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Vivobarefoot Barfussschuhe: Guter Grip an Land und im Wasser. Alle Bilder: Internaut & Internautin

Der Vivobarefoot Bloom im Test

Andreas Güntert

Outdoor-Schuhe für Wasser und Land: Das suche ich schon lange. Sind Vivobarefoot Wasserschuhe die ultimative Erfahrung?

Jeden Sommer geht meine Suche los. Gibt es irgendwo auf diesem Planeten einen ansehnlichen Schuh, mit dem ich joggen, wandern und baden gehen kann? Wasserschuhe, die auch an Land und auf urbanen Trails bella figura machen? Im Tram, beim Apéro und im Büro?

Natürlich ist mein Anforderungskatalog noch etwas länger: Die Wasserschuhe sollten schnell trocknen, bequem zu tragen sein und über eine Sohle verfügen, die Schutz und Grip bietet. In der Vergangenheit habe ich dazu die eher gewöhnungsbedürftigen Barfussschuhe von Vibram Fivefinger ausprobiert. Und mich an anderer Stelle tobend-lobend über die gemeine Trekkingsandale ausgelassen.

Einfach zu tragen. Überall

Diesen Sommer nun sind mir die Barfussschuhe von Vivobarefoot über den Weg gelaufen. Ich habe diese Wasserschuhe getestet: Im Wasser. An Land. Im Dickicht. Im Zug und im Büro. Erster Eindruck: Diese Barfussschuhe tragen sich leicht, sie sind in gängiger Sneaker-Form gehalten, sodass ich damit auch urban herumspazieren würde.

Speziell am Wassersportschuh Vivobarefoot Bloom ist einerseits seine Aussenhülle, die aus algenbasierten Schaumgummi – Bloom Foam in der Fachsprache – besteht und einem Sechseck-Lochmuster gehalten ist. Dieses vieleckige Verfahren zieht sich auch über die Sohle dieser Wasserschuhe. Hexagonale Profilnoppen nennen das die Profis aus der weiten Welt der Barfuss- und Amphibien-Schuhe.

Die Stärken

Die Wasserschuhe tragen sich gut, im Wasser wie auch an Land. Auf etwas gröberem Terrain, beim Gang über Holzstämme, Geröll oder Felsbrocken zeigen sich die Barfussschuhe rutschfest und geben guten Halt. Der Tragekomfort ist auch auf Teer und Asphalt gut. Und diese Wasserschuhe machen, wie ich finde, auch in der S-Bahn und im Büro gute Figur.

Unterwegs in der S-Bahn. Wasserschuhe, barfuß getragen und gut belüftet, gehen hier auch als Sneaker durch.

Die Barfussschuhe von Vivobarefoot sind leichter als die klassischen Trekkingsandalen. Ein Paar Trekkingsandalen von Teva bringt 426 Gramm auf die Waage. Bei den Wassersportschuhen von Vivobarefoot sind es 394 Gramm. Was auch bedeutet: Beim Schwimmen, etwa im Meer oder in einem See, sorgen diese Aquaschuhe nicht für grosses Gewicht an den Füssen. Was auch beim Joggen ein grosser Vorteil ist.

Zieht man sie aus, schwimmen die Wasserschuhe easy an der Oberfläche. Sie eignen sich also auch als Schwimmschuhe oder Strandschuhe. Die Barfussschuhe von Vivobarefoot lassen sich leicht arretieren. Dabei bringt die englische Marke nicht klassische Schnürsenkel zur Anwendung, sondern einen einfachen Klick-Schliessmechanismus.

Die Schwächen

Es ist nicht ganz einfach, die geeignete Grösse zu finden. Das Modell Vivobarefoot Bloom, das es für Damen, Herren und Kinder gibt, sollte nicht zu eng sein. Aber auch nicht zu weit, weil man sonst quasi schwimmt in diesem Barfuss-Wasserschuh. Grösse, Passform und Schnitt sind bei diesem Produkt wirklich wichtig. So wichtig, dass ich diesen Barfussschuh nicht per Online-Versand einkaufen, sondern im Laden anprobieren würde.

Barfussschuhe Vivobarefoot Bloom: Einfach zu verschliessen per Clip-Modus.

