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Gute Frage Kann ich die Sonnencreme aus dem letzten Jahr noch brauchen?
Wer viel draussen ist und sich keinen Sonnenbrand holen will, kann nicht auf sie verzichten: die Sonnencrème. Vor allem in den Sommermonaten, wenn lange Badi-Tage, ausgiebige Velo-Touren und stundenlange Wanderungen auf dem Programm stehen, kommt sie häufig zum Einsatz. Teilweise sogar mehrmals täglich. Ganz anders im Rest des Jahres: Zwischen Oktober und April fristet sie in der Regel ein eher stiefmütterliches Dasein.
Und genau hier beginnt das Problem: Oftmals steht im Schrank noch eine Flasche Sonnencrème aus dem vergangenen Sommer, im besten Fall noch komplett verschlossen. Wahrscheinlicher ist aber, zumindest bei mir zu Hause, dass die Flasche bereits angebraucht ist. Immer dann stellt sich am ersten richtig schönen Frühlings- oder Sommertag die Frage: Kann ich die Crème noch mit gutem Gewissen benützen und auch meinen Kindern auftragen – oder bietet sie nicht mehr genügend Schutz?
Geruch und Konsistenz sind entscheidend
Eine, die es wissen muss, ist Marianne Meli, ärztliche Leiterin der Hautarztpraxis Dermanence an der Zürcher Bahnhofstrasse. Sie sagt zu Travelnews: «Wenn die Sonnencreme normal riecht, nicht wässrig ausläuft oder krümelig ist, kann sie gut auch noch im Folgejahr aufgebraucht werden.»
Soweit, so gut. Entscheidend ist aber auch, das richtige Produkt im Haus zu haben, um sich optimal zu schützen. Hier ist es laut Marianne Meli wichtig ist, dass der Lichtschutzfaktor dem Hauttyp angepasst ist.
Helle Hauttypen brauchen einen höheren Lichtschutzfaktor als dunklere Hauttypen. «Nie falsch ist es, auf den Lichtschutzfaktor 50 zu setzen», so Meli. Zudem müsse es auf der Sonnencreme immer ein UVA-Zeichen im Kreis haben. Dieses garantiere, dass die Creme einen hohen UVA-Schutz gewährleistet. Auch wichtig: Bei sportlichen Aktivitäten sollte die Sonnencreme wasserfest sein, damit ein längerer Schutz vorhanden ist.
Mehrmals pro Tag eincremen ist Pflicht
Eine gute und auf den Hauttyp angepasste Sonnencreme allein reicht allerdings noch nicht, um optimal gegen einen Sonnenbrand geschützt zu sein. Noch wichtiger ist die Handhabung. Hautärztin Marianne Meli betont: «In der Regel muss man sich alle zwei bis drei Stunden eincremen und zusätzlich jedes Mal nach dem Baden.»
Säuglinge sollten nie der direkten Sonne ausgesetzt werden. Für das erste Lebensjahr empfiehlt Meli rein mineralische Sonnencremes, da diese nicht in die Haut eindringen, sondern wie ein Schutzschild die UV-Strahlung blocken.
Nach dem ersten Lebensjahr können gemischt mineralische und chemische Filter eingesetzt werden. Die Anwendungshäufigkeit ist gleich wie bei den Erwachsenen. «Da Kinder kein Zeitgefühl haben und stundenlang in der Sonne spielen können, rate ich zu einer Kopfbedeckung und UV-Kleidung», so Meli. Mit diesem Wissen steht den Familienferien am Meer nichts mehr im Weg.