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Unter anderem am Flughafen von Düsseldorf wird am Donnerstag und am Freitag gestreikt. Bild: Düsseldorf Airport

Wieder Zug- und Flug-Chaos in Deutschland

Wegen neuer Warnstreiks müssen Passagiere an den Flughäfen Düsseldorf, Hamburg und Köln/Bonn am Donnerstag und am Freitag mit Verspätungen und Flugausfällen rechnen. Im deutschen Bahnverkehr kommt es am Freitag erneut zu grösseren Einschränkungen.

Die Beschäftigen in der Luftsicherheit, der Passagierkontrolle, der Personal- und Warenkontrolle und in den Servicebereichen der Flughäfen Düsseldorf, Hamburg und Köln/Bonn sollen am Donnerstag und am Freitag die Arbeit niederlegen. Es sei im Zusammenhang mit dem Streik mit längeren Wartezeiten bis hin zu Flugausfällen zu rechnen, warnte die Gewerkschaft Verdi am Dienstag. Die Luftfahrtbranche kritisierte den erneuten Ausstand.

Der Hamburger Flughafen kündigte bereits an, dass wegen des Warnstreiks alle Abflüge gestrichen würden. Nach aktuellem Stand müssten 152 Abflüge am Donnerstag und 156 am Freitag ausfallen oder ohne Passagiere stattfinden. Landungen seien zwar weiter möglich. Allerdings müsse auch bei den Ankünften mit Flugstreichungen und Verspätungen gerechnet werden. Betroffen sind in Hamburg an den beiden Tagen fast 80'000 Fluggäste.

Hintergrund der Warnstreiks sind die Verhandlungen zwischen Verdi und dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) um die Zeit-Zuschläge für Nacht-, Samstags-, Sonntags- und Feiertagsarbeit und eine bessere tarifliche Regelung zur Entlöhnung von Überstunden für die Sicherheits- und Servicekräfte.

Allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres wurde laut BDLS an etwa jedem elften Tag an einem Flughafen gestreikt. Wegen des Mega-Streiks am 26. und 27. März hätten an diesen beiden Tagen rund 3500 Flüge annulliert werden müssen. Damit überschreite die Zahl der gestrichenen Flüge aufgrund von Streiks in diesem Jahr bereits deutlich die Zahl des gesamten Jahres 2019.

Erneuter Streik auch im Bahnverkehr

Neben den Verspätungen und Ausfällen an den drei Flughäfen zeichnet sich auch im deutschen Bahnverkehr wieder ein Chaos ab. Die Gewerkschaft EVG will mit neuerlichen Warnstreiks den Regional- und den Fernverkehr lahmlegen. Kurz vor den anstehenden Gesprächen mit der Deutschen Bahn liegen beide Seiten im Tarifstreit noch weit auseinander.

Zwischen 3 und 11 Uhr am Freitagmorgen sollen die Beschäftigten in allen Bahnbetrieben, in denen verhandelt wird, die Arbeit niederlegen, wie die Gewerkschaft mitteilte. Insbesondere der Fernverkehr der Deutschen Bahn dürfte dadurch den ganzen Tag über weitgehend zum Erliegen kommen, weil die Züge am Morgen nicht auf die Strecke gebracht werden können.

Die Arbeitnehmervertreter fordern in den Verhandlungen mit der Branche für die Beschäftigten mindestens 650 Euro mehr pro Monat oder zwölf Prozent bei den oberen Einkommen sowie eine Laufzeit von zwölf Monaten. Derzeit verhandelt die Gewerkschaft in zweiter Runde nach und nach mit rund 50 Eisenbahn-Unternehmen.

(TN)