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Was halten Sie von den jüngsten Geschehnissen in der Tourismusbranche und Reisewelt? Wir freuen uns auf Ihre Meinung. Bild: Adobe Stock

«Airlines müssten beim Handgepäck strenger durchgreifen»

Zum anhaltenden Handgepäck-Wahnsinn bei den Airlines sind bei uns zahlreiche Reaktionen aus der Leserschaft eingegangen. Der Ärger ist gross.

Airlines, Crews und Passagiere stören sich daran, dass das Boarding viel Zeit in Anspruch nimmt und an den Nerven zerrt. Hauptübel ist die Fülle von Handgepäck, die die Fluggäste an Bord schleppen, kommentierte Travelnews-Redaktor Reto Suter – was nun zahlreiche Reaktionen aus der Leserschaft auslöst:

«40 Minuten im Terminal gewartet»

«Grundsätzlich stimme ich mit Reto Suter voll und ganz überein. Die ganze Thematik ums Handgepäck ist nervenaufreibend. Allerdings ist das Problem der Wartezeit bei aufgegebenem Gepäck keineswegs vom Tisch. Am Donnerstag, 11. Mai 2023  bin ich abends mit LX nach Hamburg geflogen und wir haben tatsächlic 40 Minuten im Terminal gewartet, bis nur der erste Koffer unserer Maschine den Weg aufs Rollband gefunden hat. Auch von unseren Reisebüro-Kunden hören wir vielfach die Nachricht, dass auch in Zürich z.T. über eine halbe Stunde auf das aufgegebene Gepäck gewartet wird. Solange dieses Problem nicht gelöst wird, ist es wahrscheinlich sehr schwierig, die Mehrheit der Reisenden vom «Handgepäck-Boom» wegzubringen. Trotzdem bin auch ich der Meinung, dass die Airline diese Problem schnellstmöglich angehen müssen, denn die Zeit und Nerven, die verloren gehen, sind tatsächlich sehr ärgerlich.»

Marcel Heggli, Heggli Reisen, Kriens, per E-mail

«Weg mit dem Handgepäck!»

«Ich sage zur Wischiwaschi-Haltung der Fluggesellschaften und den sich nicht bewährenden Airline-Ideen: Es gibt nur eine Lösung, wenn die Airlines das Problem ernsthaft anpacken wollen: Weg mit dem Handgepäck! Das scheint die einzige Sprache zu sein, welche die Paxe verstehen. Aber für diese radikale, effiziente, leicht zu kommunizierende und finanziell lohnenswerte Idee wird ihnen der Mut fehlen, weil die Marketingleute wichtiger sind als jene in Operations and Finance.»

Kurt Metz, per E-Mail

«Passagiere ohne Handgepäck sollten zuerst aussteigen dürfen»

«Ich rege mich auch immer auf über die Unmengen Handgepäck, die in den Flieger mitgenommen werden. Man müsste sich überlegen, das Gegenteil zu tun, Handgepäck kostenpflichtig zu machen und aufgegebenes Gepäck günstiger. So würde man den Bordingprozess verschnellern und die Slot weniger verpassen. Handgepäck muss mindestens 100 Franken kosten und es darf inkl. Duty Free Taschen, Handtasche, Laptoptasche maximal 2 Stück sein. Ferner müsste auch schon bei der Sicherheitskontrolle unterschieden werden: wer nur mit einer Laptoptasche reist, hat eine spezielle Linie und muss weniger lang anstehen. Passagiere ohne Handgepäck dürfen auch zuerst aussteigen, Gepäckablagen werden erst später geöffnet.»

Daniel Oertli, via Disqus

«Airlines müssten strenger durchgreifen»

«Vielen Dank für den wertvollen Artikel zum Thema Handgepäck. Ich habe dazu einige Anregungen:

  1. Ihre Erfahrungen bezüglich Wartezeiten erscheinen mir ausserordentlich gut und decken sich nicht mit den meinigen. Meine Langzeit-Erfahrungen mit aufgegebenem Gepäck tendieren eher auf Wartezeiten im Rahmen von 20 Minuten plus. Dabei ist nicht selten ärgerlich, wenn am Gepäckband nur tröpfchenweise drei, vier Koffer kommen und dann wieder minutenlang gar nichts, was nur schwer nachvollziehbar ist. Und aus meiner Sicht kommt es auch zu häufig vor, dass das Gepäck nicht nur bei Umsteigeflügen, sondern auch bei Direktflügen gar nicht ankommt. Dies und meine Erfahrung mit der Wartezeit ermuntern mich dazu, wann immer möglich, nur mit Handgepäck zu reisen.
  2. Ihre Erfahrungen mit dem Chaos beim Boarding kann ich bestätigen. Da müssten die Airlines halt eben auch strenger durchgreifen. Die Erziehungsmassnahme, übergrosses Handgepäck nicht zuzulassen, sondern am Gate noch einzuchecken, habe ich schon mehrmals miterlebt. Sie müsste aber, wie Sie auch schreiben, deutlich konsequenter umgesetzt werden. Die Frage, die sich in diesem Zusammenhang stellt: Haben alle Airlines die gleichen Grössen- und Gewichtsvorgaben für Handgepäck?
  3. Interessant ist der Kostenaspekt. Da stellt sich die Frage, ob man die Sache nicht einfach umkehren könnte und für Handgepäck (Ausnahme: 1 Gepäckstück der Sorte Handtasche / Laptoptasche /Rucksack, alles mit vorgegebenem Höchstmass) bezahlen muss, für aufgegebenes Gepäck aber nicht, oder wenigstens für beides gleich viel.

