Services

Der Gotthard-Strassentunnel ist bis auf Weiteres für den Verkehr gesperrt. Bild: TCS

Gotthard-Strassentunnel soll noch diese Woche wieder öffnen

Des Bundesamtes für Strassen (Astra) will den Gotthard-Strassentunnel bis spätestens Ende Woche wieder für den Verkehr freigegeben. Die Arbeiten an der Tunneldecke begannen vergangene Nacht.

Die Fachleute arbeiteten mit Hochdruck daran, den Tunnel rasch wieder für den Verkehr zu öffnen, teilte das Astra am frühen Montagabend mit. Die Zwischendecke, die am Sonntagnachmittag einen technischen Defekt erlitten hatte, werde auf 25 Metern abgebrochen und ersetzt.

Die notwendigen Sicherungsarbeiten hätten bereits am Montagnachmittag begonnen, hiess es. Eine Herausforderung stelle die Sicherstellung der Lüftung im betroffenen Abschnitt dar. Die Zwischendecke trenne den Fahrraum von den Zuluft- und Abluftkanälen.

Verkehr wird grossräumig umgeleitet

Als Ursache für die Schäden geht das Astra derzeit von Spannungsumlagerungen im Gebirge aus. Diese hätten zu lokalen Druckveränderungen geführt und den Tunnel im betroffenen Abschnitt belastet. Dies habe den Riss der Zwischendecke verursacht und der Riss wiederum die Abplatzungen.

Bis zur Wiedereröffnung des Strassentunnels wird der Verkehr grossräumig über die San-Bernardino-Route (A13), über die Gotthard-Passstrasse und über die Simplon-Route umgeleitet. Der Schwerverkehr, der bereits in den Schwerverkehrskontrollzentren Giornico TI und Ripshausen UR auf eine Weiterfahrt auf der A2 wartet, wird zurückgehalten.

Tiefe Sorgenfalten im Tessin

Der Direktor der Tessiner Wirtschaftskammer Luca Albertoni zeigte sich am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA besorgt über die Sperrung. Eine potenziell länger dauernde Schliessung des Autotunnels sei für die Tessiner Wirtschaft bedrohlich. Er forderte Bund und Kantone auf, für weitere Zwischenfälle einen Gotthard-Krisenstab einzusetzen.

Bereits frühere Sperrungen des Gotthard-Autobahntunnels – vor allem jene von 2001 – hätten enorme wirtschaftliche Auswirkungen gehabt. 2001 seien der Tessiner Wirtschaft durch die Tunnelsperrung über 30 Millionen Franken verloren gegangen. Zahlreiche Firmen im Südkanton seien mit der Deutschschweiz eng verknüpft. Transportketten müssten garantiert und Kosten vorhersehbar sein.

(TN)