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Wie bieten einige Tipps fürs Reisen im Flugzeug - manche kennen Sie vielleicht, manche sind wohl auch neu. Kennen Sie noch weitere? Bild: AdobeStock

Das sind die zehn gängigsten Travel Hacks beim Fliegen

Jean-Claude Raemy

Mit einigen kleinen Kniffen lässt sich vor, während oder nach der Flugreise das Nervenkostüm gut schonen. Wir zählen einige Travel Hacks auf. Kennen Sie noch weitere? Dann schreiben Sie uns!

Die Herbstferien haben angefangen und für viele geht es in diesen Tagen wieder mit dem Flugzeug zu einem Reiseziel nah oder fern. Wir alle wissen, dass Flugreisen nicht immer eine entspannte Sache sind. Mit einigen wenigen Kniffen lässt sich aber das Flugerlebnis aus eigener Kraft angenehmer gestalten. Die Travelnews-Redaktion hat ein paar solche «Hacks» zusammengetragen.

Falls Sie finden, dass ein «Travel Hack» fehlt, dann teilen Sie uns dies mit unter redaktion@travelnews.ch. Wir können dann gerne eine weitere Kompilation von nützlichen Tipps und Hacks publizieren.


Clever gepackt ist besser gereist

Koffer packen: Eigentlich der freudige Auftakt zur Reise, für viele aber auch ungeliebte und zeitraubende Tätigkeit. Vor allem tendieren viele dazu, viel zu viel mitzunehmen.

Einfache Tricks hierzu: Wer seine Kleider zusammenrollt, wird merken, dass dadurch viel Platz eingespart werden kann. Vor allem lassen sich damit Zwischenräume gut ausfüllen. Schuhe sollten in einem Beutel verpackt sein (wegen der Hygiene), und einzelne kleinere Dinge wie Socken kann man gut noch in die Schuhe hineinpacken. Überlegen Sie sich gut, wie viel Kleidung sie effektiv dabei haben sollten - man muss nicht für jede hinterletzte Eventualität gewappnet sein. Wichtig ist auch, vor Abflug stets etwas Platz übrig zu haben, weil man auf Reisen sicher auch mal Kleider oder Souvenirs kauft. Grosse oder schwere Kleidungsstücke sollte man am besten für den Flug anhaben, so wird Platz und Gewicht gespart.

Auch das Investment in eine Kofferwaage lohnt sich. Damit kann man schon zuhause feststellen, wie schwer der Koffer ist, und ist damit vor bösen Überraschungen und peinlichen Umsortierungen beim Check-in gefeit.

Immer schön frisch

Gerade auf sehr langen Flugreisen, möglicherweise noch mit stundenlangen Stopovers, fühlt man sich irgendwann mal in den zerknautschten und verschwitzt oder verschmutzten Kleidern nicht mehr besonders wohl. Clevere Reisende haben im Handgepäck zumeist etwas Ersatzwäsche wie auch ein kleines Nécessaire (beachten Sie bitte die erlaubte Mitnahmegrösse von Behältern für Flüssigkeiten und Crèmes) dabei. So kann man schnell frische Unterhosen oder Socken oder T-Shirts anziehen, die Zähne putzen und etwas beim Deo oder Parfum nachhelfen, auch wenn gerade kein Zugang zum Koffer besteht. Ist übrigens auch sehr nützlich, falls der Koffer gar nicht am Zielort ankommt...

Keine üblen Gerüche

Wir haben nicht alle die Zeit oder die Möglichkeit, gebrauchte Kleider schon während der Reise zu waschen. Somit fliegen die meisten mit Koffern voll gebrauchter Kleider heim. Manche verstauen die Schmutzwäsche für die Reisedauer in mitgebrachten Plastiksäcken. Sollte etwas Nasses darin sein, wird allerdings der Geruch bei der Ankunft zuhause wortwörtlich umwerfend sein. Ein probates Mittel ist die Mitnahme von Tumblertüchern, die man zwischen die zusammengelegten Kleidungsstücke legt. Damit werden die Kleider einigermassen angenehm duften, bis man sie dann richtig wäscht.

