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Hängt gut: Der Outdoor-Lautsprecher am Hochsitz des Playa-Bademeisters. Bild: Internaut

Tested Was kann der Lexon Mino T?

Andreas Güntert

Sound auf der Reise, mit Karabinerhaken und Docking-Station: Der Bluetooth Speaker Lexon Mino T überzeugt im grossen Ganzen. Doch bei den Details gibt es Misstöne.

Musik und Reisen – für mich ein untrennbares Dream Team. Wenn ich en route bin, habe ich meinen Sound gerne mit dabei. Nicht so sehr per aufgesetztem Kopfhörer, sondern mittels drahtlosem Outdoor-Speaker, der auf der Reise mein Hotelzimmer, die Ferienwohnung oder den Campervan beschallt.

Lange Zeit galt für mich dabei der kaffeekapselkleine Lexon Mino als Goldstandard eines kleinen drahtlosen reisefähigen Bluetooth-Speakers. Jetzt hat der kleine Kerl einen grossen Bruder erhalten. Neu im Club ist der Lexon Mino T. Dieser Outdoor Lautsprecher weist in etwa die Grösse einer Packung Taschentücher auf und ist mit einem integrierten Karabiner ausgerüstet.

Weitere Unterschiede der beiden Bluetooth-Lautsprecher: Beim kleinen Sound-Kerl beträgt die Akku-Laufzeit zwischen zwei und drei Stunden. Beim grossen sind es mit fünf Stunden Spielzeit deutlich mehr. Auffälligster Unterschied – neben der Grösse – ist natürlich, dass der grosse Kerl mit einem integrierten Karabinerhaken ausgerüstet ist. Und: Der Lexon Mino T wird mit einer Docking Station ausgeliefert. Was natürlich eine gute Sache ist. Oder sein könnte. Denn richtig gut durchdacht ist es leider nicht, wie wir noch sehen werden.

Bluetooth Lautsprecher Lexon Mino T: Die Stärken

Durch sein grösseres Volumen klingt der grosse Bruder voller und stärker als der kleinere Player. Ein kleines Sound-Kraftpaket, das sich allein im Hotelzimmer ebenso gut macht wie beim Beschallen eines kleinen Freundeskreises.

Der Speaker lässt sich auch für Outdoor Einsätze leicht mitnehmen. Mit seinem Gewicht von 125 Gramm ist der Lexon Mino T nur geringfügig schwerer als eine Tafel Schokolade und damit keine grosse Last.

Weitere Stärken: Das Koppeln mit dem Smartphone klappt gut, die Laufzeit ist mit fünf Stunden genügend. Dank des integrierten Karabinerhakens lässt sich der portable Lautsprecher überall aufhängen. Oder fast überall, wie wir später noch sehen werden.

Gut gedacht, aber schlecht gemacht: Die Kabel-Einführung ist eine wacklige Sache. Bild: Internaut

Outdoor Lautsprecher im Test: Die Schwächen

Dank seiner Docking-Station steht dieser Midi-Lautsprecher überall gut da. An der Unterseite des Sockels ist ein Kabelschacht so vorbereitet, dass dort das Ladekabel (USB-C-Anschluss) zur Stromversorgung eingesteckt werden kann. Eigentlich eine prima Sache. Aber das Ganze ist sehr wackelig eingerichtet. Was dazu führt, dass einem das Kabel nach dem Einstecken öfters aus der Halterung fällt.

Der Karabinerhaken würde sich eigentlich gut eignen, um dem Lautsprecher in einer halbschrägen Lage als Stütze zu dienen. So dass man den Speaker hochkant aufstellen könnte. Dazu ist der Bügel des Karabiners aber zu rund geraten und bietet so keine Auflagefläche. Schade. Solche Accessoires müssten smarter ausgedacht sein.

Während der kleine Lexon Mino durch seine Alu Bauweise sehr hochwertig daherkommt, ist der grosse Bruder etwas weniger stylish unterwegs. Die Hülle des Lexo Mino T besteht grösstenteils aus Plastik. Und: Die Ladezeit von zwei Stunden scheint mir eher etwas lange, was die Bewertung beeinflusst.

Lautsprecher mit integriertem Karabinerhaken: Etwa so gross wie eine Packung Taschentücher. Bild: Internaut

Outdoor Speaker getestet: Geeignet für

All jene, die unterwegs indoor und outdoor ein gutes portables KIangerlebnis schätzen. Und dafür nicht auf den allerkleinsten Speaker, sondern auf einen etwas grösseren Bluetooth Lautsprecher setzen wollen.

