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Erst kürzlich wurden mit Hilfe von Touristen sämtliche ausrangierte Fischernetze, sogenannte Geisternetze, von Cape Conran in East Gippsland entfernt, um Robben und andere Meerestiere ausser Gefahr zu bringen. Bild: NOAA Marine Debris Program

Kampf den Geisternetzen – mithilfe von Touristen

Australische Reiseveranstalter engagieren sich im Bundesstaat Victoria zusammen mit Wildlife-Touristen für den Schutz von Natur und Tieren, um die natürliche Schönheit beliebter Touristenziele zu bewahren.

Auf Reisen Gutes tun. Dies haben sich australische Reiseveranstalter zum Credo gemacht. Sogenannte Conservation Actions, also Massnahmen zum Schutz der Natur, sind ein wesentlicher Bestandteil einer jeden Tour bei Echidna Walkabout Nature Tours aus Melbourne. Unkraut jäten, Müll einsammeln oder bei der Katalogisierung von Vögeln mithelfen, für solche und weitere Aktionen werden bei Tagesausflügen fünf Minuten, bei längeren Touren bis zu einer halben Stunde eingeplant.

Mit Hilfe der Teilnehmer ihrer «Wildlife Journey» ist es Initiatorin Janine Duffy erst kürzlich gelungen, die Landzunge Cape Conran, welche sich rund vier Stunden östlich von Melbourne befindet, vollständig von ausrangierten Fischernetzen, sogenannte Geisternetze, zu befreien. Diese Netze sind eine ständige Gefahr für Tiere wie Pelzrobben, Albatrosse und Delfine. «Es ist ein grosser Erfolg und macht Spass, etwas für die Tiere zu tun, nachdem man sich den ganzen Tag an ihnen erfreuen durfte», sagte Duffy.

Eine ähnliche Mission verfolgt der Veranstalter Wildlife Coast Cruises. Die Ranger klären die Gäste ihrer «Seal Watching Cruises» über die Gefahr auf, die von Fischfanggeräten, Netzen und Meeresschutt ausgeht. Die Passagiere halten aktiv Ausschau und melden verstrickte Tiere. Forscher und Meeresbiologen bemühen sich dann um die Befreiung. Pro Monat können so beispielsweise auf den Seal Rocks im Phillip Island Nature Park, in welchem die grösste Kolonie australischer Pelzrobben lebt,  vier bis sechs Tiere gerettet werden.  

Der Reiseveranstalter Autopia Tours hat gerade seine Strandreinigungsinitiative «Trash Bags on Tour» eingeführt und will damit das Bewusstsein für die wachsende Verschmutzung von Küsten schärfen. Nach dem ersten Einsatz an den 12 Aposteln sollen monatlich ähnliche Aktionen an Tourismus-Hotspots wie der Mornington Peninsula durchgeführt werden.

(YEB)