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17 spanische Flughäfen werden seit Ende Februar regelmässig bestreikt. Unter anderem auch derjenige in Barcelona. Bild: Pixabay

Diese Probleme könnten die Osterferien trüben

Ein paar Tage für Badeferien ans Meer oder auf einen abwechslungsreichen Städte-Trip: Die Reiselust über die Ostertage ist gross. Aber Achtung: Diesmal könnten die Osterferien mit Ärger verbunden sein.

Wer über die Ostertage verreist, sollte viel Geduld und gute Nerven mitbringen. Es drohen längere Wartezeiten, unpünktliche oder sogar annullierte Flüge und mangelnder Service im Hotel. Travelnews zeigt auf, welche Probleme Reisenden konkret drohen könnten.

1. Lange Wartezeiten bei der Sicherheitskontrolle

Für die Sicherheitskontrolle am Flughafen Zürich ist die Kantonspolizei im Auftrag der Flughafen Zürich AG zuständig. «Als Folge der Corona-Pandemie und aufgrund des ausgetrockneten Arbeitsmarkts ist es der Kapo leider aktuell nicht immer möglich, das geforderte Kontingent zu stellen», sagt eine Flughafen-Sprecherin auf Anfrage. Zu Stosszeiten könne es deshalb bei der Sicherheitskontrolle etwas längere Wartezeiten geben, als man dies von Zürich gewohnt sei.

«Zusammen mit der Kantonspolizei sind wir bestrebt, dass der Security Check bald wieder die gewohnten Standards erreicht», so die Sprecherin. Wer sich jedoch zwei bis drei Stunden vor Abflug am Flughafen einfindet, erreicht sein Gate pünktlich. Der «Blick» berichtete bereits Ende März über einen «Warte-Wahnsinn» bei der Sicherheitskontrolle.

2. Volle Züge mit Steh- statt Sitzplätzen

Aktuell sieht es danach aus, dass das Wetter im Süden über die Ostern besser sein wird als in der übrigen Schweiz. Deshalb dürfte es viele Sonnenhungrige ins Tessin ziehen. Um den Ansturm von Bahnreisenden zu bewältigen, setzt die SBB Extrazüge ein. Zudem werden verschiedene Regelzüge mit Wagen und Zugeinheiten verlängert. Durch die Massnahmen entstehen 36'000 zusätzliche Sitzplätze. Das dürfte aber immer noch nicht reichen.

Wer einen Sitzplatz auf sicher will, sollte im Voraus reservieren. Gemäss den Online-Portal «Watson» sind einige Züge allerdings bereits ausgebucht. Besonders mühsam kann es für Reisende werden, die mit dem Velo unterwegs sind. In mehreren Zügen ist der Velotransport trotz zusätzlicher Angebote bereits ausgebucht. Ohne Reservation auf einen Platz mit Velo im Zug hoffen, ist keine gute Idee.

Nicht besser dürften es auf dem Weg Richtung Süden wie immer die Autofahrer haben. Aufgrund verschiedener Faktoren rechnet der Verkehrsdienst Viasuisse dieses Jahr mit extremen Staus. Richtung Süden wird der Höhepunkt voraussichtlich am Gründonnerstag zwischen 12 Uhr und Mitternacht erreicht. Bei der Rückreise dürfte man am Ostermontag zwischen 12 und 22 Uhr vor dem Gotthard-Südportal in langen Staus stehen.

Für Passagiere mit dem Velo könnte die Osterreise im Zug stressig werden. Bild: SBB

3. Defizite beim Service wegen akutem Personalmangel

Der Fachkräftemangel ist allgegenwärtig. Ganz besonders im Tourismus. Viele Mitarbeitende haben während der Corona-Flaute die Branche gewechselt und sind nicht zurückgekommen. Das gilt nicht nur für die Schweiz, sondern auch für beliebte Ferienziele im Ausland. Von akutem Personalmangel betroffen sind unter anderem die Hotels auf Mallorca. Nach drei Jahren mit weniger Gästen wegen der Pandemie steht für sie jetzt die Nagelprobe bevor. Und die beginnt laut dem «Mallorca Magazin» mit den Osterferien.

Die Auslastung der Unterkünfte liegt für die kommenden Tage bei rund 80 Prozent und damit über den Werten aus der Vor-Corona-Zeit. Diesen Ansturm zu bewältigen, dürfte für die Hoteliers eine grosse Herausforderung sein. Die Gäste müssen sich – je nach Reiseort und Hotel – wohl auf längere Wartezeiten im Speisesaal und auf eine verspätete Zimmerreinigung gefasst machen. Und zwar nicht nur auf Mallorca, sondern auch an anderen beliebten Ferienorten.

4. Flug-Ärger wegen Streiks an europäischen Flughäfen

An Grossbritanniens grösstem Flughafen London-Heathrow sind Angestellte seit vergangenem Freitag im Streik: Das Sicherheitspersonal von Terminal 5 hat seine Arbeit niedergelegt. Der Streik dauert bis Ostersonntag. British Airways hat vorsorglich rund 300 Flüge annulliert, um die die verbliebenen Sicherheitskontrollen zu entlasten. Wie der Flughafen mitteilt, soll der Flugbetrieb weiter aufrecht erhalten werden. Es gebe entsprechende Notfallpläne.

Auch in Spanien müssen Reisende über Ostern mit Problemen im Flugverkehr rechnen. Hier haben verschiedene Gewerkschaften bei der Gepäckabfertigungsfirma Swissport dazu aufgerufen, die Arbeit an 17 spanischen Flughäfen niederzulegen. Von den jeweils 24-stündigen Streiks, die seit dem 27. Februar laufen und noch bis zum 13. April fortgesetzt werden sollen, sind die Flughäfen Almeria, Alicante-Elche, Barcelona-El Prat, Burgos, Gran Canaria, Huesca, Lanzarote, Logroño, Madrid-Barajas, Málaga, Murcia, Reus, Salamanca, Teneriffa-Sur, Valencia, Valladolid und Saragossa betroffen. Die Beschäftigten der Abfertigungsfirma Swissport sind dazu aufgerufen, jeden Montag, Dienstag und Donnerstag zu streiken.

5. Streikwelle in Frankreich wegen der Rentenreform

Nachdem die umstrittene Rentenreform in Frankreich endgültig beschlossen worden ist, sind die Streiks weitergegangen. Seit dem 31. Januar wird regelmässig der Flug-, Bahn- und Nahverkehr lahmgelegt. Besonders in der Hauptstadt Paris sind die Proteste gegen die Anhebung des Rentenalters von 62 auf 64 Jahre gross. Gestreikt hat zwischenzeitlich auch die Müllabfuhr. Dadurch türmten sich in Frankreichs Hauptstadt die Abfallsäcke.

Konkret angekündigt für die kommenden Tage ist momentan nichts. Es ist aber davon auszugehen, dass die Streikwelle in Frankreich auch während der Osterferien anhält. Die Beeinträchtigungen durch Streiks werden jeweils frühestens 48 bis 24 Stunden vor Streikbeginn bekannt gegeben.

(RSU)