Kabelloser Lautsprecher: Preis

Ich habe den Bluetooth-Lautsprecher Lexon Mino T im Online-Shop von Galaxus.ch für 57 Schweizer Franken eingekauft, was 56,70 Euro entspricht. Der kleinere Bruder kostet bei Galaxus je nach Ausführung zwischen 25 und 30 Franken. Die Preise können je nach Shop und Kosten beim Versand unterschiedlich sein.

Fazit

Der handliche Outdoor Bluetooth Lautsprecher ist grundsätzlich eine ganz patente Sache. Wenn ich hier etwas streng urteile, dann wohl auch, weil mir der kleinere Bruder weniger verspricht – und das aber einhält.

Das hier besprochene Gerät hat weitere Features wie Freisprechmikrofon und Selfie-Steuerung, ohne die ich aber gut reisen und leben kann. Zusätzlich wird das Teil als wasserfest und wasserdicht ausgelobt. Weil ich die getesteten Reise-Gadgets selber bezahle, wollte ich den ultimativen Test im Wasser noch nicht riskieren. Vielleicht wagst Du es ja? Würde mich wirklich interessieren, ob das Teil tatsächlich wasserdicht ist.

Apropos Wagnis. Dass ich zur Variante in der Farbe Neon Orange gegriffen habe, hat mit meiner grundsätzlichen Faszination für die Seventies-Farbe Orange zu tun. Es gibt diesen Outdoor-Speaker aber auch in etwas ruhigeren Farbtönen wie Khaki, Olive, Blau, Schwarz oder Weiss.

Lexon Mino T (links) mit seinem kleinem Bruder, dem Lexon Mino. Bild: Internaut

Lexon Mino T: Note und Bewertung

Voller Sound, leichte Handhabung, schönes Design: Das sind die Plus-Punkte des kabellosen Lautsprechers mit integriertem Karabiner. Aber bei den (für mich wichtigen) Details performt der portable Outdoor Speaker weniger gut. Im gutschweizerischen Notensystem, das von 6 (absolute Sonderleistung) bis 1 (kompletter Ausfall) reicht, kommt der Bluetooth Speaker Lexon Mino T in meiner Bewertung mit Note 4.5 durch.

Für eine eher kurze Reise mit knappem Gepäck würde ich immer auf den kleinen, kaffekapsel-ähnlichen Mini-Lautsprecher setzen. Einfach deshalb, weil der Winzling viel Sound auf sehr wenig Platz bietet. Wenn der Trip eher in Richtung Workation geht und wenn im Gepäck genügend Platz vorhanden ist, könnte ich mir den grossen Bruder als Alternative vorstellen. Oder natürlich auch, wenn man mit dem Lautsprecher eine (kleinere) Gruppe beschallen möchte.

Übrigens: Lautsprecher muy mobil

Bis hierhin war der getestete Lautsprecher meist irgendwo fix in der Docking Station aufgestellt oder hübsch aufgehängt. Aber das Kerlchen mit eingebautem Karabiner lässt sich natürlich auch mobil einsetzen.

Zu Beispiel auf oder am Velo. Was ich auf einer Testfahrt an der Costa Brava in Spanien ausprobiert habe.  Die Qualität des Sounds hat mich beim Fahren überzeugt. Auch eine zweite Person, die daneben radelt, bekommt viel mit von der Musik. Bei spanischen Spaziergängern war ich mit dem kleinen Teil in oranger Farbe ein veritabler Hingucker. Und Hinhörer. Was wohl auch mit der Sound-Auswahl zu tun hatte.

Lied número uno: Das lüpfige «Lady Marmalade», in der Version von Christina Aguilera. Track zwei: Das subtil groovende «Summer Breeze» von Al Jarreau und George Benson. Dem promenierenden Volk gefiel das. Mir auch. Und doch störte mich etwas. Was mich störte: Der Karabinerhaken passt nicht an eine konventionelle Lenkstange. Die Lenkstange ist zu dick – oder der Haken zu wenig breit angelegt. Ich tippe auf letzteres.

Was für eine Velo-Ausfahrt bedeutet: Man muss das Gerät ans Bremskabel hängen. Was ein unschönes Schaukeln zur Folge hat. Finde ich nicht gut. Da haben wir es wieder: Im grossen Ganzen performt der Lexon Mino T zur Zufriedenheit. Aber bei solchen Details ist er ein (Musik)-Spielverderber.