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Ob, und wie viel Trinkgeld man gibt, ist in jedem Land und jeder Kultur anders geregelt. Bild: Unsplash

Der Trinkgeld-Knigge

Ob im Restaurant, im Hotel oder beim Bezahlen der Taxifahrt – in fremden Ländern stehen Reisende immer wieder vor der Frage, wie viel Trinkgeld angemessen ist. Und in manchen Kulturen stellt Trinkgeld gar eine Beleidigung dar. Wir schaffen Klarheit.

Wie viel der gute Service im Restaurant oder im Hotel ihm wert ist, kann ein Gast mit einem Trinkgeld zeigen. Jedes Land hat dazu seine eigenen Regeln, oft sind diese ungeschrieben. Seit 1974 ist in der Schweiz das Trinkgeld theoretisch im Preis inbegriffen. Doch in der Realität zeigt man hierzulande als Gast mit einem Trinkgeld seine Wertschätzung für guten Service. In manchen Ländern ist es aber völlig unangebracht. In touristischen Hotspots könnte dennoch auch dort ein Trinkgeld erwartet werden, in ländlichen Gebieten die Menschen damit jedoch vor den Kopf gestossen werden.

Als Reisender ist es mitunter schwierig, zu entscheiden, wie viel Trinkgeld man im Ausland liegen lässt, damit der Kellner einem keinen komischen Blick zu- oder gleich das Geld hinterherwirft. Unsere Übersicht soll mehr Klarheit bringen.

Afrika

In Südafrika und Marokko freut sich das Personal über fünf bis zehn Prozent Trinkgeld der Restaurantrechnung.

Asien 

In Asien gibt man mehrheitlich kein Trinkgeld. Als Gast drückt man seine Zufriedenheit über guten Service am besten mit einem Lächeln aus. In Thailand und Malaysia sollte man jedoch etwa zehn Prozent der Rechnung als Trinkgeld geben. In Japan und China ist das Trinkgeld eine Beleidigung, der gute Service ist hier eine Selbstverständlichkeit.

Australien und Neuseeland

Früher galt es noch als unüblich. Heute gibt man auch in Australien und Neuseeland etwa zehn Prozent der Rechnung.

Skandinavien

Finnland, Norwegen und Dänemark haben das Trinkgeld als Servicebetrag meistens in der Rechnung inkludiert. In Schweden hingegen gibt man ein kleines Trinkgeld. Wer bargeldlos zahlt, kann den Betrag aufrunden.

Grossbritannien

Zwischen zehn und 15 Prozent Trinkgeld sind üblich. Doch an manchen Orten ziehen die Restaurants direkt eine Servicegebühr ab. Im Pub gibt man kein Trinkgeld.

Südamerika

In Chile, Kolumbien und Brasilien ist eine Servicegebühr von zehn Prozent oft schon in der Rechnung enthalten. In Argentinien und Peru gibt man die zehn Prozent extra. Nur in Hotelrechnungen könnten sie dort schon enthalten sein. Das Hotelpersonal freut sich jedoch über ein paar Pesos für den Roomservice.

Südeuropa

In Italien, Frankreich und Spanien gibt es eine Service-Gebühr für das Tischgedeckt «Coperto» beziehungsweise «Cubierto». Statt die Rechnung aufzurunden, kann man beim Gehen einfach ein Trinkgeld auf dem Tisch liegen lassen.  

USA

Ein «tip» ist in den USA immer Pflicht. Die Servicekräfte erhalten entsprechend wenig Lohn, den sie sich mit dem Trinkgeld aufbessern müssen. 15 bis 20 Prozent des Rechnungsbetrags sollte man in einem Restaurant geben. Ist man vom Buffet, reichen zehn Prozent.

(ISR)