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Apps für Reisen: Ein wenig bekanntes Quintett, das unterwegs Nutzen stiftet. Bild: Internaut

Kennst Du diese 5 app-artigen Reise-Apps?

Andreas Güntert

Viele Reise-Apps sind längst bekannte Lieblinge. Der Internaut spricht mit einem Reise-App-Buchautor. Und entdeckt 5 Apps für Reisen, die Du (wahrscheinlich) noch nicht kennst.

Zweieinhalb Monate war der Münchner Journalist und Fotograf Markus Schelhorn an der Arbeit.

Sein Auftrag: Die besten Apps für Reisen sichten, prüfen beurteilen und bewerten.

Jetzt liegt sein Buch vor: «Geniale Apps für die Reise» heisst es. In seinem Ratgeber, erschienen im Verlag der Stiftung Warentest Berlin, stellt Schelhorn 60 praktische Reise-Apps vor, die das Unterwegssein «bequemer, günstiger und aufregender» machen.

Oder gleich alles miteinander.

Apps für Reisen: Bewährtes und Rares

Natürlich spielen in Schelhorns Buch bewährte und beliebte Reise-App-Evergreens aus der Android- und iPhone-Welt wie Tripadvisor, Booking, Getyourguide oder Google Maps eine Rolle – aber nicht nur.

Der Autor hat auf seinen Testpisten München und Venedig auch mal Apps aufs Smartphone geladen, die ein wenig abseits der Charts der beliebtesten Reise-Apps aller Zeiten schlummern.

Kostenpflichtige Reise-Apps: Wie kommt man aus dem Abo raus?

Der Internaut spricht mit Markus Schelhorn über kostenlose wie kostenpflichtige Reise-Apps. Und über die eine App, die für die Reiseplanung wirklich noch zu erfinden wäre.

Nicht zu vergessen: Nervende Werbung und Wege, aus einmal abgeschlossenen Abos rauszukommen. Plus natürlich: App-artige Handy-Helferchen, die in der Nische schlummern.

Markus Schelhorn, Autor des Ratgeber-Buches «Geniale Apps für die Reise». Bild: zvg

Herr Schelhorn, fangen wir mal beim Wetter an. Auf den allermeisten Handys sind Wetter-Apps kostenlos vorinstalliert. Lohnt es sich, zusätzlich eine kostenpflichtige Wetter-App für die Reise zu installieren?

Meiner Meinung nach machen die bestehenden kostenlosen Wetter-Apps einen ganz ordentlichen Job. Kostenpflichtige Apps lohnen sich daher nur für Leute, die es ganz genau wissen müssen, etwa Segelflieger, Surfer oder Gleitschirmpilotinnen. Für solche Outdoor-Fans leistet beispielsweise die App Windy wirklich gute Dienste.

Für kostenpflichtige Apps löst man oft ein Abo. Und nervt sich dann, dass man nicht mehr loskommt davon. Weil das kompliziert ist und man oft die Kündigungsfrist vergisst.

Ein bekanntes Phänomen. Mein Tipp: Wenn man ein Abo für eine App abschliesst, sollte man sich den Start-Termin im elektronischen Kalender notieren. Damit man die Übersicht behält. Wie man bei Android- und IOS-Smartphones richtig kündigt, beschreibe ich im Buch detailliert.

Sie empfehlen im Buch rund 60 verschiedene Apps, mit allen zusätzlichen Empfehlungen sind wir schon bei 100 Reise-Apps. Ginge es nicht einfacher?

Wie meinen Sie das?

Wäre nicht eine Super-Reise-App wünschenswert, in der alles eingebaut ist? Hotels und Flüge buchen, Top-Wetter, Taxi, Tram und Bus, Fähren, Fahrrad- und Automiete, Währungsrechner, Parkplatzfinden – und alles gleich für Urlaub und Weltreise verknüpft mit der Kreditkarte zum Bezahlen?

Da bin ich skeptisch. Eine solche Fülle an Möglichkeiten und Optionen wäre wohl zu unübersichtlich auf dem Smartphone. Das würde wohl auch den Bedienungskomfort zu sehr einschränken.

Apps für Reisen: Erwünscht wäre ein Sunfinder, der zuverlässig aus dem Nebel führt. Bild: Pixabay

Ich habe mir zu Jahresbeginn sieben Apps gewünscht, die endlich erfunden werden sollten. Auf welche würden Sie sich freuen?

