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Spiking ist ein besorgniserregender Trend, mit dem sich auch Touristen auseinandersetzen müssen. Bild: AdobeStock

Spiking ist auch in Ferienzielen ein Problem

Die Fälle häufen sich, bei welchen Touristen mit einer Nadel gestochen und dann ausgeraubt werden. Die Behörden raten zu vorsichtigem Verhalten.

Bis zur diesjährigen Streetparade in Zürich hatten wohl die wenigsten von diesem Phänomen gehört: «Needle Spiking». Dabei werden Personen, zumeist innerhalb stark bevölkerter, unübersichtlicher und lauter Orte, unwissentlich mit einer Nadel gestochen. Das Motiv ist meist ebenso unklar wie die injizierte Substanz; manche berichten von Unwohlsein, und in der Regel sind Frauen betroffen. An der Streetparade wurden acht Fälle verzeichnet, allesamt Frauen.

Das Phänomen war bereits aus Grossbritannien, Frankreich und Belgien bekannt und erhielt durch die Streetparade nochmals etwas Aufmerksamkeit. Doch das Problem geht viel weiter - inzwischen werden zahlreiche Fälle in Spanien gemeldet, und dabei sind nicht selten auch Touristen betroffen. Ein Beispiel in dieser Woche betraf einen britischen Touristen auf Mallorca, welcher in einer populären Partylocation gestochen wurde, kurz darauf das Bewusstsein verlor und nach dem Aufwachen feststellte, dass man ihn ausgeraubt hatte. Die spanische Polizei meldete bereits über 30 Fälle - in Madrid, Barcelona, Andalusien, auf den Kanaren und den Balearen. Auch aus anderen Mittelmeerländern wie Kroatien oder Griechenland stossen vermehrt solche Meldung an die Öffentlichkeit.

Es scheint, als ob sich die frühere Methode, jemandem im Moment der Unachtsamkeit kurz eine Substanz in den Drink zu rühren, inzwischen erledigt habe. Viele wussten, dass man Drinks nicht herumliegen lässt. Deshalb wird nun offenbar offensiver vorgegangen. Immerhin merken die meisten betroffenen Personen, dass sie gestochen wurden.

Was ist in diesem Fall zu tun? Geraten wird, sich innerhalb der nächsten Stunden gleich zu einem Doktor zu begeben, um mittels Blutprobe festzustellen, was injiziert wurde, und natürlich falls Unwohlsein oder andere Symptome auftreten. Des Weiteren sollte man sich nicht alleine hinaus oder nach Hause begeben, sondern möglichst mit bekannten Personen bleiben, um allfälligen Übergriffen vorzubeugen. Ebenso sollte die Polizei verständigt werden. Bislang gab es zwar kaum Festnahmen in solchen Fällen. Aber viele Clubs und Bars gerade in Ferienzielen verfügen über Sicherheitskameras, womit sich vielleicht doch der eine oder andere Täter überführen lässt. Idealerweise sollte man natürlich auch stark frequentierte Lokale vermeiden - was für Partywütige aber kaum eine Option ist...

(JCR)