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Tested Ein festes Stück für Haut und Haar
Andreas GüntertKörperhygiene auf Reisen ist ein Thema für jede Travelerin und (fast) jeden Traveler. Wie hält man sich frisch, wenn die Menge an mitreisender Hautpflege möglichst klein gehalten werden soll?
Wenn wir hier über Verschönerungsmassnahmen en route sprechen, werden natürlich Erinnerungen wach an die magische Seife von Dr Bronner, welche der Internaut vor einem ganzen Zeitchen geprüft hat.
Duschbrocken: «Angenehm und nachhaltig». Wirklich?
Heute schaut sich Sabín Stettler alias die Internautin das Produkt Duschbrocken genauer an. Dabei handelt es sich um ein Hygiene-Tool in Seifenform, das als Shampoo und Duschgel an einem Stück wirken will.
Der Duschbrocken ist damit auch ein Beauty-Werkzeug mit einem Vorteil, der schon vor dem ersten Einsatz klar wird: Nix da mit Flüssigkeit, nix da mit einem Fläschchen, das irgendwann entsorgt werden muss.
Rein umwelttechnisch punktet der Duschbrocken also schon vor dem ersten Aufschäumen. Genau so verspricht das der deutsche Hersteller auch: «Angenehmes Duscherlebnis und Nachhaltigkeit».
Aber ein flott dahergesagtes Marken- und Umweltversprechen allein kann dem Internauten natürlich nicht genügen. Und der Internautin schon gar nicht.
Flotte Werbeversprechen reichen uns in dieser Serie Reise-Gadgets deshalb nicht, weil wir solche Dinge gerne selber in der relevanten Reise-Situation testen. Und zwar gemäss unserem Credeo: Selber fürs Produkt bezahlten, selber testen. Unabhängig sein – glaubwürdig bleiben.
Gehen wir also rein in den Test, der bei der Inernautin daheim am Zürichsee und auf Reisen in Tel Aviv durchgeführt worden ist.
Der erste Eindruck überzeugt: Kurze Zeit nach der Bestellung im Internet traf das Päckchen ein. Die drei Duschbrocken mit Namen Maxi Minz (Farbe knallig türkis, Duft mit «leichter Zitrus- und Minz-Note»), Frida Früchtchen (aprikosenfarben, Duft «nach tropischen Früchten») und Carlos Cocos (weiss, «mit zarten Düften nach Vanille und Kokos») waren da.
Bereit von mir getestet zu werden.
Schön verpackt, aber im Duft zu penetrant
Die Seifenstücke sind schön verpackt im Aludöschen oder eingewickelt in Packpapier mit Schnur drumrum. Beim Auspacken schlägt mir ein starker Duft entgegen. Zu stark. Nicht seifig, was ich sehr mag, sondern nach Parfüm.
Vor allem Carlos Cocos Duft ist mir zu stark. Ich verbanne den Brocken kurzerhand in den gut gelüfteten Wintergarten.
Für den Test zu Hause habe ich mich deshalb für Maxi entschieden. Sein zitroniger Minzduft sagte mir eher zu. Die Shampoo- und Duschflaschen wichen aus dem Bad. Und machten Platz für Maxi.
Das türkisfarbene Kerlchen sollte mir für mehrere Wochen beweisen, dass es hält, was es verspricht: saubere und gepflegte Haare und Körper.
Duschbrocken im Test: Die Stärken
Das Stück liegt gut in der Hand mit seiner asymmetrischen Form, schäumt angenehm und hinterlässt ein weiches Hautgefühl. Auch die Haare lassen sich gut waschen. Allerdings kann ich nicht auf die Spülung danach verzichten.
Daraus ergeben sich gleich einige Stärken: Mit dem Duschbrocken hat man keine Flüssigkeiten im Gepäck und beim Gebrauch ein gutes Gefühl, weil man etwas für den Planeten tut (oder mindestens nichts Grosses gegen ihn.) Und: Der Duschbrocken ist angenehm im Gebrauch. Schön im Design.
Duschbrocken im Test: Die Schwächen
Wie schon erwähnt: Der Duft ist zu stark, und die Farbe gibt einem das Gefühl, man hantiere hier mit einem sehr «chemischen» Produkt. Die Haare fetten schneller nach als beim gewohnten Shampoo.
Geeignet für
Menschen, die gerne mit wenig Gepäck verreisen. Sowie Konsumentinnen und Konsumenten, die auch zu Hause auf die vielen Plastikflaschen im Bad verzichten möchten.
Seife und Duschgel an einem Stück: Preis
Ein Duschbrocken wird online für neun Euro angeboten. Wir haben online beim Hersteller Duschbrocken ein Kombi-Angebot mit drei Seifen und zwei Alu-Dosen für total 32 Euro eingekauft.
Was mich grundsätzlich ein fairer Preis dünkt.
Duschbrocken im Test: Fazit
«Angenehm und nachhaltig»: Ersteres ist wohl eher eine individuelle Sache; mir persönlich war der Dufteinsatz zu stark. Und zur Nachhaltigkeit: Generell einmal ist wohl ein Seifenstück immer nachhaltiger als Flüssigseife, weil dabei immer ein Gefäss zu entsorgen ist.
Kommt dazu: Im Duschbrocken ist kein Palmöl drin – was so für die allerwenigsten Seifenstücke gilt.
Ich kann mit durchaus vorstellen Maxi und Frida ein Dauerplätzchen in meinem Bad einzuräumen. Aber Carlos muss draussen bleiben.
¡Perdóname!
Duschbrocken im Test: Note
Die Notengebung ist beim Duschbrocken nicht ganz einfach. Das Gefühl und das Ergebnis beim Waschvorgang ist zwar gut, doch bei den Themen Geruch (zu stark) und Farben (zu knallig) muss ich Abzüge machen.
Im gutschweizerischen Notensystem, das von 6 (absolute Sonderleistung) bis 1 (kompletter Ausfall) reicht, kommt der Duschbrocken mir mit Note 4.75 durch.
Übrigens: In der Regel streicht der Duschbrocken in seiner Kommunikation die Kombination aus Duschmittel und Shampoo in den Vordergrund. Was so auch stimmt.
Zusätzlich macht sich das aber Teil auch gut als Handseife.