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Wegen des Fachkräftemangels muss Helvetic Airways in Portugal nach Mechanikern suchen. Bild: Helvetic

Helvetic will Mechaniker in Portugal anheuern

Die Schweizer Fluggesellschaft Helvetic Airways ist dringend auf Angestellte für die Wartung ihrer Flugzeuge angewiesen. Weil sie in der Schweiz nicht fündig wird, weitet sie die Suche jetzt aus.

Helvetic Airways startet eine Job-Offensive in Portugal. «Don't miss this incredible opportunity!» – «Verpasse diese unglaubliche Gelegenheit nicht!» So wirbt wirbt die Airline derzeit auf Instagram. Denn die Schweizer Regionalfluggesellschaft benötigt Mechanikerinnen und Mechaniker für die Wartung ihrer Flugzeuge in Zürich – und findet offensichtlich nicht genügend im Heimmarkt.

Gleich zwei Personalrekrutierungstage sind geplant: Am 20. Oktober einer in Porto, und einen Tag später einer in Lissabon mit jeweils drei Präsentationen. Die Airline von Milliardär Martin Ebner wirbt mit «kompetitiven Löhnen», einem «fantastischen Schichtbetrieb» und Reisevorteilen.

Portugal ist für Helvetic ein attraktiver Markt

Helvetic-Chef Tobias Pogorevc bestätigt gegenüber der «Luzerner Zeitung» die Job-Offensive im Ausland. Und wieso gerade Portugal? Laut Pogorevc arbeiten dort viele Maschinentechnikerinnen und Maschinentechniker, die Erfahrung mit Flugzeugen des brasilianischen Herstellers Embraer besitzen und über eine so genannte Typen-Zertifizierung für die Embraer-Modelle von Helvetic verfügen.

Dies habe damit zu tun, dass die Airlines vor Ort ebenfalls Embraer-Flugzeuge in ihrer Flotte hätten und dort das nötige Know-how vorhanden sei. «Als Embraer-Betreiber arbeiten wir seit längerem mit lokalen Firmen vor Ort zusammen», sagt Pogorevc. Zudem beschäftige Helvetic schon heute mehrere portugiesische Angestellte in der Wartung, die aktuell 54 Mitarbeitende umfasst. «Wenn wir 4 bis 5 Personen in Portugal von einem Wechsel in die Schweiz überzeugen könnten, wäre das toll.»

Helvetic-CEO Tobias Pogorevc hofft auf vier bis fünf neue Mitarbeitende für die Wartung aus Portugal. Bild: Helvetic

Ein weiterer Grund, weshalb Helvetic in Portugal Ausschau hält: Vor Jahren habe man viele Engländer in der Wartung gehabt, sagt Pogorevc. «Doch nach dem Brexit wurde der administrative Aufwand für sie zu gross.»

Keine Angaben zu den Löhnen

Die potenziellen Angestellten aus Portugal würden gemäss der gleichen Lohntabelle wie das inländische Personal entlöhnt und würden in den gleichen Schichtplänen arbeiten. Zudem würde auch ihnen gegen ein Entgeld ein Zimmer in der Helvetic-Wohngemeinschaft bereit stehen.

Im März hatte die Airline in Nähe des Flughafens Zürich zwei Helvetic-WGs eingerichtet – eine Wohnung sowie ein Einfamilienhaus. Inzwischen sind acht weitere Wohnungen hinzu gekommen. Damit will die Airline den Angestellten eine Unterkunft anbieten, damit sie keine langen Fahrten zur Arbeit und nach Hause auf sich nehmen müssen.

Wie hoch die Eintrittslöhne in der Wartung sind, sagt Pogorevc nicht, «da die Höhe des Gehalts von der Ausbildung, der Zertifizierung und der Arbeitserfahrung bestimmt wird».

(TN)