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Hurrikan Ian richtete im vergangenen Herbst im US-Bundesstaat Florida schwere Schäden an. Bild: Twitter

So wird die Hurrikan-Saison 2023

Die renommierten Meteorologen der Colorado State University haben ihre Prognosen für die Hurrikan-Saison 2023 veröffentlicht, die im Atlantik offiziell am 1. Juni beginnt. Diesmal sind die Unsicherheiten grösser als in früheren Jahren.

Wie schlimm wird die Hurrikan-Saison des laufenden Jahres? Diese Frage versuchen die Top-Prognostiker der Colorado State University jeweils bereits Mitte April zu beantworten. Ihre Voraussagen haben sich in der Vergangenheit als sehr verlässlich erwiesen. Für dieses Jahr prognostizieren die Meteorologen 13 tropische Stürme, von denen sechs zu Hurrikanen werden. Gemäss den Prognostikern könnten sich daraus zwei grosse Hurrikane bilden – mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von 179 Kilometern pro Stunde oder mehr.

Leicht unterdurchschnittliche Saison erwartet

Die Vorhersage deckt Stürme ab, die sich im so genannten Atlantikbecken bilden. Es umfasst das Karibische Meer und den Golf von Mexiko. Die Hurrikan-Saison im Atlantik beginnt offiziell am 1. Juni und dauert bis zum 30. November. Ein typisches Jahr weist durchschnittlich 14 tropische Stürme auf, von denen sich sieben zu Hurrikanen entwickeln, wie Wetteraufzeichnungen von 1991 bis 2020 zeigen. Das heisst: Die Prognostiker erwarten für dieses Jahr eine leicht unterdurchschnittliche Saison.

Das Team der Colorado State University berücksichtigt bei seiner Prognose jeweils das Wetterphänomen El Niño: Sind dessen Strömungen wärmer als die durchschnittliche Meeresoberflächentemperatur des Pazifiks, fallen Wirbelstürme in der Regel schwächer aus. Schwächt sich El Niño ab, fällt die Sturm-Saison meist heftiger aus. Weil die Meteorologen diesmal widersprüchliche Signale betreffend El Niño haben, sind ihre Vorhersagen mit grösseren Unsicherheiten behaftet als in früheren Jahren.

Die Prognostiker der Colorado State University machen jeweils auch Angaben dazu, wie wahrscheinlich es ist, dass einer der Hurrikane auf Land trifft. Die Ostküste, einschliesslich Florida, hat eine 22-prozentige Chance, von einem Sturm der Kategorie 3 oder höher heimgesucht zu werden. An der mexikanischen Golfküste liegt die Wahrscheinlichkeit, dass ein schwerer Hurrikan an Land geht, bei 28 Prozent. An der Ost-, der Südost- und der Südküste der USA besteht zusammen eine 44-prozentige Möglichkeit, dass ein grösserer Hurrikan an Land geht.

Ab 119 Kilometern pro Stunde ein Hurrikan

Von einem Hurrikan ist dann die Rede, wenn die Windgeschwindigkeiten konstant 119 Stundenkilometer und mehr betragen. Die Saffir-Simpson-Hurrikan-Windskala unterteilt die Hurrikane in fünf Kategorien (1 für schwach, 5 für zerstörend).

Die schwächste Kategorie 1 umfasst Stürme mit bis zu 154 Stundenkilometern. Ein Hurrikan der Kategorie 3 erreicht Windgeschwindigkeiten von bis zu 209 Stundenkilometern, einer der Kategorie 4 bis zu 250 Stundenkilometer. Als schwere Hurrikane werden Stürme der Kategorie 3 und mehr eingestuft.

Die Colorado State University bringt jeweils anfangs Juni, Juli und August ein Prognose-Update – je fortgeschrittener das Jahr, desto genauer können die Stürme vorausgesagt werden.

(RSU)