Der Sunfinder wäre wohl eine wirklich hübsche Sachen. Noch netter, wenn eine solche Reise-App den Weg aus dem Nebel auch wirklich zuverlässig weisen würde.  

Für die Navigation in der Stadt sind wohl Google Maps, Citymapper und Moovit die bekanntesten Handy-Helfer. Welches ist Ihr Favorit?

Meiner Ansicht nach ist Google Maps am besten. Auch wegen der vielen Zusatzfunktion, welche die App bietet.

Abseits der bekannten und bewährten Reise-Apps: Welche Anwendungen schlummern noch im App-Store von IOS und im Google Play Store, die eine Erwähnung verdienen?

Da kommen mir fünf Apps in den Sinn.

Apps für Reisen: Kosten splitten mit Splid

Zum einen Splid, weil man mit dieser App auf Reisen mit Freunden die Kosten unkompliziert aufteilen kann.

Ausgaben erfassen, Abrechnungen und Ausgleichszahlungen erstellen, Statistiken aufstellen – das funktioniert mit Splid wirklich sehr einfach.

Reise-App Splid: Kosten splitten unterwegs. Bild: iPhone Screenshot

CapCut, der Spross von Tiktok

Wenn es darum geht, einfach und schnell ein Urlaubsvideo zu erstellen, gefällt mir CapCut gut.

Die App wurde ursprünglich für Anwendungen auf der Social-Media-Plattform Tiktok erarbeitet, eignet sich aber auch für User, die den Film nur für sich oder für Freunde schneiden, vertonen und mit Effekten versehen wollen.

Apps für Reisen: Mit CapCut zum unkomplizierten Urlaubsvideo. Bild: iPhone Screenshot

Apps für Reisen: Der Status Klo

Weil man auf Reisen manchmal unverhofft Druck auf der Leitung hat, finde ich den Toiletfinder eine sehr lebensnahe Anwendung.

Die App, die einem den schnellsten Weg zur nächsten Toilette zeigt, habe ich in Regensburg getestet. Zur Zufriedenheit.

Wo Druck, da App: Per Reise-App Toilet Finder auf Reisen die Toilette finden. Bild: iPhone Screenshot

Apps für Reisen: Liebes Tagebuch, äh, liebes Handy

Für Reisen, die jeden Tag neue erinnerungswürdige Erlebnisse hervorbringen, gefällt mir das Fotoreisetagebuch von Journi Blog.

Damit lässt sich leicht und intuitiv eine Sammlung von Fotos und Texten der Reise erstellen. Und zum Schluss kann man sich – gegen Aufpreis – auch ein fertig gestaltetes Buch all dieser Erinnerungen anfertigen lassen.

Apps für Reisen: Tagebuch führen. Mit einem Tagebuch auf dem Smartphone. Bild: iPhone Screenshot

Ein Mann, ein Wort. Eine App, drei Wörter

Wo bin ich – und wo sind die anderen Leute meiner Gruppe? Für eine exakte Übermittlung der Position finde ich what3words genial.

Dieser Dienst unterteilt die gesamte Welt in drei auf drei Meter grosse Quadrate. So lässt sich jeder Ort und jeder Mensch finden.

Auch dann, wenn das Gerät offline ist.

Eine App, drei Wörter: Online-Standortbestimmung in der Offline-Welt. Bild iPhone Screenshot

Sie waren früher Dozent für Smartphone-Fotografie. Mit welcher App bearbeitet man seine Handy-Bilder am besten und effektvollsten?

Muss man denn Bilder immer bearbeiten? Das Smartphone selber rechnet ja die Bilder in der Regel schon recht gut zusammen.

Nun ja, da ein bisschen mehr Kontrast oder Wärme, dort ein kleiner Fokus-Effekt – viele Userinnen und User mögen das das.

Okay. Für mich selber finde ich Snapseed einfach und intuitiv zu bedienen. Etwas anspruchsvoller, aber mit guten Ergebnissen, arbeitet Lightroom.

Welche drei Handy-Helfershelfer würden Sie auf die einsame Insel mitnehmen?

Wenn es wirklich einsam sein sollte: Vermutlich keine.

Und wenn es doch eine App sein sollte?

Dann wohl keine typische Reise-App. Sondern WhatsApp – damit ich in Kontakt bleibe mit all jenen, die nicht auf die Insel mitgekommen sind.

5 Handy-Helfershelfer. Vielleicht nicht für die einsame Insel geeignet. Aber an Land sicher. Bild: iPhone Screenshot