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Hat die Postkarte ausgedient?
Die Postkarte gehörte noch vor wenigen Jahren für viele zu den Ferien wie der Sand am Strand: Am Ferienort angekommen, machte man sich schon bald auf die Suche nach einem Shop, um sich Postkarten mit möglichst schönen oder lustigen Motiven zu kaufen - und am besten die entsprechenden Briefmarken gleich dazu.
Auf der Pool- oder Strandliege oder später im Hotelzimmer verfasste man dann kurze Grussbotschaften, in denen man die Vorzüge des Ferienorts hervorhob, die Leser der Postkarte vielleicht auch etwas neidisch machte und gleichzeitig den Zurückgebliebenen versicherte, dass man sie nicht vergessen hatte. Und seien wir ehrlich: Haben wir uns nicht immer auch gefreut, wenn wir als Zuhausegebliebene zwischen all den Rechnungen eine bunte kleine Postkarte aus dem Briefkasten fischen durften? Aber wann haben Sie eigentlich die letzte Postkarte erhalten?
Öfters via Social Media
Heute werden Feriengrüsse mit aktuellen Fotos immer öfters direkt via Social Media versendet. Klar, das ist auch schön und recht, aber eben nicht dasselbe wie eine Postkarte, die den weiten Weg vom Versandort bis zu uns zurücklegt und mit dem einen oder anderen Eselsohr, das von der beschwerlichen Reise zeugt, bei uns zu Hause eintrifft.
Fotos auf Whatsapp und Co. geraten schnell wieder ins Hintertreffen – eine Postkarte aber, die bleibt. Und sie lässt sich bei Bedarf auch jahrelang so aufbewahren, dass man sie sich jederzeit wieder anschauen kann. So dürfte die eine oder andere Postkarte auch noch 20 Jahre später dem Empfänger beim Wiederanschauen ein Lächeln ins Gesicht zaubern und die Erinnerung an vielleicht schon fast vergessene Menschen, die einem einst diese Grüsse gesendet haben, aufleben lassen.
Heute, am 30. Juli, ist übrigens Weltpostkartentag – Grund genug, um bei der nächsten Ferienreise Facebook & Co. beiseite zu lassen und wieder auf die gute alte Postkarte zurückzugreifen – und Freunden und Familie ein Feriengruss der «alten Schule» zu schicken, oder?