Der Trick mit dem Gepäck

Wo wir schon beim Gepäck sind: Manch einer fürchtet, dass das Gepäck von den Abfertigungsdiensten malträtiert wird. Deshalb sieht man immer öfter Gepäck, das auffällige Tags hat, auf denen «Fragile» oder so etwas steht. Damit wird darauf hingewiesen, dass es im Gepäck sorgfältig zu behandelndes Gut gibt. Ob das stimmt oder nicht: Die Idee dahinter ist, dass das Bodenpersonal so markierte Koffer vorsichtiger behandelt und diese allenfalls auch zuletzt einlädt - womit sie dann zuerst rauskommen und man bei der Gepäckauslieferung nicht lange warten muss.

Komfortabel reisen

Der klassische Anfängerfehler: «Ich fliege in die Tropen, also kleide ich mich leicht». In Flugzeugen kann es aber manchmal ziemlich kühl sein, und niemand will erkältet in den Ferien ankommen. Es empfiehlt sich also das «Zwiebelprinzip»: T-Shirt oder ähnlich, für den Fall, dass es im Flugzeug doch warm ist oder für die Ankunft in der Hitze, aber auch Cardigan, Hoodie oder sonst ein Überteil, um warm zu haben. Ebenfalls sollte man vielleicht ein paar Socken im Handgepäck dabei haben, falls man sockenfrei reist.

Wer das vergessen hat, kann in der Regel nach einer Decke fragen. Idealerweise wird diese verpackt und tiefengereinigt ausgehändigt... Wir vertrauen lieber auf unsere eigenen Stoffe.

Ebenso sollte man für längere Flüge vorbereitet sein. Wer nicht in Business fliegen kann, wird früher oder später einnicken. (Aufblasbare) Reisekissen stabilisieren die Nackengegend, im Handgepäck mitgeführte Decken erlauben es, den Kopf auch irgendwo anzulehnen, ohne sich grosse Sorgen über die Hygiene machen zu müssen.

Ebenfalls wichtig: Snacks mitnehmen. Manchmal müssen nämlich Snacks an Bord teuer bezahlt werden, und Airline-Essen ist oftmals nicht mehr das, was es mal war. Oder vielleicht gibt es den gewünschten Snack nicht an Bord. Oder die Flight Attendants haben gerade keine Zeit. Wer selber was dabei hat, hat keinen Stress.

Keine Panik vor der leeren Batterie

Das Handy ist nicht nur unverzichtbar geworden, um all die Flughafenprozesse zu meistern, sondern es bietet auf langen Flügen auch Unterhaltungsmöglichkeiten. Gerade auf langen Flügen kann es aber sein, dass die Batterie schon ziemlich bald auf Null ist. Zum einen empfiehlt sich die Mitnahme eines (vollen) externen Batterieladegeräts, zum anderen sollte man am Flughafen sofern Zeit vorhanden ist möglichst das Telefon aufladen. Nicht alle Flughäfen sind mit frei zugänglichen Strombuchsen gesegnet, und sind solche in Restaurants vorhanden, herrscht jeweils ziemlich Kampf um diese. Informieren Sie sich frühzeitig, ob bei ihrer Airline am Sitz USB-Kabelanschlüsse vorhanden sind, dann hat sich das erledigt. Falls nicht, ist es ratsam, sich am Flughafen nach Ladestationen oder freien Strombuchsen umzusehen bzw. sich vorgängig über Möglichkeiten des Batterieladens zu informieren.

Auf kohlensäurehaltige Getränke verzichten

Bier oder Cola gehören zum Standardangebot an Bord eines Flugzeugs. Doch es ist gerade auf längeren Flügen nicht ratsam, solche Getränke zu sich zu nehmen. Wegen der Flughöhe ist die Luft trotz Druckausgleich dünner, womit sich Gase im Körper stärker ausdehnen. Damit dehnen sich auch die Eingeweide aus und sie könnten sich aufgebläht fühlen - oder noch schlimmer: Blähungen haben. Wer will das schon, wenn man auf engem Raum mit unbekannten Personen und ohne Fluchtmöglichkeit in der Welt herumfliegt? Die sichere Alternative sind Wasser oder Fruchtsäfte.

