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Klicken Sie auf der Covid-App das aktuelle Covid-Zertifikat an und checken Sie unter der neuen Option «Gültigkeit bei Reisen» das gewünschte Reiseland mit dem geplanten Reisedatum. Auf der App ist sogleich ersichtlich, ob das Zertifikat dann noch gültig ist. Bild: TN

Ferienchaos wegen auslaufender Zertifikate?

In zahlreichen Ferienländern gilt weiterhin die 3G-Pflicht. Doch bei über zwei Millionen Schweizerinnen und Schweizern laufen die benötigten Covid-Zertifikate noch vor den Sommerferien aus. Die Reiseveranstalter äussern sich zur Situation.

Das Leben fühlt sich wieder normal an: Keine Maskenpflicht, kein Vorweisen des Zertifikats im Restaurant oder beim Clubeingang, keine Isolationspflicht und die Charterflüge an die Ferienziele im Mittelmeer stehen bereit. Da geht leicht vergessen, dass die Pandemie noch nicht vorüber ist, Covid-19 noch immer existiert und dass einige Länder nach wie vor ein Gesundheitszertifikat, also die 3G Regel als Voraussetzung für die Einreise vorschreiben.

Wie der «Blick» schreibt, drohe jetzt ein Ferienchaos, wenn Reisende kurz vor ihren Ferien feststellen, dass ihr Schweizer Covid-Zertifikat für das betreffende Ferienland gar nicht mehr gültig ist. Insgesamt 6 Millionen Schweizerinnen und Schweizer sind doppelt geimpft. Doch nur 3,7 Millionen haben sich zusätzlich boostern lassen. Wie die Zeitung schätzt, dürften 2,3 Millionen Zertifikate bis zum Beginn der Sommerferien abgelaufen sein. Auf die Herbstferien hin dürfte sich die Situation zusätzlich verschärfen, wenn dann auch die Zertifikate von Geboosterten auslaufen.

Viele Ferienreisende haben das Problem auch deshalb noch nicht erkannt, weil die Gültigkeitsdauer der Zertifikate an die EU angeglichen wurde und von 365 Tagen auf 270 Tage reduziert wurde. Unser Tipp: Klicken Sie auf der Covid-App das aktuelle Covid-Zertifikat an und checken Sie unter der neuen Option «Gültigkeit bei Reisen» das gewünschte Reiseland mit dem geplanten Reisedatum, die App teilt sogleich mit, ob Ihr Zertifikat dann noch gültig ist.

Reiseveranstalter rechnen mit weiterem Abbau der Reisehürden

Der Flickenteppich mit Ländern, die weiterhin ein Zertifikat verlangen und solchen, die frei bereist werden können (siehe Liste unten), ärgert auch den Schweizer Reise-Verband. Es brauche eine einheitliche europäische Lösung. Der SRV hat in Bundesbern auf den Missstand hingewiesen. Falls nötig, so heisst es seitens des Bundes, würden «die entsprechenden Möglichkeiten geschaffen, damit Reisen möglich bleibt». Doch konkrete Lösungen liegen noch nicht vor.

Wie verfolgen die Schweizer Reiseveranstalter die Situation? «Wer ins Ausland in die Ferien reist, für den gelten die Einreisebestimmungen des jeweiligen Landes. Die Gültigkeitsdauer des Zertifikats kann von Land zu Land unterschiedlich sein und ist nicht mit der Gültigkeitsdauer des Zertifikats in der Schweiz gleichzusetzen», sagt Hotelplan-Sprecherin Tanja Pöll auf Anfrage von Travelnews. «Am besten informiert man sich einige Tage vor Abreise im Reisebüro, in welchem man die Buchung getätigt hat, über die jeweiligen Bestimmungen. Für unsere Kundinnen und Kunden haben wir unter www.hotelplan.com/reisehinweise die aktuell gültigen Einreisebestimmungen für die Top Ferienzielen aufgelistet.» Diese Liste werde täglich aktualisiert.

«Da in der Schweiz die Corona-Massnahmen aufgehoben wurden, kann es natürlich vorkommen, dass Reisende sich weniger bewusst sind, dass für Reisen in andere Länder noch spezifische Corona-Einreisebestimmungen gelten», sagt Tanja Pöll weiter. «Unsere Mitarbeitenden weisen die Kundinnen und Kunden weiterhin aktiv daraufhin, welche Einreisebestimmungen im jeweiligen Land gelten.»

Kuoni-Sprecher Markus Flick zeigt sich zuversichtlich, dass internationale Reisen im bevorstehenden Sommer nicht am Ablauf der Schweizer Covid-Zertifikate scheitern werden – «die Berücksichtigung der jeweiligen Einreisebestimmungen vorausgesetzt».

«Uns erreichen weiterhin täglich Nachrichten von Corona-Lockerungen aus aller Welt. Es liegt nahe, dass weitere Länder Reisehürden im Hinblick auf die Sommerferien noch abbauen oder mindestens reduzieren werden», sagt Markus Flick weiter. Eine Garantie dafür gebe es freilich nicht. Umso wichtiger sei das Engagement des Schweizer Reiseverbandes und sein Einsatz für eine europäische Lösung.

«Um den noch verbleibenden Unwägbarkeiten vorzubeugen, empfehlen wir beispielsweise die Buchung bis kurz vor der Abreise stornier- beziehungsweise umbuchbarer Ferien, die mehrere unserer Marken im Sortiment führen», ergänzt der Kuoni-Sprecher.

In diesen Ländern benötigen Sie weiterhin ein gültiges Zertifikat

Aufgepasst! In diesen europäischen Ferienländern wird die 3G-Pflicht für die Einreise vorausgesetzt (Stand 21. April 2022):

  • Albanien
  • Bosnien und Herzegowina
  • Bulgarien
  • Deutschland
  • Finnland
  • Frankreich
  • Griechenland
  • Italien
  • Luxemburg
  • Malta
  • Österreich
  • Portugal
  • Serbien
  • Spanien
  • Türkei
  • Zypern

Hier gilt freie Fahrt:

  • Dänemark
  • Estland
  • Grossbritannien
  • Irland
  • Kroatien
  • Lettland
  • Litauen
  • Montenegro
  • Niederlande
  • Polen
  • Rumänien
  • Schweden
  • Slowakei
  • Slowenien
  • Tschechien
  • Ungarn

Und was passiert, wenn jemand wegen ungültiger Dokumente stehenbleibt? Die Verantwortung, gültige Einreisedokumente vorweisen zu können, liegt bei den Reisenden. Somit tragen diese die Kosten, sollten sie wegen ungültiger oder fehlender Dokumente nicht reisen können.

(AAA/GWA)