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Sieben Travel-Hacks für Weltenbummler
Anina TorradoNr. 1: Das Fake-Ticket
Im April 2018 erlebte ich eine böse Überraschung. Ich logierte in einem Airbnb in Lima, Peru. Kaum eingecheckt, war ich auch schon wieder auf dem Weg zu einer Geburtstagsparty.
Als ich nach Hause kam, waren meine elektronischen Geräte weg. Und mein Zimmernachbar über alle Berge.
Im Morgengrauen machte ich mich zum Flughafen auf, um wie geplant nach Medellin, Kolumbien, zu reisen. «Sie brauchen ein gültiges Ausreiseticket aus Kolumbien, sonst kann ich Sie nicht einchecken», eröffnete mir die Dame am Checkin. Murphy’s Law. Mit dem Handy – meinem letzten Device – hatte ich 30 Minuten Zeit, ein Ticket zu buchen.
Wohin denn bloss und wann? Ich hatte keinen Plan. Aus Verzweiflung buchte ich einen 400-Dollar-Flug nach Nicaragua – ohne zu wissen, dass da gerade Unruhen ausgebrochen waren. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich trat den Flug nach Nicaragua nie an und verlor 400 Dollar. Diese Erfahrung war ein «Lehrblätz», den ich hier teile.
Wer mit One-Way-Tickets um die Welt reist und ein gültiges Ausreiseticket fürs Zielland vorweisen muss, kann sich bei Anbietern wie www.bestonwardticket.com eines «ausleihen». Für 12 Dollar kaufst du einen gültigen Flug an eine zufällige Destination. Das Ticket ist wasserdicht, wird aber nach 48 Stunden automatisch storniert.
Fake-Tickets sind auch praktisch für längere Aufenthalte in einem Land, wo du schon von Vornherein weisst, dass du das Visum verlängern wirst.
Nr. 2: Immer dienstags oder mittwochs fliegen
Ein Anfängerfehler ist es, von Samstag zu Samstag zu denken. Dann sind Züge, Flüge und Busse ausgebucht und am teuersten. Der Trick:
Wer kann, reist an reiseschwächeren Tagen wie dienstags oder mittwochs, oder am 24. oder 31. Dezember.
An diesen Wochentagen und Feiertagen sind die Flüge am günstigsten. Ich empfehle, über Portale wie www.skyscanner.ch zu suchen und möglichst direkte Flüge zu buchen.
Den CO2-Ausstoss kannst du bei myclimate.org kompensieren.
Nr. 3: Tschüss Roaming!
Vergiss die scheinbar attraktiven Roaming-Pakete deines Telefonanbieters! Viel günstiger ist es, direkt vor Ort eine lokale SIM-Karte mit einigen Gigabytes Datenvolumen zu kaufen (ab wenigen Franken) und sie ins Mobiltelefon einzusetzen.
Telefonieren kannst du dann über WhatsApp (mit deiner bisherigen Telefonnummer) oder Skype. Und zwar immer und überall.
Um erreichbar zu bleiben, kannst du dir eine lokale Skype-Nummer (CHF 53 pro Jahr) kaufen und deine Schweizer Nummer darauf umleiten.
Nr. 4: Remedur gegen Mückenstiche
Das absolut genialste Tool auf Erden ist der Bite Away (CHF 36). Man hält das batteriebetriebene Gerät auf den Mückenstich und wartet, bis es sich auf 55 Grad aufheizt.
Im Nu wird das Mückengift durch die Wärme neutralisiert und es juckt kein bisschen mehr.
Nr. 5: Sauberes, kostenloses Trinkwasser
Nie mehr PET-Flaschen kaufen! Reisende, die länger in Ländern unterwegs sind, wo man das Wasser nicht vom Hahn trinken kann, besorgen sich eine Trinkflasche mit Filter.
Die besten Modelle stammen von Lifestraw oder Water-to-Go (CHF 50). Sie neutralisieren 99,9 Prozent der Bakterien und filtern erst noch den Chlorgeschmack raus.
Pro-Tipp: Vor der Sicherheitskontrolle austrinken, am WC beim Gate wieder auffüllen.
Nr. 6: Packing Cubes sparen Platz
Wer gerne Ordnung im Reisegepäck hält, kauft sich Packing Cubes. In meine drei 10-Liter-Cubes von Eagle Creek (CHF 18) passen 10 Kleider, 4 Hosen, 8 Shirts, 3 Blusen, 2 Jacken, 1 Pulli, 1 Schal, Unterwäsche für 2 Wochen und Badesachen.
Der Trick: Die Kleider vor dem Reisen waschen, rollen und in den Packing Cubes dicht verpacken.
Nr. 7: Reise-Fön
Auf den ersten Blick ein unnötiges Reise-Accessoire, doch auf den zweiten Blick ein Multitalent. Neben seiner angestammten Funktion trocknet der Fön auch feuchte Kleider und Schuhe.
Eine weitere grandiose Eigenschafts eines Reiseföns: Mit diesem Tool kannst Du ein klammes Bett vorheizen. Wir wollen hier aber den originären Verwendungszweck eines Mini-Heissbläsers nicht kleinreden.
Haare trocknen geht natürlich auch.
Zugabe, Trick Nr. 77: Eine Cloud-Lösung
Der letzte, absolut wichtigste Trick. Du brauchst eine Cloud! Nach dem Klau meines Computers in Lima spazierte ich in Medellín in den nächsten Apple-Store.
Dort kaufte ich mir ein Macbook und war dank der iCloud innert einer Stunde ohne Datenverlust wieder arbeitsfähig.
Merken wir uns also: Mit einer Cloud wird jede Arbeitsreise zum wolkenlosen Vergnügen.