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Beim Begrüssungsritual am Eingang des Flugzeugs nimmt die Cabin Crew sämtliche Passagiere unter die Lupe. Bild: Adobe Stock

Gute Frage Was weiss die Cabin Crew nach der Begrüssung über mich?

Wer ein Flugzeug besteigt, wird gleich beim Eingang vom Personal begrüsst – nicht nur aus Höflichkeit. Die Cabin Crew nutzt diese Gelegenheit auch gleich, um sämtliche Passagiere von Kopf bis Fuss zu mustern.

Während die Crew beim Boarding den Passagieren zulächelt, führt sie gleichzeitig einen Sicherheits-Check durch. Es gehe nicht nur darum, einfach «Grüezi» zu sagen, sondern bereits einen ersten Kontakt mit den Fluggästen herzustellen», erklärt Jörg Berlinger, Sprecher der Gewerkschaft des Kabinenpersonals (Kapers), gegenüber Travelnews. «Dabei achtet die Crew unter anderem auf Besonderheiten, die gegen eine Flugreise sprechen könnten.» Konkret checkt das Personal laut Berlinger, ob jemand aggressiv, betrunken, krank oder verletzt ist.

Wer in Schlangenlinien oder mit erweiterten Pupillen an Bord geht, könnte zum Sicherheitsrisiko werden – erst recht, wenn das Flugzeug in einer Notsituation evakuiert werden müsste. Gleiches gilt für Passagiere, die beispielsweise auf Krücken angewiesen sind oder sonst ein Leiden haben. Diese Fluggäste sind von Anfang an auf dem Radar des Personals. Passagieren, die stark betrunken sind oder unter Drogeneinfluss stehen, kann die Mitreise auch verweigert werden.

Mögliche Notsituation ist ständig im Hinterkopf

Besonders im Fokus der Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter sind auch Familien mit Babys oder Kleinkindern. Diese brauchen womöglich mehr Unterstützung als Passagiere, die allein oder zu zweit unterwegs sind. Das gilt auch für Fluggäste, die einen sehr ängstlichen oder äusserst komplizierten Eindruck machen. Von ihnen ist in einer Notsituation keine Hilfe zu erwarten – im Gegenteil.

Die Cabin Crew scannt bei der Begrüssung jedoch nicht nur potenzielle Störenfriede und Passagiere, die auf Hilfe angewiesen sein könnten, sondern hält auch Ausschau nach positiven Erscheinungen. Wer körperlich einen sehr fitten Eindruck macht, könnte entscheidend eingreifen, wenn sich ein anderer Passagier danebenbenimmt.

Sehr hilfreich kann es auch sein, wenn eine Ärztin, ein Sanitäter oder jemand aus der Airline-Branche mit an Bord ist. Dann weiss das Flugpersonal, dass jemand da ist, der mit den Sicherheitsvorschriften beziehungsweise medizinischen Notfällen vertraut ist.

(RSU)