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US-Airlines bestimmen Höchsttemperatur für Boarding
An verschiedenen Messstationen auf der ganzen Welt purzelten in den vergangenen Monaten die Hitzerekorde. Der Sommer 2023 war global gesehen mit Abstand der heisseste seit Beginn der Aufzeichnungen 1940, wie der EU-Klimawandeldienst Copernicus mitteilte.
Die Kühlung von Flugzeugen am Boden wird immer wichtiger, sonst kann es für Passagiere und Crews gefährlich werden – das zeigen Beispiele aus Nevada und Malta.
Mitte Juli verloren mehrere Flugreisende beim Abflug in Las Vegas das Bewusstsein, als die Klimaanlage beim Rollen zur Startbahn ausfiel und draussen Temperaturen von fast 44 Grad herrschten. Mindestens fünf Menschen mussten medizinisch betreut werden.
Ebenfalls im Juli hatte ein Flugzeug von Air Malta Probleme mit der Klimaanlage. Bei einer Aussentemperatur von 40 Grad Celsius stieg die Temperatur in der Kabine immer weiter – drei Personen erlitten einen Hitzekollaps und wurden ohnmächtig.
Zwei Airlines gehen voran
In den USA wird das Thema derzeit heftig diskutiert, wie das Aviatik-Portal «aerotelegraph.com» schreibt. Noch gibt es im Land keine gesetzliche Regelung, ab wann Airlines ihre Gäste nicht mehr einsteigen lassen dürfen. Aber einige Fluggesellschaften haben inzwischen Temperaturobergrenzen eingeführt.
American Airlines lässt keine Gäste mehr in ihre Flugzeuge einsteigen, wenn die Temperatur in der Kabine über 32 Grad Celsius (90 Grad Fahrenheit) liegt. Jetblue hat diese Schwelle auf 29 Grad (85 Grad Fahrenheit) festgesetzt. Delta, United und Southwest haben keine Höchsttemperaturen eingeführt. Andere Airlines haben sich nicht geäussert.
Das Verkehrsministerium der USA teilt lediglich mit, dass Fluggesellschaften angehalten seien, die Kabinen bei längeren Verspätungen auf dem Rollfeld auf eine «angenehme Temperatur» zu bringen.