November 2023 mit einem Einzelticket (ohne komplettes Arrangement) fliegt, darf ohne Zusatzgebühr nur noch ein Handgepäckstück mit den Massen 40 x 30 x 20 Zentimeter dabei haben. Das schreibt die Airline auf ihrer Website. Dort steht auch, dass dieses Handgepäckstück maximal zwei Kilo schwer sein dürfe.
Bei diesem Punkt ist TUI inzwischen zurückgerudert. «Die Beschränkung beim kleinen Gepäckstück auf zwei Kilo werden wir weglassen», sagt Sonja Ptassek, Sprecherin von TUI Suisse, zu Travelnews. Hauptsache das Gepäckstück passe wie bei allen anderen Airlines unter den Vordersitz. «Das wird auf der Website noch diese Woche sichtbar sein.»
Für eine Zusatzgebühr von zehn Euro haben die Passagiere bei Tuifly den Anspruch auf ein grösseres Handgepäckstück mit den Massen 55 x 40 x 20 Zentimeter und einem Gewicht von zehn Kilogramm. Diese Zusatzgebühr sei tiefer als bei den meisten anderen Airlines, betont Ptassek und nennt unter anderem Ryanair (Aufpreis: 16 Euro) und Eurowings (Aufpreis: 19 Euro) als Beispiele.
Pauschaltouristen sind nicht betroffen
Die neue Regelung gilt laut TUI ausschliesslich für Passagiere, die ein einzelnes Flugticket buchen. Das seien weniger als 20 Prozent, so Sonja Ptassek von TUI Suisse. Für Pauschalreisende ändere sich in dieser Hinsicht nichts. «Im Gegenteil: Sie bekommen automatisch ein 10-Kilo-Handgepäckstück kostenfrei eingebucht.» Bisher galt bei Tuifly die Regelung, dass das einzige Handgepäckstück nicht mehr als sechs Kilo wiegen durfte.
«10 Kilo sind eine grosszügiger Wert – viele Airlines akzeptieren weniger» sagt Ptassek. «Hinzu kommt, dass bei einem Ferienflieger wie Tuifly ohnehin die meisten Gäste einen grossen Koffer einchecken, weil sie für eine oder zwei Wochen in die Ferien verreisen.» Da sei es in der Regel keine Option, ausschliesslich mit Handgepäck zu fliegen.
(Dieser Artikel wurde am 4. Oktober 2023 aktualisiert.)