Auf meinen ersten Ausflügen und Testgängen fügten mir die Wasserschuhe an einem meiner Zehen eine Blase zu. Wohl deshalb, weil sich die Aussen- und Innenhaut aus dem erwähnten Algen-Gemisch zu Beginn etwas hart anfühlen kann. Unschön, wenn Spiel und Sport auf dem Programm steht.

Geeignet für

Wer einen Outdoor-Schuh sucht, der sich für Einsätze im Wasser und an Land eignet, dabei schnell trocknet und sich easy zur Bekleidung im Rucksack legen lässt, erhält mit dem Bloom ein gutes Produkt. Kommt dazu: Obwohl der Wasserschuh Schutz bietet gegen Äste, Steine, Geröll und alles weitere, das am Land und im Wasser lauert, ist er leicht zu tragen.

Bewertung und Fazit

Weil meine Ansprüche für einen Outdoor- und Wassersportschuh so weit gehen, dass das Modell sogar im Büro getragen werden kann, tat ich das Unvermeidliche. Ich marschierte eines Hochsommertages per Badeschuh Bloom in meine Schreib- und Studierstube, die in einem Grossraumbüro liegt.

Niemand störte sich an dem Teil. Und ich störte mich auch nicht daran, obwohl ich mit meinen Wassersportschuhen am Abend zuvor noch auf arg dreckigem Bergbach-Terrain unterwegs war.

Geht doch! Vivobarefoot Wasserschuhe au bureau.

Woraus sich ein weiterer Vorteil ergibt: Die Wasserschuhe lassen sich mit einem kräftigen Wasserstrahl schnell wieder sauber machen. Und sind bald darauf wieder trocken.

Wenn ich diese Outdoor- und Aquaschuhe mit dem vergleiche, was ich bisher getestet habe, so schneidet der Bloom III von Vivobarefoot mit Abstand am besten ab. Besser als die gemeinen Sandalen fürs Trekking. Und besser auch, da einfacher an- und auszuziehen, als die doch recht zehenspezifischen Barfussschuhe von Vibram Fivefingers.

Note und Preis

Im gutschweizerischen Notensystem, das von 6 (absolute Sonderleistung) bis 1 (kompletter Ausfall) reicht, erhalten die Wasserschuhe Vivobarefoot Ultra III Bloom in meiner Bewertung die Note 5-6.

Ich habe mir dieses Paar für 99 Franken (CHF) im Vivobarefoot Concept Store im Zürcher Oberdorf gekauft. Wer Glück hat, kann auch mal von einer Rabattaktion profitieren, die sich meist im Rahmen einer Ermässigung oder einem Gutschein von 10 oder 20 Prozent bewegt.

Was ich mich für diesen Preis noch wünschen würde: Ein stylisches Behältnis, eine kleine schnelltrocknende Tasche, in der man die Barfussschuhe verstauen könnte. Klar, dafür gewinnt niemand einen Mode- oder Outdoorpreis. Aber es wäre ein sinnvolles Zubehör, welches diese Wassersportschuhe noch alltagstauglicher machen würde.

Übrigens

Weiter oben habe ich geschildert, wie mir der algenbasierte Schaumgummi des Vivobarefoot Bloom beim Gehen eine kleine Schramme an der Zehe beigefügt hat. Wohl deshalb, weil sich da ein zartes Stück Menschenfleisch am anfangs noch etwas rauen hexagonalen Obermaterial gerieben hat.

Keine Angst: Kein neuer Modetrend, sondern eine Massnahme fürs Einlaufen.

Um solche Zwischenfälle zu verhindern, schlage ich ein Verfahren vor, wie ich es oft anwende, wenn es darum geht, neue Schuhe einzulaufen. In der ganz harten Variante ziehe eine Plastik-Einkaufstüte über die Socken, stelle mich so in den Schuh rein und ziehe so (indoor) einen Abend lang meine Kreise.

Im Falle der Vivobarefoot-Wasserschuhs aber sollten Socken reichen, um das anfänglich noch etwas harte Material weicher zu machen. Zusatzeffekt: Es fühlt sich grossartig an, wenn man dann die Socken wieder ausziehen und sich nackten Fusses am Barfussgefühl in diesem Barfussschuh freuen kann.