Wie auch immer: Ich gehe völlig mit Ihnen einig, dass in Sachen Boarding-Chaos etwas getan werden muss, im Interesse aller.»

Christian Dick, per E-Mail

«Chaos wegen Handgepäck-Tarifen»

«Die Airlines haben das Chaos mit den Handgepäck-Tarifen eingeführt. Davor sind alle nicht Vielflieger stets brav zum Gepäck einchecken gegangen und hatten beim Boarding maximal Handtasche und Duty Free dabei. Mittlerweile haben aber fast alle gemerkt, dass man, wenn immer möglich die Warterei am Gepäckband nach der Landung vermeiden will. 5 und 10 Minuten als Beispiele in ihrem Artikel sind einfach nur extrem beschönigend und wahrscheinlich nur mit den hintersten Sitzreihen im Flugzeug oder langer Wartezeit an der Immigration zu erreichen. Zweites fällt als Grund bei genannter Route aber weg. Nur noch all in Tarife wie früher, am besten per Gesetz verordnet, würde dem Chaos vielleicht noch entgegen wirken, aber vielleicht nicht mal das. Die Geister die man rief, die wird man nicht mehr so schnell los.»

Daniel Nardi via Disqus

Gesunder Menschenverstand, Anstand und Disziplin

«Leider funktioniert die genannte Erziehungsmassnahme (Anwendung des Handgepäckgehäuses und einer Handwaage am Gate) nur bei den Billigst-Airlines (und dort auch nicht immer). Deren Crew sorgt dann auch an Bord (meistens) dafür, dass jeder PAX nur das erlaubte Stück ins Gepäckfach legt und den Rest (auch den Laptop im unsichtbaren Rucksack unter der Jacke :-)) brav unter den Vordersitz quetscht. Damit das maximal effizient abläuft, ist auch ein striktes Boarding nach Reihe (von hinten nach vorn) durchzusetzen (damit die Kabinencrew die Nutzungsbeschränkung der Gepäckfächer auch durchsetzen kann).
Es wären also keine Experimente mit Fuzzy Logic (und wohl bald auch Pseudo-KI) nötig, sondern nur gesunder Menschenverstand (bei den Airlines), Anstand und Disziplin bei den Passagieren. Leider ist all dies längst verloren gegangen.

PS: gerne würde ich eine Umfrage bei den SWISS Business-Class PAX machen:

  • worin besteht der Reiz, einige Minuten vor der Holzklasse die 777 der SWISS für den 11-Stunden Flug LAX-ZRH zu besteigen? (die Gepäckfächer der Business reichen nämlich aus und beim «Klassenunterschied» wird auch von der SWISS-Crew peinlichst auf die Lage der Gepäckfächer geachtet)
  • macht es Spass, 200 meist überbeladenen Billigpassagieren im sich nach wenigen Sekunden bildenden Stau in den beiden Gängen beim Drängeln zuzusehen? (da dürfte wohl die Ursache für die abstruse Zuteilung der Boarding-Gruppen an Stelle eines Boarding by Row - 52 first - liegen)
  • macht es der Business-Crew Spass, in diesem Gedränge noch mit Cüpli auf dem Tablett gegen den Strom zu schwimmen? Ein paar Cüpli auf einem Tischchen neben der blue line am Gate würden wohl gleich gut schmecken und bei Bedarf könnte man sich auch an den Holzklassen-PAX beim Drängeln (und Reihen-Nummer-Nicht-Verstehen usw.) in der green line ergötzen... Oder: das Cüpli in der Lounge (für die dann 20 Minuten mehr Zeit vor dem Gang zum Gate zur Verfügung steht) dürfte ja auch genügend gut sein, um bis auf die Reiseflughöhe auf den nächsten Drink zu warten.Geht es am Ende darum, einfach in der Busniness gesehen zu werden? Honni soit qui mal y pense!

Indiana Jones, via Disqus

«Wann begreifen die Airlines dies endlich?»

(Reaktion auf Beitrag von Indiana Jones) «Leider macht die LX kein Boarding nach Sitzreihen. Deshalb gebe ich Ihnen recht, es ist eine Zumutung für die Crew und die Pax in der Business Class. Es macht mir absolut keinen Spass all die Leute zu sehen die in der Holzklasse fliegen, wenn ich Business Class fliege. Nur eine Frage des Boardings....»

Walter Vetsch, via Disqus

«Mit Handgepäck muss ich wenigstens nicht mehr beim Check-In anstehen»

«Ein Punkt vergessen sie dabei. Den Check-In Vorgang. Mit Handgepäck muss ich wenigstens da nicht mehr Anstehen. Es gab mal die Schalter: Bag Drop.
Heute gibt es diese zwar auch noch, aber trotzdem steht man an mit allen die noch nicht Online oder vorort am Automaten eingecheckt haben. Funfact: Chair verlangt sogar Geld fürs Online einchecken. Unsägliche Geldmacherei.»

Michael B., via Disqus

«Airlines müssen mit den Konsequenzen leben»

Sorry, die Airlines sind selbst schuld an dieser Misere. Sie haben das gebührenpflichtige Gepäck eingeführt, um Geld zu machen. Dann sollten sie auch mit den Konsequenzen leben und nicht schon wieder den Passagieren die Schuld zuschieben. Diese wurden ja geradezu dazu gedrängt, möglichst viel Handgepäck mitzunehmen, um nicht die horrende Gepäckgebühr zahlen zu müssen.

Markus K., via Disqus

(TN)