Services

Die Reiseanfragen und Buchungen häufen sich anfangs Jahr bei den Schweizer Reiseveranstaltern. Der Reisebüro-Support scheint aber da und dort nicht ganz mithalten zu können. Bild: Adobe

Sind die Veranstalter überlastet?

In den Schweizer Reisebüros läuft es in diesen Tagen rund, viele Buchungen treffen ein. Doch der Service und die Response-Zeiten bei den Tour Operators lasse zu wünschen übrig, monieren einige Reisebüros. Erleben Sie das auch so?

Wie in Vor-Corona-Jahren üblich, zeigt sich der Monat Januar sehr lebhaft, was Buchungseingänge in den Schweizer Reisebüros betrifft. Auch im Februar und März dürften erfahrungsgemäss viele Buchungen eingehen. Kurzfristig sind noch Langstreckenziele wie die Karibik, die Emirate oder Thailand gefragt, gleichzeitig treffen schon viele Buchungen auf der Kurz- und Mittelstrecke für Frühling, Sommer und Herbst ein.

Auch die Ferienmesse Bern vom letzten Wochenende hat gezeigt: das Reisefieber ist gross. Befürchtungen, dass der Nachholeffekt nach der Corona-Pause schon wieder verpufft sein könnte, bewahrheiten sich nicht.

Gestern hatte Travelnews zwei genervte Reisebüro-Inhaber am Draht. Sie freuen sich zwar über die vielen Buchungsanfragen, monieren aber, dass bei den Schweizer Veranstaltern Überlastung herrsche und wenn man mal durchkomme, sei die Qualität nicht gut oder man erhalte falsche Angaben. «Die haben in der Krise so viele Leute abgebaut und verloren und haben nun nicht mehr genügend Leute, die Buchungswelle zu bewältigen. Und jene Personen, die noch da sind, sind überlastet, ausgebrannt oder krank», hält der Reiseprofi fest.

Wo er und sein Team denn in den letzten Tagen schlechte Erfahrungen gemacht habe, wollten wir wissen. Kontiki, Travelhouse Skandinavien, Let's go, Knecht, Manta, überall arbeiten die Leute auf dem letzten Drücker, sagt er. Er mache sich Sorgen, dass die Reisebranche auch noch die verbliebenen Leute bei den TOs und in den Reisebüros vergraule und verlieren könnte. Auch ein zweites Reisebüro beklagt sich über lange Wartezeiten und nennt TUI und Rhomberg.

Unterschiedliche Wahrnehmung

Wir haben uns weiter umgehört. Reisebüro drei und vier bestätigen die Überlastung nicht oder haben diese nicht so wahrgenommen. «Wir buchen eh meist im CETS und benötigen keinen zusätzlichen Support», sagt der eine. «Länger Wartezeiten gabs schon immer», heisst es weiter. Und «die riefen wohl zum falschen Zeitpunkt an», lautet die Reaktion auf die eingangs erwähnte schlechte Erfahrung.

Ja, was nun? Tatsache ist, die Veranstalter haben den Fachkräftemangel der letzten Monate noch nicht vollständig beheben können, das zeigen auch die vielen Stelleninserate. Die Suche nach geeigneten Reiseprofis ist weiterhin gross. Denn die Buchungswelle setzt ein. Gleichzeitig wollen die Veranstalter nach den Krisenjahren nun an jeder eingehenden Buchung festhalten, um verlorenes Terrain zurückzugewinnen. Und sie schicken ihre Leute zudem noch an die Ferienmessen, um dort an den Messeständen oder in den Vortragszelten noch für weiteres Geschäft zu werben. Eine Krux.

Liebe Reisebüros, wie haben Sie in den letzten Wochen die Performance der Schweizer Reiseveranstalter erlebt? Wir freuen uns, wenn Sie an unserer Umfrage teilnehmen.

(GWA)