Ich will nichts hören!

Keine Frage: Flugzeuge sind auch in der Kabine zumeist noch laut, bzw. es gibt einfach das ständige Motorengeräusch, und möglicherweise auch störendes Geräusch von quasselnden Sitznachbarn. Das Standardrezept war bisher die Mitnahme von Ohrenstöpseln (welche viele Airlines auch verteilen) - doch diese sind weder angenehm noch hygienisch. Doch es gibt ja seit ein paar Jahren die «noise cancelling technology», die wunderbar alle Geräusche «entfernen». Die Mitnahme von Noise-Cancelling-Kopfhörern ist somit ideal für solche, die ihre Musik oder ihren Film ohne Nebengeräusche geniessen möchten, oder auch für jene, die es zum Schlafen ganz still haben müssen.

Keine Angst vor Turbulenzen

Sie verspüren Angst, wenn ein Flugzeug infolge Turbulenzen ruckelt? Merke: In den hintersten Sitzreihen spürt man die Turbulenzen in der Regel am stärksten. Am wenigsten Bewegung haben die Sitze direkt bei den Flügeln - allerdings haben diese auch Sichtbehinderungen. Was für Personen mit Flugangst aber wohl ziemlich egal ist.

Übrigens: Wer sich vor Turbulenzen fürchtet, sollte Morgenflüge nehmen. Weil die Luft dann kälter ist und Turbulenzen ja bekanntlich durch aufsteigende warme Luft verursacht werden, und somit Morgenflüge zumindest für die Zeitdauer der Morgenfrische etwas mehr vor Turbulenzen verschont sind.

Mache Sicherheitskopien

Bekanntlich gibt es nur zwei Dinge, die man unbedingt auf Reisen physisch dabei haben sollte: Geld und einen Pass. Etwas Cash ist nie falsch, in Ergänzung zu Kreditkarten. Genauso ist es gut, eine Passkopie in Ergänzung zum Pass dabei zu haben. Dies kann eine Papierkopie sein, oder auch eine Kopie auf dem Handy (und um dabei sicherzugehen: Viele Banken wie beispielsweise die UBS bieten einen «Online-Safe» an, in dem sich wichtige Dokumente als PDF-Scans geschützt ablegen und jederzeit mobil aufrufen lassen). Gerade in fremden Ländern kann man sich dann bei Bedarf auch ausweisen, ohne den Pass physisch dabei zu haben und Gefahr zu laufen, dass er gestohlen wird.

Natürlich kann man diese Logik auch umdrehen: Was, wenn das Handy verloren geht? Inzwischen sind sehr viele zum Reisen notwendige Dokumente digital verfügbar und man braucht fast nur noch das Handy. Wer ganz sicher gehen will, kann aber auch eine Papierkopie der notwendigen digitalen Dokumente (Tickets, Eintrittsbillete, Zertifikate etc.) machen und diese separat mitnehmen. Just in case.

BONUS: So kriegst Du Dein Wasser durch die (US-)Security

Man kennt es: Keine Getränke im Handgepäck. Oder doch? Es gibt im Prinzip einen Trick: Das Getränk muss gefroren sein, dann gilt es nicht als Flüssigkeit und wird dementsprechend durch die Security gelassen. Zumindest gilt diese Regelung in den USA, siehe hierzu den Hinweis der Transportation Securty Agency. Hier steht klar, dass die Flüssigkeit zum Zeitpunkt der Kontrolle festgefroren sein muss, also nicht matschig und mit loser Flüssigkeit versetzt sein darf. Lohnt sich aber der Aufwand für diesen Hack? Fraglich. Unklar ist auch, ob das beispielsweise in der Schweiz gelten würde. Wir haben keine entsprechende Regelung gefunden und würden an dieser Stelle eher davon abraten, diesen Trick zu probieren.